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Oberdöbling, Wien 19#

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"Heimatlexikon - Unser Österreich"
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Wappen., Foto: Hieke. Aus: Wikicommons
Wappen.
Foto: Hieke. Aus: Wikicommons

Der alte Vorort Oberdöbling war die ältere und höher gelegene der beiden Ansiedlungen, die namengebend für den 19. Wiener Gemeindebezirk wurden. Er grenzt an Sievering, Unterdöbling, Heiligenstadt und die Bezirke Alsergrund und Währing.

Schon die Römer schätzten die hohe, freie Lage. Bei Döblinger Hauptstraße 26 befand sich ein Wachtturm zum Schutz der Heerstraße. Der Ortskern entwickelte sich entlang der heutigen Hofzeile. Wie die anderen Vororte litt auch dieser unter Kriegen, Seuchen und Mißernten. Bis um 1700 hatten die Weingärten Bedeutung, dann wurden sie durch Zier- und Obstgärten verdrängt, nachdem Wiener Bürger Grundbesitz erwarben. Obwohl schon 1754 in der Döblinger Hauptstraße eine Textilfabrik bestand, die um 1790 rund 300 Arbeiter und 72 Webstühle zählte und weitere Fabriken folgten, entwickelte sich der Vorort zur Biedermeier-Sommerfrische. Ende des 18. Jahrhunderts entstanden in fünf neuen Straßen (Döblinger Hauptstraße, Pyrkergasse, Pokornygasse, Billrothstraße) 90 Häuser. Anschließend entwickelte sich in der Gegend der Hardtgasse, Pyrkergasse, Gymnasiumstraße "Neu-Döbling". Im Bereich Gymnasiumstraße-Billrothstraße errichtete eine englische Firma 1856 ein Gaswerk, das die Straßenbeleuchtung ermöglichte. Unweit davon bestand seit 1833 die Döblinger Brauerei, nach deren Zerstörung im Zweiten Weltkrieg die Gemeinde Wien den Kopenhagen-Hof erbaute.

1835 erhielt Oberdöbling ein Theater in der entweihten Johanneskapelle Ecke Döblinger Hauptstraße / Hofzeile. 1859 übernahmen die Schwestern vom armen Kinde Jesu die Liegenschaft. (Dieses umfasst neben einem Schulzentrum die Kirche "Zur hl. Familie" und die Klosterkapelle.) Die Bühne übersiedelte in das Theatergasthaus Wendl am Währinger Spitz, wo u. a. Alexander Girardi und Max Reinhardt auftraten. Ein beliebtes Ausflugsziel war auch das 1837 gegründete Casino Zögernitz (Döblinger Hauptstraße 76), in dem Johann Strauß und Josef Lanner konzertierten.

Die Pfarre "St. Paul" auf dem Kardinal-Innitzer-Platz entstand im Zuge der josephinischen Reformen. Der klassizistische Innenraum erfuhr 1988 eine grundlegende Umgestaltung. Dabei kam ein quadratischer Volksaltar in die Kirchenmitte, umgeben von Bankreihen an drei Seiten und der erhöhten Sessio vor dem Hochaltar. Auffallend ist das in den Boden eingelassene, große Taufbecken, gleich nach dem Kircheneingang.

Das Wappen zeigt eine Weintraube.

Quellen#


Redaktion: hmw

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