!!!Buresch, Karl


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~* 12. 10. 1878, Groß-Enzersdorf (Niederösterreich)

† 16. 9. 1936, Wien


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Politiker

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Der Sohn eines Kaufmanns studierte in Wien Jus (Promotion: 1901). Danach
ließ er sich als Rechtsanwalt in Groß-Enzersdorf nieder. Bereits 1909
wurde er hier christlichsozialer Gemeinderat, 1916-1919 amtierte er
als Bürgermeister. Er war Gründungsmitglied des niederösterreichischen Bauernbundes. 1922
wurde er Landeshauptmann von NÖ, schon seit 1919 vertrat er seine Wähler
als Abgeordneter im Parlament.
Buresch unterstützte die Heimwehrbewegung, erst 1931 nach dem missglückten Putsch durch
[Pfrimer|Kunst_und_Kultur/Bücher/Österreichisches_Personenlexikon_1992/Pfrimer,_Walter] distanzierte er
sich von ihr. Im Parlament übte er 1929-1933 die einflussreiche Funktion
eines Klubobmannes aus. Im Juni 1931 wurde er mit der Regierungsbildung
betraut, nachdem zuvor
[Seipel|Kunst_und_Kultur/Bücher/Österreichisches_Personenlexikon_1992/Seipel,_Ignaz] mit dem Projekt einer
Konzentrationsregierung gescheitert war.
Bureschs Regierung galt als
schwaches Übergangskabinett, die anstehenden wirtschaftlichen und
innenpolitischen Schwierigkeiten ließen keinen großen Spielraum. Als bei
den Landtagswahlen in NÖ, Wien und Salzburg 1932 die Christlichsozialen
zugunsten der Nationalsozialisten verheerende Verluste hinnehmen mussten,
trat
Buresch zurück. Er regierte wieder als Landeshauptmann in N(Österreich) In seinem
Hause fand jene Besprechung statt, bei der die Christlichsozialen
beschlossen, nach der Krise des Parlaments am 4. März 1933 in Hinkunft
autoritär zu regieren. Im Mai 1933 wurde
Buresch Finanzminister. 1935 von
[Draxler|Kunst_und_Kultur/Bücher/Österreichisches_Personenlexikon_1992/Draxler,_Ludwig] abgelöst, blieb er zunächst Minister ohne Portefeuille und wurde
1936 Gouverneur der Postsparkasse. In diesem Jahr wuchs sich die Affäre
rund um den Schuldenberg des Wiener Bankiers
[Bösel|Kunst_und_Kultur/Bücher/Österreichisches_Personenlexikon_1992/Bösel,_Siegmund] und dessen
undurchsichtige Geschäfte mit der Postsparkasse zu einem
innenpolitischen Skandal aus.


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''© "Österreichisches Personenlexikon der Ersten und Zweiten Republik"'' von [Isabella Ackerl|Infos_zum_AF/Editorial_Board/Ackerl,_Dr._Isabella_(Geschichte,_Germanistik)] und [Friedrich Weissensteiner|AEIOU/Weissensteiner,_Friedrich], 1992


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