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Pittermann, Bruno#


* 3. 9. 1905, Wien

† 19. 9. 1983, Wien


Politiker


Pittermann, der ein Philosophie- sowie Jusstudium abschloss, begann 1929 seine Laufbahn als Arbeiterkammerfunktionär. 1934 wurde der überzeugte Sozialdemokrat inhaftiert, auch während des NS-Regimes wurde er politisch verfolgt und musste als "U-Boot" den Krieg überdauern. 1945 wurde er Erster Sekretär der Wiener Arbeiterkammer. 1945-1970 gehörte er dem Nationalrat an. 1957-1967 war er Parteivorsitzender. In seine Ära fielen ein großer Wahlsieg (1959), aber auch eine schwere Niederlage (1966) der SPÖ sowie die Versöhnung mit dem politischen Gegner der Zwischenkriegszeit - berühmt wurde sein symbolischer Handschlag mit Alfons Gorbach - und mit der katholischen Kirche. Unversöhnlich dagegen war Pittermanns Haltung gegenüber Franz Olah, zu dessen Sturz er wesentlich beitrug. Der Parteichef war bis 1966 auch Vizekanzler und 1959-1966 für die Verstaatlichte Industrie zuständig. Seit 1964 war er Präsident der Sozialistischen Internationale. Der brillante Redner und dialektisch hochbegabte Politiker genoss zuweilen den Ruf eines Volkstribuns. 1975 musste er sich wegen eines Schlaganfalls völlig aus der Politik zurückziehen.



© "Österreichisches Personenlexikon der Ersten und Zweiten Republik" von Isabella Ackerl und Friedrich Weissensteiner, 1992