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Weinbaugebiet Mittelburgenland#

Das Mittelburgenland präsentiert sich als eine von sanften Hügeln durchsetzte Kulturlandschaft von subtiler Schönheit. Ihr Erscheinungsbild ist in den Weinbauzentren von den ausgedehnten Rebflächen geprägt. Das Gebiet mit einer Weingartenfläche von rund 2.000 Hektar reicht von den Südabhängen des Ödenburger Gebirges bis zum Günser Berg. Im Westen bilden die Höhen der Buckligen Welt eine natürliche Klimabarriere und im Osten läuft das Land in die ungarische Tiefebene aus und lässt das pannonische Klima seine Wirkung entfalten.

Im Mittelburgenland regiert der Rotwein, der sich besonders im Blaufränkischen präsentiert. Werbefachleute haben das Gebiet ganz richtig einfach in "Blaufränkischland" umbenannt. Das soll aber nicht heißen, dass nicht auch Zweigelt, Cabernet Sauvignon und neuerdings auch Merlot und Shiraz mit bestem Erfolg kultiviert werden. Die vorwiegend schweren, tiefgründig lössigen Böden sind für den Rotweinanbau geradezu ideal. Um Neckenmarkt und in einigen Bereichen um Deutsch Kreutz sind die Böden etwas leichter und sandiger und dort gedeiht dann auch vorzüglicher Weißwein.

Burg Lockenhaus#

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Vom Süden kommend, erreichen wir Burg Lockenhaus. (siehe "Steirisch-Burgenländische Schlösserstraße").

Lutzmannsburg#

Vorbei an Burg Lockenlaus erreichen wir auf der Weinstraße Lutzmannsburg, die südlichste Enklave des Rotweingebietes. Schenkt man einem königlichen Dokument aus dem Jahre 1156 Glauben, dann ist dieser idyllische Ort eine der ältesten Marktgemeinden des Burgenlandes. Spätbarocke Giebelhäuser und klassizistische Arkadenhöfe bestimmen heute noch das Ortsbild. Lohnend ist der Besuch des Heimatmuseums und der katholischen Pfarrkirche hl. Veit mit ihrem Netzrippengewölbe.

Hier gedeiht auf einem weitläufigen Hochplateau vorzüglicher Rotwein mit einer besonders kraftvollen, erdigen Note. – Und nach den anstrengenden Besichtigungen wartet am Ortsende die Sonnentherme Lutzmannsburg-Frankenau mit zahlreichen Wellness-Angeboten.

Deutschkreuz#

Verkaufsraum eines Winzers in Deutschkreutz
Verkaufsraum eines Winzers in Deutschkreutz

Längs der ungarischen Grenze geht es durch das verträumte Kroatisch Gerersdorf an die zehn Kilometer weiter bis zum kleinen Weinbauort Nikitsch und von dort ins Zentrum des Blaufränkisch-Landes, nämlich nach Deutschkreutz. Dieser Abschnitt wird im Übrigen auch als Deutsche Rotweinstraße bezeichnet.

Historische Sehenswürdigkeit und Wahrzeichen des Ortes ist dermächtige Vierflügelbau des Schloss Nadasdy, das seit 1966 im Besitz des Malers Anton Lehmden, eines Vertreter der Schule des phantastischen Realismus, steht. (Schlossbesichtigung in der Saison täglich möglich). Ferner kann Näheres über Leben und Wirken des Komponisten Carl Goldmark (1830 – 1915), im Carl Goldmark Museum, Hauptstraße 75, erfahren werden. Die katholische Pfarrkirche Zur Kreuzerhöhung zeigt schönen Barock mit Mosaiken und Glasfenstern von Anton Lehmden.

Zusammen mit den beiden Nachbargemeinden Horitschon und Neckenmarkt liegt hier das Zentrum des burgenländischen Rotweinanbaues. Nicht wenige der Winzer haben in den letzten Jahren bei Weinprämierungen höchste internationale Anerkennung erfahren.

Wer sich hier näher informieren will, der ist bei der Gebietsvinothek Deutschkreuz richtig, die gleichzeitig als Büro für den örtlichen Tourismusverband dient.

Horitschon#

Die Weinstraße wendet sich nach Westen und wir gelangen in den berühmten Weinbauort Horitschon mit dem Ortsteil Unterpetersdorf, der sich an das nördlich vorgelagerte Ödenburger Gebirge anlehnt. Ausgedehnte Weingärten umgeben diesen Ort, in dem sich auch der Erste Burgenländische Rotweinlehrpfad befindet. Dieser 1,5 Kilometer lange Pfad vermittelt alles Wissenswerte über Weinbau. Ab zehn Personen wird eine Führung mit drei Weinproben angeboten. In diesem klassischen Angerdorf dreht sich alles um den Rotwein. Unbedingt sollte der ganzjährig geöffneten Ortsvinothek ein Besuch abgestattet werden.

