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Kunwald, Gottfried#


* 30. 9. 1869, Baden bei Wien

† 14. 3. 1938, Wien (Selbstmord)


Bankier und Wirtschaftsfachmann


Der Bankfachmann spielte in der Wirtschafts- und Finanzpolitik der 20er Jahre als "graue Eminenz" von Bundeskanzler Seipel eine wichtige Rolle. Der Kanzler zog den begabten Experten bei wirtschaftlichen Entscheidungen (Sanierung der Währung, Völkerbundanleihe 1922) zu Rate. Kunwald, ein entschiedener Gegner der Sparpolitik Viktor Kienböcks, büßte nach dem Tod Seipels seinen Einfluss völlig ein. Kunwald stammte aus einer wohlhabenden jüdischen Familie. Er besuchte in Wien das Schottengymnasium und studierte Jus, zeigte aber bereits als Student großes Interesse für die Finanz- und Wirtschaftswissenschaften. Er war eine Zeitlang Rechtskonsulent verschiedener Banken (z. B. Anglobank) und leitete die private Biedermannbank, die Mitte der 20er Jahre in Konkurs ging.

Werke#

  • "Das Leben der Erwartungs- und Kreditwirtschaft" (1934)
  • "Kreditmöglichkeiten", in: "Die Wirtschaftspolitik" (Dez. 1937)



© "Österreichisches Personenlexikon der Ersten und Zweiten Republik" von Isabella Ackerl und Friedrich Weissensteiner, 1992