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Die zweite Variante der oberösterreichischen Eisenstraße#

Windischgarsten#

Von Altenmarkt bei St. Gallen weg, verband ein zweiter Zweig der alten Eisenstraße das Innerbergische mit dem Raum Windischgarsten bis Kirchdorf an der Krems. Sie überwand dabei den 985 Meter hohen Hengstpass, um über Rosenau Windischgarsten zu erreichen. Der beliebte Kurort zu Füssen des Sengsengebirges ist Standort der Verwaltung des Nationalparks Oberösterreichische Kalkalpen. Sehenswert sind die Pfarrkirche hl. Jakobus aus dem Jahre 1463 und die alten Bürgerhäuser. Im Herrenhaus des ehemaligen Drahtzug- und Hammerwerkes ist heute ein Museum eingerichtet. Interessant ist der Geologische Lehrpfad im Kurpark, wo 48 verschiedenen Gesteinsarten in großen Blöcken kommentiert werden.

Roßleithen#

Im Winter erscheint das altehrwürdige Sensenwerk Schröckenfux in Roßleithen besonders romantisch.
Im Winter erscheint das altehrwürdige Sensenwerk Schröckenfux in Roßleithen besonders romantisch.

Roßleithen: An diesem Ort entspringt, unweit von Windischgarsten, die Pießling. Hier waren traditionell schon immer neben Hammerschmieden die Sensenhämmer daheim. Als einziger Sensenhammer besteht jener der Firma Schröckenfux noch immer. Er wurde schon vor 1600 begründet und wurde überall für die Qualität seiner Sensen und Sicheln berühmt, was noch heute gilt. Franz de Paul Schröckenfux war nämlich um 1870 der erste, der Sensen aus Gussstahl erzeugte.

In der Nähe entspringt die Pießling als eine der größten Karstquellen der Ostalpen. Einen Besuch der wenige Gehminuten entfernten, unter einer Felswand aus einem 30 m2 großen Quelltopf hervorsprudelnden Quelle, sollte man sich nicht entgehen lassen. Bei normalen Bedingungen schüttet sie 300 Liter pro Sekunde, zur Zeit der Schneeschmelze aber bis zu 2.000 Liter. Beim Besuch der Quelle kommt man auch an den alten Schröckenfux-schen Werksanlagen im engen Graben mit den moosüberwachsenen Steinen im Bachbett und dem malerischen Fluder vorbei.

St. Pankraz und Klaus an der Phyrnbahn#

Am Weiterweg nach Kirchdorf an der Krems liegt St. Pankraz mit dem besuchenswerten Wilderermuseum.

Die nächste Station an der Eisenstraße ist dann Klaus an der Phyrnbahn. Die „Klaus", die Engstelle zwischen der felsigen Kremsmauer und dem Westabfall des Sensengebirges, bildete schon in grauer Vorzeit ein Nadelöhr der Via Nori-(ü. Burg und Schloss sind noch als Relikte dereinstigen Befestigung erhalten geblieben. Schloss Klaus ist heute ein christliches Ferien- und Freizeitzentrum, und daher ist eine Besichtigung des Schlosses und der dazugehörigen Burganlage nur von außen möglich.

Die 1618 erbaute frühbarocke Bergkirche weistauf die bewegten Zeiten zwischen Reformation und Gegenreformation hin. 1962 fand hier zum ersten Mal ein Konzert statt. Aus dieser ersten Initiative entstand in den Folgejahren der Musiksommer Klaus. Fast die gesamte Kammermusik, sämtliche Höhepunkte der Musik für Klavier Solo, Kammermusik vom Duo bis zum Oktett, Liederabende, Rezitationen führender Schauspieler, Orchesterkonzerte, ja selbst Oratorien wurden in 40 Jahren aufgeführt. Eine Freude für Augen und Gemüt ist im Übrigen der Blick zum tiefgrünen Klauser Stausee.

