Wir freuen uns über jede Rückmeldung. Ihre Botschaft geht vollkommen anonym nur an das Administrator Team. Danke fürs Mitmachen, das zur Verbesserung des Systems oder der Inhalte beitragen kann. ACHTUNG: Wir können an Sie nur eine Antwort senden, wenn Sie ihre Mail Adresse mitschicken, die wir sonst nicht kennen!
unbekannter Gast

Grünbaum, Fritz#


* 7. 4. 1880, Brno/Brünn (Mähren)

† 14. 1. 1941 im KZ Dachau


Kabarettist und Bühnendichter

Fritz Grünbaum
Fritz Grünbaum
© Bildarchiv der Österr. Nationalbibliothek
Der Sohn eines Kunsthändlers studierte 1899-1903 Jus in Wien, wandte sich aber bald dem Kabarett zu. In der "Hölle", einem Lokal im Keller des Theaters an der Wien, trat er 1906 zum erstenmal auf. Er ging dann nach Berlin und kam 1914 an das Wiener Kabarett "Simpl". Im 1. Weltkrieg diente er als Offizier. Danach kehrte er in den "Simpl" zurück. Gemeinsam mit seinem Freund und Schüler Karl Farkas - sie gelten als Erfinder der Doppelconferencen - prägte er den Stil dieser Bühne, wie er berühmt geworden ist. Der kleine Mann mit der hilflos scheinenden Gestalt und dem intelligenten Wortwitz zählte zu den Großen der Wiener Kabarettszene. "Halb Clown, halb Weltmeister", wie Farkas sagte. Grünbaum war auch künstlerischer Leiter des "Simpl" und Direktor mehrerer kleiner Wiener Bühnen. Dazwischen arbeitete er in Deutschland, 1930/31 auch beim Film. Er schrieb Gedichte, Feuilletons, Revuen, Conferencen und Sketches, doch ist vieles davon vernichtet. Er verfasste auch Operettenlibretti, u. a. zu Leo Falls "Die Dollarprinzessin". Der jüdische Künstler betrat am 10. März 1938 zum letzten Mal die "Simpl"-Bühne. Nach einem missglückten Fluchtversuch wurde er verhaftet und am 1. April 1938 mit dem sogen. "Prominententransport" in das KZ Dachau gebracht. Von dort kam er nach Buchenwald und 1940 wieder nach Dachau, wo er den Tod fand.

Werke#

  • "Die Schöpfung und andere Kabarettstücke" (Auswahl, 1985)



© "Österreichisches Personenlexikon der Ersten und Zweiten Republik" von Isabella Ackerl und Friedrich Weissensteiner, 1992