!!!Harnoncourt, Johann Nikolaus


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~* 6. 12. 1929, Berlin


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Cellist und Dirigent\\

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Der Ururenkel von Erzherzog Johann wuchs im Kreis einer musikalischen
Familie in Graz auf. 1948 ging er nach Wien und studierte an der Wiener
Musikhochschule bei Prof. Brabetz. 1952 begann er als Cellist bei den
Wiener Symphonikern. Ein Jahr später gründete er u. a. mit seiner Frau,
der Geigerin Alice
Harnoncourt, den "Concentus musicus". Das Ensemble setzte
sich zum Ziel, alte Musik nur mit historischen Instrumenten und unter
möglichst originalen Aufführungsbedingungen zu interpretieren. Es trat
1958 erstmals vor die Öffentlichkeit und machte sich, auch durch
Plattenaufnahmen barocker und vorbarocker Werke, rasch einen guten Namen.
Harnoncourt, der dieses Orchester
leitete, wuchs allmählich in die Dirigentenrolle hinein. An der
Mailänder Scala feierte er seine Premiere am Pult und entwickelte sich
zum "Karajan der alten Musik". 1971 erregte er mit Monteverdis "Ulysses"
im Theater an der Wien Aufsehen und gestaltete in den 70er Jahren
gemeinsam mit dem Regisseur Pierre Ponnelle an der Züricher Oper einen
Monteverdi- und ab 1980 einen Mozart-Zyklus. Heute ein Stardirigent, ist
er in Wien und Salzburg nur selten zu Gast.
Harnoncourt ist ein Mann des originalen Notenbildes. Seine werkgetreuen
Interpretationen der Musik Mozarts, aber auch jener Beethovens und
Schuberts haben bahnbrechend gewirkt, obschon sie nicht bei allen
Liebhabern klassischer Musik auf Zustimmung gestoßen sind.


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''© "Österreichisches Personenlexikon der Ersten und Zweiten Republik"'' von [Isabella Ackerl|Infos_zum_AF/Editorial_Board/Ackerl,_Dr._Isabella_(Geschichte,_Germanistik)] und [Friedrich Weissensteiner|AEIOU/Weissensteiner,_Friedrich], 1992


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