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Hainisch, Marianne#


* 25. 3. 1839, Baden bei Wien

† 5. 5. 1936, Wien


Frauenrechtlerin

Marianne Hainisch
Marianne Hainisch
© Bildarchiv der Österr. Nationalbibliothek
Die Tochter eines gutsituierten Kaufmanns und Unternehmers genoss Privatunterricht. Bereits mit 18 Jahren heiratete sie Michael Hainisch, den Mitbesitzer einer Spinnerei bei Gloggnitz. Dieser Ehe entstammte der Sohn Michael Hainisch Als Gattin eines Textilindustriellen erkannte sie schnell die schwierige Lage der Frauen in diesem Industriezweig. Viele von ihnen hauen weder eine gründliche Ausbildung noch besondere Rechte und wurden infolge wirtschaftlicher Rezession arbeitslos. Diese Einsichten machten Hainisch zu einer Kämpferin für die Rechte der Frauen. Sie setzte sich u. a. dafür ein, dass auch Mädchen eine gute Ausbildung erhalten sollten. Hainisch wurde im "Wiener Frauen-Erwerbsverein" aktiv, wo sie die Errichtung eines Realgymnasiums für Mädchen anregte. Dies rief in der Öffentlichkeit lebhafte Reaktionen hervor; bedeutende Wissenschaftler, wie Theodor Billroth etwa, sprachen sich gegen die Notwendigkeit einer höheren Bildung für Frauen aus. Die erste Schule konnte daher erst nach erbitterten Kämpfen eröffnet werden. Hainisch trat auch für den freien Zugang von Frauen zu allen Berufen ein, sofern sie die nötige Qualifikation aufwiesen. Tatsächlich öffnete sich 1897 die philosophische und 1900 schließlich die medizinische Fakultät für Frauen. 1902 gründete Hainisch gemeinsam mit Bertha von Suttner und Marie von Ebner-Eschenbach den Bund österreichischer Frauenvereine, dem sich 17 Mitgliederorganisationen anschlossen. Der Bund seinerseits schloss sich dem Internationalen Frauenrat an. Einer Anregung von Hainisch ist es zu danken, dass 1924 nach amerikanischem Vorbild in Österreich. der Muttertag eingeführt wurde.



© "Österreichisches Personenlexikon der Ersten und Zweiten Republik" von Isabella Ackerl und Friedrich Weissensteiner, 1992