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Mariazell#

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"Heimatlexikon - Unser Österreich"
Ein Projekt von ServusTV in Zusammenarbeit mit dem Austria-Forum

Blick auf die Basilika von Mariazell
Blick auf die Basilika von Mariazell. Steiermark. Handkoloriertes Glasdiapositiv. Um 1910
© IMAGNO/Öst. Volkshochschularchiv

Seit Jahrhunderten gilt Mariazell Mariazell als eine der wichtigsten Wallfahrtsstätten in Mitteleuropa. Der Ort in der nördlichen Obersteiermark zieht mit seiner "Magna Mater Austriae", der Gnadenstatue von Mariazell, jährlich tausende Pilger an.

Der Name des Wallfahrtsortes verweist auf die Gründungslegende:

1157 schickte Abt Otker vom Benediktinerkloster St. Lambrecht einen Mönch namens Magnus in die Gegend, damit er sich dort um die Seelsorge kümmere. Er nahm eine aus Lindenholz geschnitzte Marienstatue mit. Am Abend des 21. Dezember versperrte ihm ein Felsblock den Weg. Magnus wandte sich an die Muttergottes, worauf sich der Felsen spaltete und den Weg freigab. Am Ziel stellte der Mönch die Statue auf einen Baumstrunk und baute eine "Zelle", die als Kapelle und als Unterkunft für ihn selbst diente.

"Maria in der Zelle" gab dem Ort seinen Namen - die Marienstatue wurde zum berühmten Gnadenbild, das noch heute als "Magna Mater Austriae", als große Mutter Österreichs, verehrt wird.

Blick auf Mariazell
Blick auf Mariazell. Aquarell. 1833/34
© IMAGNO/Austrian Archives

Zu den Anfängen der Geschichte des Wallfahrtsortes gehört auch die "Heinrichlegende": Markgraf Heinrich von Mähren und seine Gattin litten an Gicht und machten sich auf Weisung des Hl. Wenzel hin auf den Weg nach Mariazell, wo sie Heilung von ihren Leiden erfahren haben sollen. Als Dank ließ der Markgraf im Jahre 1200 rund um die Zelle eine romanische Kapelle errichten.

Im Jahr 1342 stiftete Herzog Albrecht II. den Hochaltar und erhob das Dorf zum Markt.

Andenken- und Devotionalien-Stände. Mariazell
Andenken- und Devotionalien-Stände. Mariazell. Handkoloriertes Glasdiapositiv. Um 1910
© IMAGNO/Öst. Volkshochschularchiv

Nach dem ersten Sieg der Ungarn über die Türken um 1366 ließ König Ludwig I. die Gnadenkapelle errichten und stiftete die "Magna Hungarorum Domina", ein Madonnenbild, das noch heute am Altar der Schatzkammer, vor allem von ungarischen Gläubigen verehrt wird. Ludwig veranlasste 1380 auch an Stelle des romanischen Vorgängerbaus die Errichtung einer gotischen Hallenkirche, von der noch das Portal erhalten ist.

Der barocke Erweiterungsbau entstand ab 1644 nach Plänen des St. Lambrechter Stiftsbaumeisters Domenico Sciassia. Zur 600-Jahr-Feier 1757 wurden bereits rund 400.000 Pilger gezählt, zur 750-Jahr-Feier wurde die Kirche zur Basilika erhoben und höchste Gäste des Kaiserhauses waren zu Besuch in Mariazell. Die Gnadenmutter wurde zur Schutzherrin der gesamten Donaumonarchie.

Wie kaum ein anderer Wallfahrtsort blieb Mariazell über die Tage der Habsburger-Monarchie und der Zeit des Eisernen Vorhangs hinweg bis heute mit den katholischen Völkern Mittel- und Osteuropas verbunden.

2007 feierte Mariazell das 850-Jahr-Jubiläum mit Wallfahrten, Treffen von Bischöfen und dem Besuch des Papstes.

2004 wurde Mariazell im Rahmen des jährlichen Arbeitstreffens feierlich in die Vereinigung "Shrines of Europe" (Heiligtümer Europas) aufgenommen.

Alpiner Skikurs in Mariazell
5. Alpiner Skikurs in Mariazell. Photographie. 1913
© IMAGNO/Austrian Archives

Parallel zur Wallfahrt entwickelte sich ab Beginn des 19. Jahrhunderts auch der Fremdenverkehr.

Mit der Erschließung und Inbetriebnahme der Mariazellerbahn 1907 und der Entwicklung des Wintersportes wurde Mariazell auch als Ferienort bekannt. Heute sind der Ort und die Umgebung mit seiner Basilika einerseits und seinen unzähligen Wanderwegen und den modernen Liftanlagen für Pilger und Sportler sowohl im Sommer wie auch im Winter ein Anziehungspunkt.

Weiterführendes#

Quellen#


Redaktion: I. Schinnerl