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Ohlsdorf "Lourdesgrotte" Quelle und Wallfahrtskirche#

Gemeinde und Pfarre Ohlsdorf; Ortschaft Hildprechting; Bezirk Gmunden


Ohlsdorf, Lourdesgrotte

Tourist/Web Info

tel. 07612 472550
www.ohlsdorf.at

Wegbeschreibung

A 1 - Abfahrt Regau - Ohlsdorf - Weinberg Ohlsdorf, Gmunden, Oberösterreich

Wasserentnahme

Quelle frei zugänglich



Der Ort:#

Ohlsdorf liegt im Hinterland des Traunsees, der zu den schönsten Seen Mitteleuropas gehört. Bewohner loben die exponierte Lage, nennen sie gar "die schönste Lage Österreichs", denn man hat von hier Aussicht bis tief ins Land und auch der Kirchturm von Ohlsdorf ist weithin sichtbar. Bekannt geworden ist Ohlsdorf allerdings durch den Dichter Thomas Bernhard, der hier bis zu seinem Tod auf einem Bauernhof lebte. Sein Wohnhaus wird heute von der Gemeinde betreut und ist bei Ausstellungen und an den Wochenenden der Sommersaison zugänglich. Führungen sind nach Anmeldung möglich.

Der Weg zur Quelle:#

Die Lourdesgrotte ist von Ohlsdorf weg gut ausgeschildert, man fährt ca 1 km nach dem Ortsteil Weinberg rechts durch hügeliges Bauernland in Richtung Grotte und findet eine ansehnliche Zahl Parkplätze. Die Zufahrt zur Kirche ist möglich, die Grotte ist während des Tages ganzjährig offen. An dem von dunklem Nadelforst beschatteten Ort entspringt die Quelle direkt unterhalb des Altars der Kirche. Bei einer Kirchenumrundung und einem kurzen Spaziergang durch die Quelllandschaft findet man reichlich Lungenkraut und Haselwurz. Der Platz strahlt vollkommene Ruhe aus.

Allgemeines:#

Aus dem Jahr 1850 ist eine Wunderheilung beim Bründl belegt, schon damals gab es eine Kultkontinuität von annähernd 250 Jahren. Im Felsen über der Quelle befand sich eine Nische mit einer Marienstatue, angebaut war eine kleine Holzkapelle. 1885 legte die Vorfahrin der jetzigen Besitzer das Gelübde ab, die Familie würde nach einer Genesung der Tochter, die von den Ärzten bereits aufgegeben war, eine Wallfahrtskirche erbauen. Josefa wurde tatsächlich gesund und man begann mit dem Bau der Kapelle. Spenden von anderen Ohlsdorfern flossen nur spärlich, es waren 1200 Kronen, die Hauptlast trugen die Schlossmairs. Der Hof präsentierte sich damals heruntergekommen, "das schlechteste Haus im Gemeindebezirk", weil jeder Groschen für den Bau der Grotte abgezweigt wurde. 1906 wurde die Wallfahrtskirche geweiht. Josefa war noch dabei, ihre Mutter, als Initiatorin, erlebte die Fertigstellung nicht mehr. Die Verpflichtung, die Kapelle zu pflegen, liegt in den Händen der Familie Stadlmayr vulgo Schlossmair. Die an den Felsen angebauten Mauern sind ununterbrochen der Feuchtigkeit ausgesetzt dadurch sind die häufigen Sanierungen der Kapelle, zuletzt 1987 und 1996 nötig.

Die Quelle:#

In einer Lourdes nachempfundenen Grotte fließt die Quelle in einen Kupferkessel.

Ohlsdorf, Lourdesgrotte
Hier wird Wasser in kleine, liebevoll mit Bibelsprüchen verzierte Glasflaschen gefüllt und geweiht. Das geweihte Bründlwasser wird zum Verkauf angeboten. Es gibt aber noch eine zweite Möglichkeit, zum "heiligen" Wasser zu kommen. Eine Verrohrung führt unterhalb des Seiteneingangs der Kirche zu einem steinernen Becken im Freien. Hier rinnt das Wasser sparsam, aber beständig, es ist für jedermann frei zugänglich. Die besondere Qualität des Ortes wird auch dann offenbar, wenn der in jüngster Zeit größere Zulauf und das ständige Kommen und Gehen Unruhe bringen. Hier kann man zwischen Menschen nachdenken und innehalten.

Das Wasser:#

Es schmeckt nicht nur prickelnd köstlich wie viele der kalziumreichen Wässer, es hat die natürliche Eigenschaft der reinen Quellen, auch eingeschlossen in eine Flasche scheinbar weniger schnell zu altern als normales Trinkwasser. Ein Hersteller von Blütenessenzen schwört auf die Quelle, ordnet ihr das Attribut "rechtsdrehend" zu und bescheinigt ihr besondere Wirksamkeit. Von sensationellen Heilungen ist - außer jener Josefas - nichts bekannt, aber immer wieder kommen Berichte jener Menschen, die ihr tägliches Wasser schon seit langem hier holen. Eine Aussage der letzten Zeit: "Manche können ohne das Wasser nicht mehr sein. Der T... hat eine kaputte Leber gehabt und ist von einem Spital ins andere gekommen. Da hat ihm einer das Wasser verraten, dann waren die Leberwerte wieder in Ordnung, die Ärzte wissen nicht warum". Eine Wasseranalyse liegt nicht vor.



'© "Heilige Quellen in Österreich"' von Siegrid Hirsch und Wolf Ruzicka.