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Transhumanz – Schafwandertriebe in den Ötztaler Alpen#

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Schafherde
Schafherde. Aus: Wikicommons

Die Transhumanz in den Ötztaler Alpen ist eine besondere Form des Schafwandertriebs. Die Wanderungen verlaufen über das Timmelsjoch (2494m), das Hochjoch (2885m) und das Niederjoch (3017m) und gelten als die einzige grenzüberschreitende Transhumanz in den Alpen, die über Gletscher führt. Jährlich werden im Frühsommer rund 5.000 bis 5.500 Schafe aus Südtirol in die Ötztaler Weidegebiete getrieben und im Herbst wieder zurückgetrieben. Das braune Tiroler Bergschaf und das Tiroler Steinschaf, beides gefährdete Schafrassen, sind hier heimisch.

Bei den Schaftrieben arbeiten insgesamt 70 bis 80 meist junge Männer und Frauen aus dem Schnalstal und Vinschgau als TreiberInnen. Beim Übertrieb über das Timmelsjoch ins Passeiertal sind es vorwiegend Männer aus Obergurgl, die diese Tätigkeit ausüben. Sie leben jährlich drei Monate lang in alten Schäferhütten im Ötztal. Die Treiber kann man an ihren traditionellen blauen Schürzen und ihren langen Bergstöcken aus Holz erkennen und Lockrufe wie „höörla leck leck leck“ hören, das für die Treiber aus dem Ötztal typisch ist.

Durch die sachgerechte Beweidung leisten die SchäferInnen einen wesentlichen Beitrag zur Erhaltung des ökologischen Gleichgewichts in ihren Gebieten. Sie wissen, wie viele Schafe einen „Schafberg“ beweiden dürfen und wann mit einer Unter- bzw. Überbeweidung zu rechnen ist. Oft werden jedoch Weidegebiete durch den Wintertourismus zerstört.

"Transhumanz" wurde 2011 in das Verzeichnis des immateriellen Kulturerbes in Österreich (Bereich: Umgang mit der Natur) aufgenommen.

Quelle #

Redaktion: hmw