Spitzenklöpplerinnen#
Spitzenklöpplerinnen stellten Klöppelspitzen, im Gegensatz zu Nähspitzen (Nadelarbeit), durch die Verflechtung von vielen Fäden her, die beim Arbeiten auf kleine Spulen, die »Klöppel«, gewickelt waren. In Italien tauchte die Klöppelspitze schon Anfang des 16. Jahrhunderts auf und wurde besonders in Genua gepflegt; von dort verbreitete sie sich über Spanien nach den Niederlanden, Deutschland und Schweden.
Die Gerätschaft, die zur Herstellung von Klöppelspitzen erforderlich war, bestand im Prinzip aus einem Klöppelkissen, den Spitzenklöppeln, einer Art kleiner Spulen aus Holz, dem Klöppelbrief oder Aufwind, einer Musterzeichnung auf steifem Papier, Stecknadeln und der Pikiernadel. Zur Herstellung der Spitzen dienten Leinen- und Baumwollzwirne. Das Klöppeln wurde in der Regel mit zwei Paar Klöppeln ausgeführt. Ein Paar wurde in der rechten, das andere in der linken Hand gehalten. Durch das »Drehen« und »Kreuzen« der Fäden entstanden die Schläge, die mittels Stecknadeln an bestimmten Punkten des Klöppelbriefes angeheftet wurden. Die hierdurch wie offene und dichte Gewebeflächen erscheinenden Fadengebilde führten zunächst zur Herstellung von Grundmustern, und diese unterschieden sich äußerlich nach bestimmten Arten der Verschlingung (Schläge). Es gab Zeiten, in denen Hunderttausende von Menschen durch die Herstellung von Klöppelspitzen ihr Brot verdienten. In Wuppertal tauchten erstmals 1877 maschinengeklöppelte Spitzen auf, die nach dem Prinzip der Handklöppelei gefertigt wurden.
Quellen#
- Verschwundene Arbeit, R. Palla, Christian Brandstätter Verlag, 2010