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Mandlkalender#

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Mandlkalender
Steirischer Mandlkalender
© Slg. Wolf

Der steirische Mandlkalender verdankt seinen Namen den holzschnittartigen Abbildungen der Tagesheiligen oder ihrer Attribute. 1706 erhielt der Grazer Buchdrucker und Verleger Franz J. Ludwig das kaiserliche Privileg für den Vertrieb des Bauernkalenders in der Steiermark. Ein Jahrzehnt später wurde es auf die Herzogrümer Kärnten und Krain erweitert. 1785 ist erstmals als Drucker Andreas Leykam genannt, in dessen Nachfolgefirma der Kalender bis heute erscheint. Bis 1892 hieß die Publikation "Neuer Bauernkalender", seither (seit 1949 nur noch) "Alter Bauernkalender". 1988 erfolgte eine Überarbeitung, u. a. aufgrund des neuen Heiligenkalenders nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil. Von einem neuen EDV-Programm erhofften sich die Kalendermacher genauere Prognosen.

Zur Maria-Theresianischen Zeit war der Mandlkalender in vielen Bauernhäusern das einzige Buch. Auch des Lesens Unkundige konnten dank der Piktogramme Aufschluss über die wechselnden Feste des Kirchenjahres, Heiligentage, die zugleich Abgabetermine für die Grundherrschaft waren, Mondphasen, Tierkreiszeichen, Wetterprognosen und Gedenktage erhalten. Werktage sind mit einem schwarzen Dreieck, Sonntage mit einem roten Zeichen gekennzeichnet. Das erinnert an die älteste Form der Kalender, bei denen die Tage in Stäbe eingekerbt und wichtige Feste - als Termine und Lostage - besonders markiert wurden.

Das bunte Titelbild zeigt drei Männer mit bäuerlichen Arbeitsgeräten. Die Überlieferung hat sie mit den alten Landesteilen Ober-, Mittel- und Untersteiermark gleichgesetzt und ihren die Namen Kornjockerl (Jakob, mit der Stechschaufel), Brottommerl (Thomas, mit der Sense) und Drischmicherl (Michael, mit dem Dreschflegel) gegeben. Sie weisen auf den Himmel mit Sonne, Mond und Sternen und das kaiserliche Wappen (als Zeichen des Privilegs) in der Mitte. Zwölf Monatsbilder nehmen jeweils auf die Tierkreiszeichen und zeittypische Arbeiten Bezug.

Quelle#

  • Sepp Walter: Der steirische Mandlkalender. Seine Zeichen und Bilder. Graz 1992


Redaktion: hmw

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