Mit dem Reifekeller Arachon ist vor wenigen Jahren am Ortsrand - mitten in den Weingärten - ein architektonisches Meisterstück von beachtlicher Größe gelungen. Das Architektenduo Wilhelm Holzbauer und Dieter Irresberger plante diesen Keller für die Vereinten Winzer Horitschon. Den beiden Architekten ist eine perfekte Symbiose von Architektur und Weinbau gelungen, die harmonisch in die Landschaft integriert ist. Keine Frage: die Rotweingemeinde Horitschon hat damit ein einprägsames Wahrzeichen und Österreichs Nummer 1 unter den Markenrotweinen, nämlich der Arachon, eine neue Heimstätte erhalten. Arachon wurde Horitschon im Übrigen im ausgehenden Mittelalter genannt, und der Wein wurde danach getauft.

Arachon- Reifekeller
Arachon- Reifekeller
Arachon- Reifekeller
Arachon- Reifekeller

Mit dem Arachon- Reifekeller in Horitschon gelang den Architekten Holzbauer und Irresberger eine spektakuläre Symbiose von zeitgenössischer Architektur und Weinbau. Ihr Weinkeller steht pars pro toto für eine Vielzahl von Projekten im Osten und Südosten Österreichs, die eine neue architektonische Handschrift suchen und inzwischen weit über Österreich hinaus auf Resonanz stoßen.

Raiding#

Wenn man schon in der Gegend ist, dann wäre es ein Versäumnis, dem wenige Kilometer südlich von Horitschon gelegenen Ort Raiding keinen Besuch abzustatten. Hier erblickte im Jahre 1811 der große Komponist und Pianist Franz Liszt das Licht der Welt und verbrachte die ersten zehn Lebensjahre, ehe ihn sein weiterer Lebensweg nach Wien und Paris führte. In seinem Geburtshaus hat die Gemeinde das sehenswerte Liszt-Muse-um eingerichtet.

Lackenbach#

Auf unserem Weiterweg zu den Weinbaugebieten um den Neusiedler See gelangen wir -nun schon außerhalb der mittelburgenländi-schen Weinzone - nach Lackenbach mit seinem Esterhäzyschen Renaissanceschloss und prächtigen Arkadenhof. Hier ist ein besuchenswertes interaktives Museum untergebracht, das sich um die Formenvielfalt der Natur, die Entwicklung der Jagd von der Steinzeit bis heute und vieles, was mit dem Thema Natur in Verbindung steht, dreht.

Kobersdorf#

Eckturm der ehemaligen Wasserburg von Kobersdorf, die wohl in den 20er Jahren des 13. Jahrhunderts erbaut wurde.
Eckturm der ehemaligen Wasserburg von Kobersdorf, die wohl in den 20er Jahren des 13. Jahrhunderts erbaut wurde.

Der nächste Ort ist Kobersdorf, das am Fuß des Pauliberges liegt, der in uralten Zeiten ein Vulkan war. Hier finden im ehemaligen Wasserschloss Kobersdorf, einer mächtigen, sehr bemerkenswerten Anlage, jeden Sommer die Kobersdorfer Schlossspiele statt. Im Jahre 2006 steht hier im Übrigen Die Dreigroschenoper von Bert Brecht auf dem Programm (Premiere: 4. Juli 2006; Vorstellungen: 4. Juli bis 30. Juli 2006).

Landsee#

In Landsee, ganz in der Nähe, steht in beherrschender Höhenlage eine der größten Burgruinen Mitteleuropas. Allein die erhaltenen Reste der vier Mauerringe und der Wohnturm sind erstaunlich. Auf das 12. Jahrhundert zurückgehend, ist die Anlage heute Esterházyscher Besitz. Der Bergfried, „Don Jon" genannt, bietet einen herrlichen Rundblick in das Mittelburgenland, zum Neusiedler See und in die Bucklige Welt.

Führungen werden nach Vereinbarung angeboten; Informationen erteilt Elisabeth Schütz, Telefon: (0664) 7 98 13 16. Für Kindergruppen und Schulklassen wird die Erlebnisführung „Schatzsuche in der Burgruine" angeboten; Informationen und Anmeldung in Naturpark-Büro unter der Telefonnummer +43 (02618) 5 21 18.


© "Die schönsten Erlebnisstraßen Österreichs" Hilde und Willi Senft