!!!Rothschild, Louis Nathaniel


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~* 5. 3. 1882, Wien

† 15. 1. 1955 auf Jamaika


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Bankier\\

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Seit 1911 stand er an der Spitze des Wiener Bankhauses der Familie
Rothschild,
das er unbeschädigt durch die Wirrnisse der Zeit nach dem 1. Weltkrieg
zu führen wusste.
Rothschild, 1914 zum Mitglied des Herrenhauses auf Lebenszeit
ernannt, war auch Präsident des Verwaltungsrates der CA und Generalrat
der Oesterreichischen Nationalbank. Als die Allgemeine österreichische Bodencreditansalt
1929 ins Wanken geriet, nötigte ihn Kanzler
[Schober|Kunst_und_Kultur/Bücher/Österreichisches_Personenlexikon_1992/Schober,_Johannes], die Anstalt zu
übernehmen. Diese Bankenfusion führte zur Zeit der Depression - trotz
Unterstützung durch das französische Haus Rothschild - in weiterer Folge zum
Crash der Creditanstalt. Der Bankier, dessen Privatvermögen auf 2
Milliarden Schilling geschätzt wurde und dessen Besitz neben
Bankanteilen auch zahlreiche Industriebetriebe umfasste, blieb 1938 trotz
der Gefahr in Wien. Er wurde verhaftet und sein gesamter Wiener Besitz,
einschließlich seiner Kunstschätze, enteignet. Damit konnte er sich
seine Ausreise erkaufen. In sein Palais in der Prinz-Eugen-Straße zog u.
a. das "Amt Eichmann" ein; es wurde 1945 bei einem Bombenangriff zerstört.
Rothschild wurde auf eigenen Wunsch in Wien beigesetzt.

!Literatur
* F. Morton, Die Rothschilds (1992)


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''© "Österreichisches Personenlexikon der Ersten und Zweiten Republik"'' von [Isabella Ackerl|Infos_zum_AF/Editorial_Board/Ackerl,_Dr._Isabella_(Geschichte,_Germanistik)] und [Friedrich Weissensteiner|AEIOU/Weissensteiner,_Friedrich], 1992


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