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Stock im Eisen#

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Stock im Eisen
Stock im Eisen
© Archiv Wolf
Stock im Eisen
Stock im Eisen - Foto P. Diem

Der Stock im Eisen ist ein 550 Jahre alter Fichtenstamm mit zwei Wipfeln, der über und über mit Nägeln beschlagen ist. Untersuchungen haben ergeben, dass bereits in den lebenden Baum Nägel eingeschlagen wurden. Er wurde um 1440 gefällt, ist 219 cm hoch und wiegt 75 kg. Das älteste Wahrzeichen Wiens fand am Haus Stock im Eisen-Platz 3 / Ecke Kärntnerstraße 2 einen markanten Aufstellungsort. Das Eisenband mit einem „unaufsperrbaren“ Schloss, das ihn hält, gab Anlass zu einer Teufelssage. Andere Überlieferungen wollten im Stock im Eisen den Mittelpunkt der Welt oder den Rest eines Urwaldes sehen, der sich in römischer Zeit hier befunden hätte. Auch mit dem ältesten Pferdemarkt Wiens und dort tätigen Hufschmieden brachte man ihn in Verbindung. Neben handgeschmiedeten Nägeln finden sich solche mit Verzierungen, und noch beim Bau der U-Bahn pflegten die Arbeiter den einstigen Brauch der wandernden Schlossergesellen.

Die Sage erzählt: Ein junger Schlosser wollte der beste seines Faches werden, dafür ging er einen Teufelspakt ein. Er durfte nie eine Sonntagsmesse versäumen, sonst würde ihn der Böse holen. Nachdem der junge Mann sein Gesellenstück - das Eisenband mit Schloss für einen Baum zur Zufriedenheit abgeliefert hatte, ging auf Wanderschaft. Bei seiner Rückkehr nach Wien erfuhr er, dass der Schlüssel zu seinem Schloss gesucht wurde. Das Original hatte der Teufel behalten. Als der Schlosser einen neuen Schlüssel schmiedete, drehte der Böse den Bart immer wieder um. Der Arbeiter überlistete ihn, indem er den verkehrten Schlüssel ins Feuer hielt. Der Geselle wurde zum Meister ernannt und ein ehrsamer Bürger. Eines Tages vergaß er auf den Besuch der Sonntagsmesse. Der Teufel erschien als geflügelter roter Riese, packte den Mann und flog mit ihm davon. Zur Erinnerung an sein trauriges Schicksal schlug jeder Berufskollege, der nach Wien kam, einen Nagel in den Baumstock ein.

Quelle#

  • Helga Maria Wolf: Spurensuche Wien. Erfurt 2007

Redaktion: hmw