!!!Miklas, Wilhelm


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~* 15. 10. 1872, Krems (Niederösterreich)

† 20. 3. 1956, Wien


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Politiker\\
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caption='Wilhelm Miklas\\© Bildarchiv der Österr. Nationalbibliothek'
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Der Sohn eines Postbeamten besuchte das Stiftsgymnasium Seitenstetten
und studierte in Wien Geschichte und Geographie (Promotion: 1895). Er
wurde Mittelschulprofessor und bereits 1905 Direktor des Gymnasiums in Horn
(Niederösterreich). Auch politisch machte der Christlichsoziale rasch Karriere. Ab
1907 war er Abgeordneter (bis 1918 zum Reichsrat, bis 1928 zum
Nationalrat), 1918/19 Mitglied des Staatsrates, 1919/20
Unterstaatssekretär für Kultus, 1923-1928 Erster Präsident des Nationalrates.
1918 trat Miklas für die Beibehaltung der Monarchie ein. Am 11. November
stimmte er als einziger Abgeordneter gegen das Gesetz über die
Errichtung der Republik. 1928 wurde er von der Bundesversammlung zum
Bundespräsidenten gewählt und behielt das Amt (Wiederwahl 1931) bis zum Untergang
Österreichs, 1938. In der Staatskrise der Jahre 1933/34 hat Miklas versagt.
Er schöpfte die verfassungsrechtlichen Möglichkeiten, die ihm zur
Verfügung standen, nicht aus und ermöglichte dadurch der Regierung
[Dollfuß|Kunst_und_Kultur/Bücher/Österreichisches_Personenlexikon_1992/Dollfuß,_Engelbert], 
einen autoritären Kurs zu steuern. Dem austro-faschistischen
Ständestaat stand er mit zunehmender Ablehnung gegenüber. Im März 1938
bewies der Bundespräsident Standfestigkeit und Charakter und verkörperte
in seiner Person den letzten Widerstand gegen Hitler. Er weigerte sich,
das "Anschlussgesetz" zu unterzeichnen, und trat zurück.

!Literatur
* H. V. Lang, Bundespräsident Miklas und das autoritäre Regime 1933-1938 (Diss. Wien, 1972)
* F. Weissensteiner (Hg.), Die österreichischen Bundespräsidenten, 1982


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''© "Österreichisches Personenlexikon der Ersten und Zweiten Republik"'' von [Isabella Ackerl|Infos_zum_AF/Editorial_Board/Ackerl,_Dr._Isabella_(Geschichte,_Germanistik)] und [Friedrich Weissensteiner|AEIOU/Weissensteiner,_Friedrich], 1992


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