Molln#

Molln: Einzigartiges Werk deutscher Bildschnitzkunst ist die Schutzmantelmadonna von Frauenstain. Die Schutzmantelmadonna war eine im Mittelalter verbreitete Form des Marienbildes. Die Zisterzienser haben sie vielerorts zu ihrem Sinnbild gemacht, und die Dominikaner haben sie zu ihrem offiziellen Bruderschaftsbild erhoben.
Molln: Einzigartiges Werk deutscher Bildschnitzkunst ist die Schutzmantelmadonna von Frauenstain. Die Schutzmantelmadonna war eine im Mittelalter verbreitete Form des Marienbildes. Die Zisterzienser haben sie vielerorts zu ihrem Sinnbild gemacht, und die Dominikaner haben sie zu ihrem offiziellen Bruderschaftsbild erhoben.

Wo sich das Tal der Steyr weitet und die Krumme Steyrling dazu stößt, liegt das freundliche @ Molln: Seine spätgotische Pfarrkirche hl. Laurentim aus dem 15. Jahrhundert zeigt am Altar ein bemerkenswertes Gemälde von Leopold Kuppelwieser (1829) mit dem Motiv des „Letzten Abendmahles".

In Molln wird ein kleines alpenländisches Musikinstrument, nämlich die Maultrommel erzeugt - und das ununterbrochen seit 400 Jahren. Der eigentümlich einschmeichelnde, aber auch dezente Ton machte das „Brummeisen" zum klassischen Helfer für das „Fensterin". Die Maultrommel besteht aus einem hufeisenförmigen Stahlrahmen samt einer angelöteten Metallzunge, die der Spieler anzupft. Beim Spielen wird das Instrument im leicht geöffneten Mund gegen die Zähne gedrückt. Nähere Informationen hierzu bietet das Dorfmuseum Molln.

Schwertschmiede und Harnischmacherei Schmidberg in Molln.
Schwertschmiede und Harnischmacherei Schmidberg in Molln.

In der Schwertschmiede und Harnischmacherei Schmidberger in Molln: Hier entstehen Ritterrüstungen. Lanzen, Schwerter, Dolche, Kettenhemden, Leuchten und Truhen für Film, Theater und Oper. Die Führung durch die Schwertschmiede beinhaltet auch die Besichtigung des Privatmuseums „Alte Schmiedekunst" und die original erhaltene Zeug-, Huf- und Hackenschmiede von 160 „Schmidten bei der Lacken". Besuche sind bei telefonischer Anmeldung möglich (Schmiedstraße 16; Telefon: +43 (0)17584 30 73.

Unweit von Molln erhebt sich auf einem Hügel die spätgotische Wallfahrtskirche von Frauenstein: Sie ist durch das Gnadenbild einer gotischen Schutzmantelmadonna berühmt geworden. Die wunderschöne Arbeit des Ulmer Holzschnitzermeisters Gregor Erhart ist mit ziemlicher Sicherheit ein Auftragswerk Kaiser Maximilian I. aus dem Jahre 1515.

Steinbach an der Steyr#

Steinbach an der Steyr mit seiner alten Eisentradition klebt förmlich am Uferabhang der Steyr. Die gotische Pfarrkirche mit Netzrippengewölbe stammt aus dem Jahr 1450. In alter Zeit war der Ort Sitz einer blühenden Kleineisenindustrie, wo bereits 1422 die Zunft der Messerer und Klingenschmiede erwähnt wird. Oberhalb der alten Brücke befanden sich die Schleiferwerkstätten mit sieben Wasserrädern.

Ein Messerer-Museum ist in Einrichtung begriffen. Sehenswert sind darüber hinaus die Dorferneuerungsausstellung „Der Steinbacher Weg", der spätbarocke Alte Pfarrhof sowie eine Krippensammlung mit 230 Krippen aus 70 Ländern im eigenen Krippenhaus am Ortsplatz.


© "Die schönsten Erlebnisstraßen Österreichs" Hilde und Willi Senft