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Rett, Andreas#


* 2. 2. 1924, Fürth (Bayern)

† 25. 4. 1997, Wien


Kinderarzt und Sozialpädiater


Rett begann in Innsbruck Medizin zu studieren, wurde aber zur Marine eingezogen und konnte erst nach dem 2. Weltkrieg sein Studium vollenden (Promotion: 1949). Seine Fachausbildung erhielt er am Preyer'schen Kinderspital in Wien sowie in Zürich. 1952 erschien seine erste Publikation über Epilepsie, 1956 wurde er jüngster Primararzt am Lainzer Krankenhaus, wo er eine Ambulanz für nervenkranke Kinder einrichtete; 1963 folgte eine geschützte Werkstätte für nervenkranke Jugendliche. 1967 habilitierte er sich mit der Beschreibung des Rett-Syndroms, einer Hirnstoffwechselerkrankung, die nur bei Mädchen auftritt. Rett schuf wesentliche Einrichtungen (z. B. Wohngemeinschaften) zur Behandlung geistig Behinderter und setzte sich unermüdlich für mehr Sensibilität und Toleranz der Gesellschaft in diesem Bereich ein. Besonders seine Musiktherapie fand weltweit Anerkennung. Strikte wandte er sich gegen die Ansicht, dass Behinderte ein volles Recht auf Sexualität hätten; man könne sie nicht mit Verantwortungen belasten und sie in ein völlig normales Leben integrieren. Sie brauchen dagegen mehr Zuwendung. Im Ausland wurden seine Arbeiten mit den höchsten Forschungspreisen ausgezeichnet. 1983 fand in Wien eine internationale Konferenz über das Rett-Syndrom statt.



© "Österreichisches Personenlexikon der Ersten und Zweiten Republik" von Isabella Ackerl und Friedrich Weissensteiner, 1992