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Papiermacher#

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"Heimatlexikon - Unser Österreich"
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Papiermacher
Wurzmühle
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Die erste Papiermühle Österrreichs stand 1321 in Leesdorf bei Baden. Die älteste des Waldviertels ist die Wurzmühle bei Bad Großpertholz. Sie produziert seit 1789 und ist als Schaubetrieb zu besichtigen. Papiermühlen lagen immer an Wasserläufen, mächtige Wasserräder dienten zum Antreiben des Hadernstampfwerkes. Bei der Wurzmühle ist es der Fluss Lainsitz, seit 1859 sorgt eine Horizontalturbine für den Antrieb. In den 1860er Jahren erhielten die herkömmlichen Papiermühlen durch moderne Maschinen und den Rohstoff Holz übermächtige Konkurrenz. Zwölf der 13 Waldviertler Betriebe mussten zusperren. Zuvor waren Hadern, die von Lumpensammlern angeliefert wurden, Ausgangsstoff der Papiererzeugung. Zuerst durch Faulung ersetzt, wurden sie in dem von Wasserkraft angetriebenen Stampfwerk zerfasert. Es entstand das "Halbzeug". Einen großen Fortschritt brachte um 1670 der von Niederländern erfundene "Holländer" als Mahlgerät: Der Faserbrei zirkulierte durch eine Wanne in deren Mitte sich eine Walze mit querstehenden Messern befand. Ihre Bewegung drückte den Papierbrei auf eine Platte am Boden, die Messer zerquetschten die Fasern. Heraus kam "Ganzzeug". Bis um 1800 schöpfte man dieses händisch mit einem engmaschigen Sieb Bogen für Bogen. Diese stapelte man, mit Filz dazwischen, zum Trocknen und hängte sie auf. Der nächste technische Sprung war die Papiermaschine mit dem Endlossieb. Darauf wurde das Ganzzeug in gleichmäßiger Stärke aufgetragen und man konnte beliebig lange Bahnen produzieren. Die Wurzmühle erzeugt heute als eine von wenigen Firmen handgeschöpftes Hadern-Büttenpapier ("Waldviertler Bütten").

Quellen#


Redaktion: hmw