!!!Gratzer, Hans


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~* 16. 10. 1941, Wiener Neustadt

† 19. 1. 2005, Rainfeld, St. Veit a. d. Gölsen (Niederösterreich)


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Schauspieler und Theaterdirektor\\

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Der Arztsohn leitete schon mit 16 Jahren eine Theatergruppe. Nach der
Matura ging er für ein Jahr nach Los Angeles, wo er sich erstmals als
Schauspieler erprobte. Danach besuchte er das Reinhardt-Seminar in Wien,
das er aber nach 18 Monaten "wegen zu großer Bürgerlichkeit und zu
geringer Genialität" verlassen musste.
Gratzer antwortete mit der Gründung
einer eigenen Bühne, dem Kammertheater in Wien-Josefstadt, wo er auch
erstmals selbst inszenierte. Reisen führten den Schauspieler nach
München und Hamburg. Ab 1967 spielte er in Wien am Volkstheater und in
der Josefstadt sowie bei den Salzburger Festspielen und schließlich am
Burgtheater. Bis der Rebell beschloss, wieder eigenes Theater zu machen,
mit dem er erfolgreich auf Tourneen ging. 1978 wurde unter seiner
Direktion das Schauspielhaus eröffnet, eine neue Bühne in der Wiener
Porzellangasse.
Gratzer zeigte dort mit wechselndem Glück zeitkritisches,
innovatives Theater (z. B. B. Strauß, G. Tabori,
[Elfriede Jelinek|Kunst_und_Kultur/Bücher/Österreichisches_Personenlexikon_1992/Jelinek,_Elfriede]).
Finanziell wenig erfolgreich, ging
Gratzer nach Berlin. 1990 feierte er sein
Comeback im
Schauspielhaus. Er inszenierte dort 1991 die Uraufführung von
[Wolfgang Bauers|Kunst_und_Kultur/Bücher/Österreichisches_Personenlexikon_1992/Bauer,_Wolfgang]
"Ach, armer Orpheus". 1991/92 wartete er mit einem
interessanten Programm auf, einer Mischung aus Uraufführungen
zeitgenössischer österreichischer Autoren und Klassikern der "Moderne" wie Jean
Genet und Bernhard Marie Koltes.


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''© "Österreichisches Personenlexikon der Ersten und Zweiten Republik"'' von [Isabella Ackerl|Infos_zum_AF/Editorial_Board/Ackerl,_Dr._Isabella_(Geschichte,_Germanistik)] und [Friedrich Weissensteiner|AEIOU/Weissensteiner,_Friedrich], 1992


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