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Horváth, Ödön von#


* 9. 12. 1901, Susak bei Rijeka/Fiume (Istrien)

† 1. 6. 1938, Paris


Dramatiker und Erzähler

Ödön von Horvath
Ödön von Horvath
© Bildarchiv der Österr. Nationalbibliothek
Der Sohn eines adeligen österreich-ungarischen Diplomaten kam über Belgrad, Budapest, Preßburg und München nach Wien, wo er 1919 die Matura ablegte. Er begann an der Universität München zu studieren und lebte abwechselnd in Berlin und Bayern. 1933 verließ er Deutschland, zog nach Salzburg und wohnte ab 1936 schließlich in Wien. 1938 ging er abermals ins Exil und fand in Paris durch einen umstürzenden Baum den Tod. Horváth begann bereits während seiner Münchner Studienzeit zu schreiben. Er verfasste kurze Prosatexte ("Rechts und links", Sportmärchen), wandte sich dann aber der Dramatik zu. In knapp 10 Jahren schuf er 18 Theaterstücke. In den Zeit- und Volksstücken ("Die Bergbahn", 1928, "Italienische Nacht", 1931, "Geschichten aus dem Wiener Wald", 1931, "Kasimir und Karoline", 1932, "Glaube, Liebe, Hoffnung", 1932), wird seine gesellschaftspolitische Einstellung sichtbar, scharfsichtig mit zum Teil bitterböser Ironie wendet er sich gegen das Kleinbürgertum und gegen den heraufziehenden Faschismus. Nach 1933 entstand "Himmelwärts", danach schöpfte Horváth seine Themen aus Geschichte und Literatur ("Figaro lässt sich scheiden", 1934, "Don Juan kommt aus dem Krieg", 1937). Es erschienen die Romane "Jugend ohne Gott", 1937, und "Ein Kind unserer Zeit", 1938, die vom Widerstand gegen den Nationalsozialismus geprägt sind. Der Dichter, dessen Werk nach dem 2. Weltkrieg kaum Beachtung fand, wurde erst seit den 60er Jahren in seiner Bedeutung wiederentdeckt und gilt als einer der wichtigsten österreichischen Autoren der Zwischenkriegszeit.

Literatur#

  • T. Krischke, Österreich von Horváth (1977)
  • T. Krischke (Hg.), Kommentierte Werkausgabe in Einzelbänden (15. Bde., 1983 ff.)



© "Österreichisches Personenlexikon der Ersten und Zweiten Republik" von Isabella Ackerl und Friedrich Weissensteiner, 1992