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Steirischer Maschanzker#

Winterapfel#

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Steirischer Maschanzker
Steirischer Maschanzker
© Arche Noah
Steirischer Maschanzker
Steirischer Maschanzker
© Arche Noah

HERKUNFT: #

Die Sorte ist wahrscheinlich in der Steiermark entstanden. Die erste Beschreibung findet sich 1877 in den „Pomologischen Monatsheften“ unter dem Namen Steirischer Winterborsdorfer. In der Österr. Ungar. Pomologie 1888 wird berichtet, daß sie außerhalb der Steiermark und Kärnten wohl noch nicht weit verbreitet sei. Um 1940 heißt es in der Sortenbeschreibung der Gartenbauzeitschrift „Nach der Arbeit“, daß die Sorte in der Mittel- und Untersteiermark stark verbreitet sei. Sie war vor Beginn dieses Jahrhunderts bis gegen 1960 eine steirische Handels- und Exportfrucht ersten Ranges. Sie ist auch heute noch namentlich sehr bekannt und viele trauern dem Verschwinden dieser Sorte nach. In Niederösterreich sind noch sehr vereinzelt Bäume dieser Sorte zu finden. Es gibt drei Formen. Eine hochgebaute Form (ist die wertvollste) eine flachgebaute und eine kleinfrüchtige. Weiters soll es auch noch den „Sommer Maschanzker“ geben. Synonyme: Steirischer Winter Maschanzker, Grazer M., Eisapfel.

FRUCHTBESCHREIBUNG: #

Die Frucht ist klein bis mittelgroß, 50–55 mm hoch, 55–68 mm breit, kugelig bis flachkugelig, mittelbauchig, meist kelchund stielwärts fast gleich stark gewölbt, im Querschnitt meist ziemlich rund und beide Hälften gleich, mitunter können auch über die Frucht sehr flache Erhabenheiten laufen, welche die Rundung der Frucht gering vier- bis fünfkantig erscheinen lassen.

SCHALE: #

ist glatt, mattglänzend bis glänzend, Grundfarbe vom Baum grüngelb, zur Reife strohgelb bis hellgoldgelb, Deckfarbe in Gebieten mit geringen Temperaturschwankungen zwischen Tag und Nacht oft kaum oder wenig sonnseits hellbräunlichrosa überhaucht bis 1/3, bei größeren Temperaturschwankungen (Steiermark) meist mit hellrotem bis matt blutrotem Anflug. 0–1/2, dort können auch zahlreiche feine carmoisinrote Punkte in der Röte auftreten. Schattenfrüchte ohne Deckfarbe. Schalenpunkte gelblich bis weißlich, zahlreich, vor allem in der Deckfarbe auffallend, graue Rostpunkte sehr fein, von hellem Hof umgeben. Anflüge von Rost und Warzen können auftreten, welkt nicht, Geruch fehlt bis sehr schwach.

KELCH: #

ist offen bis geschlossen, mittelgroß, wollig, Blättchen ziemlich breit, am Grunde sich berührend, mäßig lang, entweder nach innen gerichtet oder aufrecht und nach außen umgebogen, Einsenkung mitteltief, weit, teils faltig, Kelchhöhle kegel- bis kegeltrichterförmig, seltener geht die Kelchhöhle in feine Kelchröhre über, Staubfäden wenig übermittelständig. Kelchrand schwach höckrig.

STIEL: #

ist kurz, 6–15 mm, ragt selten über Stielhöhle, holzig, mitteldick bis dick bräunlich, wollig, Höhle mäßig tief, mittelweit, zimtfarben berostet.

FRUCHTFLEISCH: #

ist hellgelblich, feinzellig, fest, saftig, angenehm gewürzt weinig, etwas vorherrschend süß.

KERNHAUS: #

ist groß, schwach kelchständig, herzförmig, Achse hohl, gegen die kleinen Kammern geschlossen bis minimal geöffnet, Wände stielwärts spitz, kelchwärts abgerundet, glatt bis wenig zerrissen, Kerne zu 2, mittelgroß, vollkommen, eiförmig kurz gespitzt, braun.

BAUMEIGENSCHAFTEN: #

Der Wuchs ist mittelstark, später mäßig, bildet eine große breite Krone mit viel Frucht und Quirlholz. Benötigt in der Baumschule Unterstützung zur Erziehung schöner Stämme.

GEEIGNETE BAUMFORM: #

Ist der Hoch- und Halbstamm im landwirtschaftlichen Obstbau auf Obstwiesen.

BODEN- UND KLIMAANSPRÜCHE: #

Verlangt Böden mit guten Nährstoffverhältnissen, nicht zu trockener Lehmboden, versagt auf schwerem Tonboden, sonnige freie Hügellagen im Weinklima bis kühlem und kaltem Obstbaugebiet. In tiefen feuchten Lagen leiden Bäume und Früchte unter Schorf. BLÜTE: ist mittelfrüh bis spät, nässeempfindlich, wenig frostempfindlich.

POLLENSPENDER: #

ja, Pollen ist gut.

BEFRUCHTERSORTEN: #

sind mittelfrühe bis späte gute Pollenspendersorten z.B. Wintergoldparmäne.

PFLÜCKREIFE: #

Ende Oktober

GENUSSREIFE: #

Ende Dezember bis Juni

LAGEREIGENSCHAFTEN: #

unter guten Bedingungen sehr gut

ERTRAG UND EIGNUNG: #

Ertragseintritt ist spät (12. –15. Jahr nach Pflanzung, dann reichtragend, mitunter alternierend guter Tafel- und Wirtschaftsapfel, ausgezeichnet für Most.

PFLEGEHINWEISE: #

Mehrjähriger Erziehungsschnitt nötig, da ungleicher Austrieb.

KRANKHEITSANFÄLLIGKEIT: #

an ungeeigneten Standorten (feuchte Tallagen) schorfanfällig.

Logos

Bilder und Beschreibung mit freundlicher Genehmigung von der Arche Noah, A-3553 Schiltern, in Zusammenarbeit mit dem Amt d. NÖ Landesregierung, Abt. Naturschutz. Dieses Projekt wird von der EU und dem NÖ Landschaftsfonds kofinanziert.

Weiterführendes#

Quellen#

Redaktion: K. Ziegler (auf der Basis von Datenblättern von der Arche Noah)