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Messner, Johannes#


* 16. 2. 1891, Schwaz (Tirol)

† 12. 2. 1984, Wien


Ethiker und Sozialwissenschaftler


Der Sohn eines Bergmanns und einer Tabakfabrikarbeiterin studierte zunächst Theologie, u. a. bei Fürsterzbischof Waitz, der ihn mit den sozialwissenschaftlichen Arbeiten F. Messner Schindlers vertraut machte. 1914 wurde Messner in Brixen zum Priester geweiht, 1914-1920 wirkte er als Kooperator in Nordtirol. Aemilian Schoepfer, christlichsozialer Abgeordneter und Präsident der Verlagsanstalt Tyrolia, riet Messner, Jus zu studieren. Er erwarb das Jusdoktorat 1922 in Innsbruck und promovierte 1924 in Nationalökonomie in München, wo er bei dem Soziologen Max Weber Vorlesungen hörte. Messner wollte sein Wissen auf möglichst breiter Basis erweitern. 1925 übernahm er die Chefredaktion der Wiener Wochenschrift "Das Neue Reich", die er bis 1933 als Sprachrohr der Gegner der Sozialromantik nutzte. 1936-1938 gab er die "Monatsschrift für Kultur und Politik" heraus. 1929 habilitierte er sich an der Salzburger Universität mit der Schrift "Sozialökonomie und Sozialethik", ab 1930 lehrte er in Wien als Privatdozent, 1936-1938 und 1949-1962 als o. Prof. 1938 emigrierte er in die Schweiz, später nach England, von wo er 1949 nach Österreich zurückkehrte. Sein gesamtes wissenschaftliches Werk galt der Sozialkritik von Kapitalismus und Sozialismus, die er durch den Christlichen Sozialrealismus überwinden wollte. Den österreichischen Ständestaat der 30er Jahre unterzog er einer klaren Kritik.

Werke#

  • "Die soziale Frage der Gegenwart" (1934)
  • "Die berufsständische Ordnung" (1936)
  • "Das Naturrecht" (1950)
  • "Kulturethik" (1954)
  • "Das Unternehmerbild in der katholischen Soziallehre" (1968)

Literatur#

  • W. Schmitz, Johannes Messner in: NÖB 2 (1987)
  • A. Klose/ H. Schambeck/R. Weiler (Hg.), Das neue Naturrecht, Gedächtnisschrift für Johannes Messner (1987)



© "Österreichisches Personenlexikon der Ersten und Zweiten Republik" von Isabella Ackerl und Friedrich Weissensteiner, 1992