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Wiesinger, Alois#


* 3. 6. 1885, Magdalensberg (Oberösterreich)

† 3. 1. 1955, Schlierbach (Oberösterreich)


Missionar und Wissenschaftler


Der früh verwaiste Sohn eines Taglöhners trat nach der Matura in Kremsmünster (Oberösterreich) als Novize in das Zisterzienserkloster Schlierbach ein. Nach Theologiestudium in Innsbruck (Promotion: 1912) und Priesterweihe (1909) übernahm er 1914 einen Lehrstuhl für Fundamentaltheologie in Heiligenkreuz. Im selben Jahr wurde er nach einer Pilgerfahrt nach Lourdes in einem französischen Trappistenkloster interniert. Nach Intervention Roms konnte er 1915 nach Österreich zurückkehren und seine Lehrtätigkeit aufnehmen. 1917 wurde er mit 32 Jahren Österreichs jüngster Abt. In seiner langen Funktionsperiode (bis 1955) wurde er zu einem Erneuerer des Klosters Schlierbach (Oberösterreich). Das klösterliche Leben erfuhr eine Intensivierung, die Wirtschaftsbetriebe wurden großartig ausgebaut. Neben seiner Glasmalerwerkstatt mit großer künstlerischer Tradition entstand auch die inzwischen berühmte Käserei sowie 1925 ein Gymnasium, das 1934 das Öffentlichkeitsrecht erhielt. Um sich der Verhaftung durch die Nationalsozialisten zu entziehen, ging Wiesinger 1939 nach Brasilien, wo er ein Kloster mit Missionsaufgaben gründete. 1946 kehrte er nach Europa zurück. Der Geistliche, der dem sozialen Denken Karl Vogelsangs und v. a. Anton Orels verpflichtet war, betätigte sich auch als Schriftsteller, wobei er sich besonders parapsychologischen Problemen widmete.

Werke#

  • "Zisterzienserabtei Schlierbach" (1937)
  • "Gründungsgeschichte von Jequitibä" (1944)
  • "Okkulte Phänomene im Lichte der Theologie" (1947)
  • "Operismus" (1948)



© "Österreichisches Personenlexikon der Ersten und Zweiten Republik" von Isabella Ackerl und Friedrich Weissensteiner, 1992