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St. Peter/Kammersberg "Kretzen-, Römerbründl"#

Gemeinde und Pfarre St. Peter am Kammersberg; Bezirk Murau

St. Peter/Kammersberg, Kretzen-, Römerbründl

Wegbeschreibung

A 9 - Knoten St. Michael - Judenburg - B 96 St. Peter am Kammersberg, Murau, Steiermark

Wasserentnahme

Freier Zugang, reichlich Wasser

Der Ort:#

Die Steirischen Tauern verlocken dazu, zum Gipfelstürmer zu werden, gleichzeitig ist man aber - im wahrsten Sinn des Wortes - auf dem Holzweg. St. Peter liegt an der steirischen Holzstraße und hier erlebt man hautnah viele der alten Handwerkskünste, die unmittelbar mit Holz zu tun haben. In der Kötzlmühle kann man nicht nur die Mahlwerke in Betrieb setzen und Mehl mahlen, sondern deren Fluder auch als Kneippanlage verwenden, die "Brechlhütte" und der Holzkohlenmeiler sind revitalisiert und funktionstüchtig. Die gute alte Zeit mit ihrer Arbeitstradition ist auferstanden. Im Holzstraßenstüberl sitzt man einerseits in einem normalen Wirtshaus, andererseits aber in einer Ikonografie. St. Peter ist ein Etappenort der Alpentour Steiermark und Anlaufziel vieler Mountainbiker, die ausgebauten Radwege führen zu sensationellen Aussichtspunkten.

St. Peter/Kammersberg, Kretzen-, Römerbründl

Der Weg zur Quelle:#

Die Holzstraßen-Wanderung (6 km) führt am Kretzenbründl direkt vorbei, man kann es aber auch mit dem Auto anfahren. Auf der Umfahrungsstraße, genau dort, wo es auf einer Seite nach Mitterndorf geht (Postbushaltestelle), biegt man vis-a-vis der Straße nach Mitterndorf in eine Schotterstraße ein. Vorerst geht es über eine Holzbrücke, dann rechts halten und bergwärts fahren (ziemlich genau 850 Meter). Den Wagen stehen lassen und rechts in den Wald hineingehen, nach wenigen Metern findet man die Brunnenanlage am Rand einer Wiese. Den Eingang zum Kultplatz bildet ein riesiger Ameisenhaufen.

Allgemeines:#

Bereits die Römer haben die Quelle genützt, später war hier eine Badeanstalt, die von der Bevölkerung gerne aufgesucht wurde. In den Karten findet man die Quelle als Römerbründl bezeichnet, in der Bevölkerung hat sich der Name Kretzenbründl erhalten, denn die "Kretzn", eine Hautkrankheit, wurde durch das Wasser gelindert oder geheilt.

Die Quelle:#

St. Peter/Kammersberg, Kretzen-, Römerbründl

Es handelt sich bei der Quelle um einen eisenhaltigen Trinksäuerling und eine Wasseranalyse bestätigt die Einstufung als Heilwasser. Die Umgebung ist rot von den Eisenablagerungen, es ist ein wunderbar ruhiges Plätzchen, wo alles getan wurde, um dem Besucher den Aufenthalt zu verschönern. Bank und Tisch stehen bereit, eine große Tafel informiert über die Inhaltsstoffe des Wassers. Obwohl als Hautverschönerer geschätzt, nimmt man es auch als Augenmittel, also als Augenbrünnlein, bei dem man sich die Augen auswäscht. Diese Tradition lässt mit ziemlicher Sicherheit darauf schließen, dass das "Heilwasser" ein "heiliges Wasser" ist.

Das Wasser:#

Es ist mit 17 Grad ziemlich warm und kommt in hoher Schüttung aus dem Berg. Bevor es abläuft, wird es in einem großen gemauerten Steinbecken aufgefangen. Genauso wie vor Jahrhunderten wird es auch heute bei Hautkrankheiten geschätzt und als Badezusatz oder Trinkkur angewendet. Eine Flaschenbefüllung ist bequem möglich und die Gebinde sind im Nu voll. Ein Heilwasser wie dieses, mit seinem hohen Mineraliengehalt, ist nicht für den ständigen Genuss, sondern kurmäßig zu empfehlen.


© "Heilige Quellen in Österreich"' von Siegrid Hirsch und Wolf Ruzicka.