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Neujahrsbräuche#

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Figuren zum Bleigießen
Figuren zum Bleigießen
© H. M. Wolf

Seit dem 2. Jahrhundert war der 1. Jänner Jahresbeginn in Rom, 1691 legte ihn auch Papst Innozenz XII. als Neujahrstag fest. Zuvor hielten sich die Christen an andere Jahresanfänge. Noch immer beginnt das Kirchenjahr am 1. Adventsonntag und anstelle des bürgerlichen Neujahrs steht das Hochfest der Gottesmutter Maria im Kalendarium. Die Ablehnung hat Tradition: Die Römer feierten um diese Zeit das Fest des doppelgesichtigen Gottes Janus. Die frühe Kirche rief zur Buße auf, zelebrierte Messen "zum Fernhalten vom Götzendienst" (ad prohibendum ad idolis) und legte später ein Marienfest auf den Oktavtag von Weihnachten.

Die Silvesternacht ist die lauteste des Jahres. Zu den Bräuchen des Überganges von einem Jahr ins andere zählen Lärm (Neujahrsblasen bzw -schießen) oder Glockengeläute (Pummerin), Licht (Feuerwerke), Orakel (bis vor kurzem: Bleigießen), Glückwünsche und -symbole. In Wien besteht seit 1990/91 der Silvesterpfad, mit 50 Dreieckstürmen und markiert mit bunten Wimpeln, führt er durch die Innenstadt. Zwischen 14 und 2 Uhr bieten zahlreiche Stationen ein vielseitiges Programm.

Zum Jahresbeginn hofft(e) man auf ein gutes Omen. "Wie der Anfang so das Ganze," lautet das mehr oder minder ausgesprochene Motto, das schon die Römer kannten: Gut essen, Geld oder Geschenke bekommen, sich schön anziehen, fröhlich sein und es sich gut gehen lassen. Zeichen dafür sind die Glückssymbole, die man einander zu Silvester schenkt. Orakelhafte Bedeutung sprach man dem "Angang" zu. Je nachdem wer einem als erster begegnete, wurde dies als künftiges Glück (Kind) oder Unglück (Nonne, Greis) gedeutet. Neujahrswünsche wurden persönlich entboten oder als Postkarten verschickt. Besonders elegant waren die Wiener Glückwunschkarten und Neujahrsbriefe im Biedermeier. Der Spruch "ein guter Rutsch" soll sich vom jüdischen Neujahrsfest Rosch ha-Schana ableiten.

In 90 Ländern der Welt ist am 1. Jänner die Liveübertragung des Neujahrskonzerts aus dem Goldenen Saal des Musikvereins in Wien zu sehen. Zu den traditionellen Programmpunkten zählen Walzer und der Radetzkymarsch von Johann Strauß. Bei den Fernsehzuschauern besonders beliebt sind die Balletteinlagen aus historischen Gebäuden.

Quelle#

Helga Maria Wolf: Österreichische Feste und Bräuche im Jahreskreis. St. Pölten 2003

Redaktion: hmw

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