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Gleißner, Heinrich#


* 26. 1. 1893, Linz

† 18. 1. 1984, Linz


Politiker


Der Sohn eines Werkmeisters der Linzer Lokomotivfabrik studierte zunächst in Prag Jus. Im 1. Weltkrieg eingerückt, lernte er an der Italienfront Engelbert Dollfuß kennen. Bis 1919 blieb er in Kriegsgefangenschaft, danach setzte er sein Studium in Innsbruck fort (Promotion: 1920). Er trat in den oberösterreichischen Landesdienst ein, in der Landwirtschaftskammer brachte er es zum Direktorstellvertreter. 1933 ernannte ihn Dollfuß zum Landesleiter der neugegründeten Vaterländischen Front, im September 1933 zum Staatssekretär im Landwirtschaftsministerium. Nach den Februarereignissen 1934 wurde Gleißner Landeshauptmann von Oberösterreich. Mit Hilfe Maletas nur in geringem Maße - eine Einbeziehung der Arbeiterschaft, auch die wirtschaftliche Situation des Landes besserte sich zaghaft. 1938 wurde Gleißner verhaftet und in die KZs Dachau und Buchenwald eingeliefert. Nach seiner Entlassung 1939 erhielt er "Gauverbot" und war in Berlin in der Privatwirtschaft tätig. Auf abenteuerlichen Wegen kehrte er 1945 nach Oberösterreich zurück und wurde - von allen politischen Kräften nominiert - zum Landeshauptmann gewählt. 1951 stellte er sich der ÖVP als Präsidentschaftswahlkandidat zur Verfügung, unterlag aber gegen Körner. Nach dem Staatsvertrag 1955 konnte er sich als Landeshauptmann dem eigentlichen Aufbau Oberösterreichs widmen, seine wirtschafts- und kulturpolitischen Initiativen fanden allgemein Anerkennung. Der überzeugte Föderalist legte 1971 sein Amt nieder; danach war er nur mehr in wenigen wirtschaftlichen Funktionen tätig.

Literatur#

  • Landeshauptmann Heinrich Gleissner, Zeitgenossen berichten, in: Oberösterreicher. Lebensbilder zur Geschichte Oberösterreichs (1985)



© "Österreichisches Personenlexikon der Ersten und Zweiten Republik" von Isabella Ackerl und Friedrich Weissensteiner, 1992