Wir freuen uns über jede Rückmeldung. Ihre Botschaft geht vollkommen anonym nur an das Administrator Team. Danke fürs Mitmachen, das zur Verbesserung des Systems oder der Inhalte beitragen kann. ACHTUNG: Wir können an Sie nur eine Antwort senden, wenn Sie ihre Mail Adresse mitschicken, die wir sonst nicht kennen!
unbekannter Gast

Drüsiges Springkraut, Himalaja Springkraut #

(Impatiens glandulifera)

Logo ServusTV
"Heimatlexikon - Unser Österreich"
Ein Projekt von ServusTV in Zusammenarbeit mit dem Austria-Forum

Drüsiges Springkraut
Drüsiges Springkraut.
Foto: Jonas Barandun. Aus: Wikicommons unter CC

Wann, Woher, Wie:#

Das Drüsige Springkraut kommt ursprünglich, wie auch der andere Name verrät, aus dem westlichen Himalajagebiet (Nordindien, Pakistan) und wächst dort an Flussufern und anderen feuchten Stellen, sowie auf offenen (Ruderal)flächen. Eingeführt wurde die Pflanze ursprünglich als Gartenzierpflanze nach England im Jahre 1839. 1855 wurde die Pflanze schließlich in der freien Natur entdeckt.

Biologie:#

Das Springkraut ist eine einjährige Pflanze und gehört mit einer Höhe von bis zu 2,5 Metern zu den größten krautigen Pflanzen Europas (Nentwig et al. 2011). Die reife Fruchtkapsel springt bei Berührung auf und schleudert die Samen einige Meter weit weg. Eine Pflanze kann bis zu 2500 Samen pro Pflanze produzieren. Die meisten davon keimen bereits im nächsten Jahr, können aber einige Jahre im Boden überdauern. Da diese Pflanze häufig an Fließgewässern zu finden ist, bewirkt dieser Mechanismus eine weitere Ausbreitung der Pflanze entlang der Gewässer. Das Springkraut verträgt Überflutungen sehr gut, ist aber empfindlich gegen Trockenheit. (Grüne Reihe 2005)

Wo jetzt – Lebensraum:#

Eine großflächige Ausbreitung des Springkrauts ist erst in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts passiert (Kowarik 2010). Heute ist das drüsige Springkraut im gesamten Mittel- und Westeuropa verbreitet. Im Norden Europas, wo die Wachstumsperiode kürzer ist, reicht die Zeit häufig nicht für die Ausreifung der Samen. Eine weitere Ausbreitung der Pflanze ist daher zu erwarten wenn sich das Klima erwärmt. Zunächst war das Springkraut vor allem auf Bereiche entlang von Gewässern beschränkt, in der letzten Zeit wurde beobachtet, dass es sich auch zunehmend auf angrenzende Waldgebiete ausbreitet (Nentwig et al. 2011)

Drüsiges Springkraut
Drüsiges Springkraut.
Foto: ArtMechanic. Aus: Wikicommons unter CC

Problem:#

Das drüsige Springkraut gehört zu den invasivsten Pflanzen Europas. Das vorwiegende Problem besteht in der flächigen Besiedelung von Uferböschungen, welche durch die Pflanze, und ihr geringes Wurzelgelecht, allerdings nur schlecht stabilisiert werden und so der Erosion (im Zuge von Hochwässern) stärker ausgesetzt sind. Außerdem produzieren die Pflanzen sehr viel Nektar in kurzer Zeit wodurch Bestäuber sie bevorzugt aufsuchen und damit einheimische Pflanzenarten vernachlässigt werden.

Bekämpfung:#

Einzelpflanzen können durch die geringen Wurzeln gut entfernt werden, allerdings ist eine Neubesiedelung entlang der Wasserläufe sehr wahrscheinlich. Besonders sinnvoll sind hierbei koordinierte Bekämpfungsstrategien, welche den gesamten Flusslauf mit einbeziehen um eine Wiederbesiedelung einzuschränken. Ausgerissene Pflanzen sind außerdem unbedingt zu entfernen, da diese leicht wieder Wurzeln schlagen können und die Samen bereits blühender Pflanzen noch nachreifen können. Die Bestände können auch gemäht werden, entscheidend für den Erfolg ist hierfür der richtige Zeitpunkt zwischen Blüte und Samenbildung. Nach einigen Wochen sollten Kontrollen durchgeführt werden, da sich nur niedergeknickte Pflanzen leicht wieder aufrichten.


--> Neobiota und Invasive Arten (Allgemeine Einführung)

Literatur#

  • (Grüne Reihe 2005) Grüne Reihe des Lebensministeriums: Aliens – Neobiota in Österreich, Herausgegeben vom Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft, Band 15, Böhlau Verlag Wien, 2005
  • (Kowarik 2010) Kowarik Ingo: Biologische Invasionen – Neophyten und Neozoen in Mitteleuropa. Mit Beiträgen von Wolfgang Rabitsch, 2. wesentlich erweiterte Auflage, Eugen Ulmer Verlag, 2010 , S.244ff
  • (Nentwig 2011) Nentwig Wolfgang (Hrsg.): Unheimliche Eroberer – Invasive Pflanzen und Tiere in Europa. , Haupt Verlag, 2011 S. 49ff


Links:

--> Springkraut in der Flora des Austria-Forums

--> Drüsiges Springkraut in Neoflora

--> Drüsiges Spingkraut in Wikipedia

--> Springkraut (Land Steiermark)

--> Springkraut in: Die Kräuter in meinem GartenSiegrid Hirsch et al.FreyaLinz2015


Redaktion: Maga. Lisa Maurer