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Römer in der Wachau#

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"Heimatlexikon - Unser Österreich"
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15 v. Ch. erobern die Stiefsöhne des römischen Kaisers Augustus, Tiberius und Drusus, das Königreich Noricum und dringen bis zur Donau vor. Für knapp 500 Jahre war nun das Südufer der Donau die Nordgrenze des Römischen Imperiums. Aus dieser Zeit sind Wachtürme in Rossatzbach, St. Lorenz und nahe Melk bei der Pielachmündung erhalten. Das von germanischen Stämmen bewohnte Gebiet nördlich der Donau nannten die Römer „Barbaricum“. Da die Römer die Germanen als Barbaren bezeichneten.

Als die Römer erkannten, dass sie ihr Imperium nicht bis an die Nord- und Ostsee ausdehnen konnten, bauten sie ihre Grenzverteidigung – den sogenannten Limes – an der Donau aus, unterwarfen das keltische Königreich Noricum und machten Österreich zur römischen Provinz. Nach den Militärlagern errichteten sie ganze Städte an der Donau und brachten viele ihrer Fertigkeiten mit. Die Römer waren Experten im Straßen- und Wohnbau, hatten eine hohe Badekultur und waren Wegbereiter der Weinkultur. Spuren und Erbe aus dieser Zeit sind entlang der Donau Niederösterreich an vielen Orten zu erleben.

Zur Sicherung der neuen Grenzen wurden Befestigungsanlagen (Kastelle) und Wachtürme (Burgus) errichtet. Einer dieser Wachtürme befand sich in Bacharnsdorf. Da es zur damaligen Zeit keine durchgehende Straße entlang der Donau gab, führten von der „Kastellstraße” Verbindungsstraßen zu den am Strom gelegenen Wachtürmen. Die „Kastellstraße” führte von Mautern über Bergern, Schenkenbrunn, Aggsbach Dorf nach Melk, wo sie in die „Limesstraße” einmündete. In Schenkenbrunn zweigte die Verbindungs-Straße zum Burgus in Bacharnsdorf ab.

Etwa 100 v. Chr. gründeten die Römer an der Donau die Siedlung „Favianis" oder „Favianae“, an deren Stelle später das heutige Mautern entstand. Mautern war eine bedeutende Siedlung, da sie an einer wichtigen Handelsroute und direkt an der Nordgrenze zu den germanischen Völkern lag. Handelsgüter waren Salz und Eisen.

Ein Kastell schützte einen wichtigen Flussübergang am östlichen Ausgang der Wachau. Einige Historiker nehmen an, dass es damals bereits eine Holzbrücke über die Donau gegeben haben könnte. Die archäologisch und kunsthistorisch bedeutsamen Reste dieser antiken Zivilisation sind im Römermuseum Mautern umfassend dokumentiert. Die Römer waren es auch, die die Grundsteine für die heute so renommierte Weinkultur in der Wachau legten.

Der Grundriss der Mauterner Altstadt entspricht den Grundrissen des römischen Kastells. Außerdem war in der Stadt auch eine Abteilung der römischen Donauflotte stationiert.

Der Druck germanischer Stämme auf die Nordprovinzen wurde im 5. Jahrhundert immer stärker. Severin, dem Apostel Noricums, gelang es noch durch geschicktes Verhandeln einen Zustand der Koexistenz zu erreichen. Aus seiner Wirkungsstätte Favianis sind zudem frühe Zeugnisse des Christentums erhalten. Doch nach dem Tod Severins im Jahr 488 wurde die Provinz geräumt und die römische Bevölkerung evakuiert.Odokar veranlasste die Rückführung der römischen Bevölkerung nach Italien. Damit war die Herrschaft der Römer an der Donau beendet.

Quellen#


Redaktion: K. Ziegler