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Wintergoldparmäne#

Winterapfel#

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"Heimatlexikon - Unser Österreich"
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Wintergoldparmäne
Wintergoldparmäne
© Arche Noah
Wintergoldparmäne
Wintergoldparmäne
© Arche Noah

HERKUNFT: #

Es handelt sich um eine sehr alte Sorte, deren Entstehung möglicherweise als Zufallssämling in England oder Frankreich vermutet wird, sie war dort schon vor 1700 bekannt und ist dann von England nach Deutschland eingeführt und von dort rasch weiterverbreitet worden. Obwohl sie um 1853 schon weiter verbreitet war, erfolgte erst bei der Naumburger Pomologenversammlung (Deutschland) eine Empfehlung zum allgemeinen Anbau dieser Sorte. In Niederösterreich ist diese beliebte Sorte noch sehr häufig anzutreffen, im Weinviertel bisweilen auch noch als Straßenobstbaum. Synonyme: Englische Wintergoldparmäne, Goldparmäne, Goldrenette, engl. King of the Pippins, franz. Reine de Reinettes, Goldreineder (Niederösterreich).

FRUCHTBESCHREIBUNG: #

Die Frucht ist mittelgroß, von großen Baumformen und aus Trockengebieten auch vorwiegend klein, bei intensiv gepflegten kleinen Baumformen auch groß, 55-60 mm hoch, 55-70 mm breit, vorwiegend rundlich kegelstumpfförmig, teils auch mäßig flach, stielbauchig, meist sehr regelmäßig, mitunter einzelne breite sehr sanfte Rippen.

SCHALE: #

Ist vorwiegend glatt, mäßig fest, matt bis stumpf glänzend, etwas geschmeidig, unterschiedlich je nach Herkunft fettig bereift bis feinstrauh und trocken, Grundfarbe bei Genußreife goldgelb, Deckfarbe sonnseits bis 1/2 der Oberfläche orange -, ziegel- bis leuchtend-lichtrot, darüber kräftiger, mehr oder weniger verwaschen, gestreift und gesprenkelt. Natürliche Berostung nur mäßig stark, bisweilen feine Rostfiguren, Schalenpunkte meist unauffällig graubraun, bei manchen Herkünften auch stellenweise auffällig.

KELCH: #

Meist halboffen bis offen, Kelchblättchen zurückgeschlagen, am Grunde auffallend grün, feinwollig, Einsenkung weit, mitteltief, schüsselförmig, faltig. STIEL: Ist kurz oder mittellang, kleine Früchte oft langstielig, 13-18 seltener 25 mm, mitteldick bis dick, seltener dünn, holzig, Stielhöhle mitteltief bis tief, grünlichgraubraun, feinstrahlig berostet.

FRUCHTFLEISCH: #

Gelblichweiß, zur Genußreife mittelfest, später mürb, mäßig saftig, mehr oder weniger gehaltreich süß, harmonisch säuerlich, angenehm gewürzt.

KERNHAUS: #

Ist klein, mittelständig, herzförmig, Achse hohl, gegen Kammern offen, Samen zahlreich, gut ausgebildet, mittelgroß, teils rundlich bis länglich, oval zugespitzt.

BAUMEIGENSCHAFTEN: #

Wächst in der Jugend stark, treibt aus den Endknospen stark durch, bildet daher ohne viel Nachhilfe aufrechte pyramidale Kronen, wo sich an den Leittrieben sehr bald kurzes Fruchtholz bildet (Kennzeichen dieser Sorte), nach Eintritt der baldigen Fruchtbarkeit schwachwüchsig.

GEEIGNETE BAUMFORM: #

Bei intensiver Pflege für alle Baumformen geeignet, auf Sämlingsunterlage für erwerbsmäßige Kulturen nur mit leicht pflegefähigen niederen Baum bzw. Kronenformen. Auf Typenunterlagen für Hecken, wegen kurzer gleichmäßiger Fruchtholzgarnierung auch für strenge Formen sehr gut geeignet.

BODEN- UND KLIMAANSPRÜCHE: #

Verlangt guten, intensiv gedüngten, gleichmäßig feuchten und durchlüftet gehaltenen Boden, ungeeignet für trockenen oder naßkalten Boden (vorzeitiger Fruchtfall). Abgesehen vom bescheidenen Wärmebedürfnis sind Ansprüche an Standort und Klima hoch.

BLÜTE: #

Mittelspät, langwährend.

POLLENSPENDER: #

Ja, Pollen ist gut (nach einigen Autoren aber Intersteril mit Kanadarenette, Blenheimer Goldrenette, Geflammter Kardinal, Sauergrauech).

BEFRUCHTERSORTEN: #

Ananasrenette, Baumannsrenette, Berner Rosenapfel, Berlepsch, Boikenapfel, Cox Orangenrenette, Croncels, Gelber Bellefleur, Gelber Edelapfel, Klarapfel, Zuccalmaglios-Renette u.a.

PFLÜCKREIFE: #

Meist im Laufe des Septembers, wenn Stiele leicht ablösbar oder Fruchtfall einsetzt.

GENUSSREIFE: #

Oktober bis Jänner.

LAGEREIGENSCHAFTEN: #

Bei größeren Früchten aus wärmeren Lagen nur wenige Wochen nach der Ernte, kleinere Früchte, vor allem aus kühleren Lagen, 2-3 Monate im Obstkeller lagerfähig, teils bis Februar (März), bei sehr gut entwickelten Früchten auf schwachwachsenden Unterlagen nur kurze Haltbarkeit, nicht kühllagerfähig, da dort stippeanfällig.

ERTRAG UND EIGNUNG: #

Ertrag meist früh einsetzend, mittel bis hoch, von Natur aus oft alternierend, sehr wertvolle Tafelsorte, geeignet für alle anderen Zwecke.

PFLEGEHINWEISE: #

Laufend Fruchtholz erneuern, da zu Quirlholzbildung neigend, später Kronenverjüngung. Rechtzeitiges Ausdünnen zu dichten Fruchtbehangs, Schädlingsbekämpfung.

KRANKHEITSANFÄLLIGKEIT: #

Sehr anfällig für Schorf, Blutlaus, Blattlaus, Apfelwickler, auf schweren Böden Krebs und Spitzendürre.

Logos

Bilder und Beschreibung mit freundlicher Genehmigung von der Arche Noah, A-3553 Schiltern, in Zusammenarbeit mit dem Amt d. NÖ Landesregierung, Abt. Naturschutz. Dieses Projekt wird von der EU und dem NÖ Landschaftsfonds kofinanziert.

Weiterführendes#

Quellen#

Redaktion: K. Ziegler (auf der Basis von Datenblättern von der Arche Noah)