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Merkl, Adolf Julius#


* 23. 3. 1890, Wien

† 22. 8. 1970, Wien


Jurist


Der Sohn eines Militärforstverwalters studierte Jus in Wien und begann nach seiner Gerichtspraxis (1913-1915) beim Magistrat zu arbeiten. 1917 wechselte er ins Handelsressort, 1921 in die soziale Verwaltung und dann ins Bundeskanzleramt. Als einer der ersten Schüler Hans Kelsens übte er schon 1915 Kritik am kaiserlichen Notverordnungsrecht, 1916 publizierte er seine grundlegende Arbeit über den Stufenbau der Rechtsordnung. Als Beamter wirkte er an der Kodifizierung der Österreichischen Bundesverfassung mit. Mit Kelsen gehörte er zu den Begründern der Wiener Schule der "Reinen Rechtslehre". 1920-1965 lehrte er an der Wiener Universität, stets ein Mahner vor den Auswüchsen des Parteienstaates. Seine Kritik richtete sich sowohl gegen die Verfassungsnovelle 1929 als auch 1933/34 gegen die "legitimen Diktaturen". Auch die Verfassung vom Mai 1934 stieß auf seine Kritik. Nach dem 2. Weltkrieg gehörte er zu den Verfechtern der Rechtswidrigkeit des Anschlusses.

Werke#

  • "Die Verfassung der Republik Deutsch-Österreich" (1919)
  • "Demokratie und Verwaltung" (1923)
  • "Die Lehre von der Rechtskraft" (1923)
  • "Allgemeines Verwaltungsrecht" (1927)

Literatur#

  • H. Schambeck, Leben und Wirken von Adolf Julius Merkl (1990)



© "Österreichisches Personenlexikon der Ersten und Zweiten Republik" von Isabella Ackerl und Friedrich Weissensteiner, 1992