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Silberbergwerk Oberzeiring#

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Silberbergwerk
Im alten Zeiringer Silberbergwerk
© Willi Senft

Das Silberbergwerk von Oberzeiring Oberzeiring, Steiermark ist zweifellos das geheimnisvollste der alten steirischen Bergwerke. Nicht nur die heute noch begehbaren engen Spalten und unzähligen Schliefstellen im Berg sind geheimnisvoll, sondern auch die traurige Tatsache, daß nach einem katastrophalen Wassereinbruch im Jahre 1361 das Bergwerk bis heute Grab für hunderte Bergknappen wurde, die damals zugrunde gingen. Die Legende spricht sogar von 1.400 Todesopfern.

Oberzeiring war bis in das späte Mittelalter für sein Silberbergwerk berühmt. Es war mit 40 km Stollenlänge eines der ältesten und größten der Ostalpen, und seine Anfänge reichen weit in das Altertum zurück. Sein Beitrag zum Aufbau der Habsburger Großmacht verhalf dem Ort zu bedeutenden Privilegien. Kaiser Rudolf I. hat schon 1279 Oberzeiring das Marktrecht und 1284 das Münzrecht zum Prägen des „Zeyringer Pfennigs" verliehen. Die „Zeyringer Bergordnung", welche durch Herzog Albrecht II. 1339 für alle steirischen Bergbaue erlassen wurde, diente später richtungweisend für die Bergrechte in ganz Europa.

Silberbergwerk
Stollen in Oberzeiring
Foto: Mayer Bruno. Aus: WikiCommons unter CC

Nach dem verheerenden Unglück von 1361 hat man durch Jahrhunderte immer wieder versucht, das Wasser aus dem Berg zu bringen, um an das Silber zu gelangen, aber alle Versuche blieben erfolglos. Mit heutigen technischen Mitteln wäre ein Auspumpen natürlich möglich; aber der nur maximal 20prozentige Silbergehalt des Gesteins lohnt heute einen Abbau nicht. Dabei muss man sich vergegenwärtigen, dass gut ein Drittel der Knappen Kinder waren, die man wegen ihrer geringen Körpergröße in den ganz niedrig gehaltenen Stollen einsetzte, um mit möglichst wenig Aufwand an die Silberadern heranzukommen. Der tägliche Vortrieb eines Hauers betrug übrigens nur zwei bis drei Zentimeter. In diesen niedrigen Gängen wurden als Transporttiere Hunde eingesetzt, die mit ihrer geringen Größe bestens geeignet waren.

Beim Besuch des „Schaubergwerkes", das heute durch seine 600 betonierten Stufen und die elektrische Beleuchtung mühelos zu begehen ist, wird einem auch der äußerst gefahrvolle Ein- und Ausstieg der Knappen bewusst, die sich nur über hölzerne Steigbäume, die an einigen Orten im Berg wieder aufgestellt wurden, bewegen konnten. Am ständig nassen Holz waren auch hier tödliche Abstürze an der Tagesordnung. (Anfragen wegen Besichtigung bei Gemeinde Oberzeiring.)

Quellen#

  • Text und Bild aus: Steirischen Geheimnissen und Kuriositäten auf der Spur, Hilde und Willi Senft, MEDIA Marketing G.m.b.H. 2000


Redaktion: Hilde und Willi Senft