!!!Olah, Franz


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~* 13. 3. 1910, Wien

† 4. 9. 2009, Baden b. Wien


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Gewerkschafter und Politiker\\
[{Image src='Olah,_Franz_338.jpg'
caption='Franz Olah\\© Bildarchiv der Österr. Nationalbibliothek'
height='250' class='image_left'
alt='Franz Olah' width='189'}]
 
Der gelernte Klaviermacher stieß 1929 zur Sozialdemokratie und zur
Gewerkschaftsbewegung, er begann seine politische Karriere als
Vertrauensmann der Partei in Wien-Hernals. Bereits in der
Ständestaatzeit in politischer Haft, kam er im April 1938 mit dem ersten
Transport nach Dachau, da er zu den Unterhändlern der Gewerkschaften,
die mit Kanzler
[Schuschnigg|Kunst_und_Kultur/Bücher/Österreichisches_Personenlexikon_1992/Schuschnigg,_Kurt] ein Agreement finden wollten, gehört
hatte. 1945 gelang ihm die Flucht aus dem KZ. In Wien war er wieder in
der Gewerkschaftsbewegung tätig, 1948 erlangte er ein
Nationalratsmandat, das er bis 1964 als Abgeordneter der SPÖ, dann zwei
Jahre als Parteiloser (sogen. "Wilder") innehatte. 1949-1957 war
Olah 
Vorstand der Gewerkschaft der Bau- und Holzarbeiter, 1959-1963 Präsident
des ÖGB. Während der Streikbewegung im Oktober 1950 führte
Olah die Bau- und Holzarbeiter gegen die Streikenden und bekämpfte kompromisslos die
kommunistischen Streikorganisatoren. 1959-1961 war
Olah auch Zweiter
Präsident des Nationalrates, 1963/64 Innenminister. Sein Sturz,
verbunden mit dem Parteiausschluss 1964, erfolgte nach innerparteilichen
Auseinandersetzungen. Zu
Olahs Gegnern zählten sowohl
[Pittermann|Kunst_und_Kultur/Bücher/Österreichisches_Personenlexikon_1992/Pittermann,_Bruno] als
auch
[Christian Broda|Kunst_und_Kultur/Bücher/Österreichisches_Personenlexikon_1992/Broda,_Christian]
und
[Benya|Kunst_und_Kultur/Bücher/Österreichisches_Personenlexikon_1992/Benya,_Anton]. Obwohl der ÖGB erklärte, durch die
Finanzierung der "Kronen Zeitung", die z. T. mit Gewerkschaftsgeldern
ins Leben gerufen worden war, nicht geschädigt worden zu sein, wurde
Olah nach einer Anzeige
[Klenners|Kunst_und_Kultur/Bücher/Österreichisches_Personenlexikon_1992/Klenner,_Fritz] 1969 der Prozess wegen Untreue gemacht; er wurde zu einem
Jahr Kerker verurteilt. Die tatsächlichen Besitzverhältnisse der "Kronen
Zeitung" konnte das Verfahren nicht entwirren. 1965 hatte
Olah die
Demokratische Fortschrittliche Partei (DFP) gegründet, die anfangs
beachtliche Erfolge errang.
Olah wurde 1969 in den Wiener Landtag und
Gemeinderat gewählt, was den damaligen Bürgermeister
[Marek|Kunst_und_Kultur/Bücher/Österreichisches_Personenlexikon_1992/Marek,_Bruno] nicht
hinderte, ihn gewaltsam aus dem Sitzungssaal entfernen zu lassen. Ein
gutes Verhältnis hatte er zu
[Bruno Kreisky|Kunst_und_Kultur/Bücher/Österreichisches_Personenlexikon_1992/Kreisky,_Bruno],
der ihm die Erhaltung des
Außenministeriums im Jahre 1962 dankte, sich immer nachdrücklich für
Olah 
einsetzte und ihm schließlich Ende der 80er Jahre wieder die
Ministerpension zuerkannte. 1990 wurde der gläubige Katholik, über den
[Norbert Leser|Kunst_und_Kultur/Bücher/Österreichisches_Personenlexikon_1992/Leser,_Norbert]
schrieb: "Er überragte im Scheitern die Erfolgreichen",
mit dem Großen Goldenen Ehrenzeichen der Stadt Wien geehrt.


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''© "Österreichisches Personenlexikon der Ersten und Zweiten Republik"'' von [Isabella Ackerl|Infos_zum_AF/Editorial_Board/Ackerl,_Dr._Isabella_(Geschichte,_Germanistik)] und [Friedrich Weissensteiner|AEIOU/Weissensteiner,_Friedrich], 1992


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[{FreezeArticle author='I. Ackerl, F. Weissensteiner' template='Personenlexikon_1992'}]
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