!!!Schnitzler, Arthur


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~* 15. 5. 1862, Wien

† 21. 10. 1931, Wien


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Arzt und Schriftsteller\\
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caption='Arthur Schnitzler\\© Bildarchiv der Österr. Nationalbibliothek'
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Schnitzler entstammte einer angesehenen Arztfamilie. Er studierte ebenfalls
Medizin (Promotion: 1885) und arbeitete danach als Assistenzarzt,
ehe er den ungeliebten Beruf aufgab und freier Schriftsteller wurde.
Schnitzler, ein Zeitgenosse und späterer Freund
[Sigmund Freuds|Kunst_und_Kultur/Bücher/Österreichisches_Personenlexikon_1992/Freud,_Sigmund],
seziert in seinen Theaterstücken, Novellen und den beiden
Romanen literarisch meisterhaft die Wiener Gesellschaft des Fin de
siecle. Mit psychologischer Hellsicht und skeptischer Ironie analysiert
er unbarmherzig deren inneren Widersprüche, ihren seelischen Zustand,
den Zerfall ihrer Wertvorstellungen und ihre Scheinmoral. Entsprechend
stand der Autor häufig wie kein anderer im Brennpunkt von Polemik und
Verleumdung, Skandalen und Prozessen. Die Novelle "Leutnant Gustl"
(1900), in der
Schnitzler den "inneren Monolog" eines James Joyce vorwegnahm,
hatte die Aberkennung seiner Offizierscharge zur Folge. Der "Reigen",
das künstlerisch und sprachlich perfekteste seiner Stücke, wurde nach
Erscheinen in Buchform (1903) verboten; die Erstaufführungen in Wien und
Berlin lösten Tumulte und antisemitische Hetzkampagnen gegen den
jüdischen Autor aus. Dennoch war
Schnitzler bis zum
1. Weltkrieg einer der meistgespielten Dramatiker. Zu seinen
bekanntesten Bühnenwerken zählen ferner "Anatol" (1893), "Liebelei"
(1895, als Filmdrehbuch: 1912), "Das weite Land" (1911), "Professor
Bernhardi" (1912). Von den Novellen sind u. a. "Fräulein Else" (1924)
und "Traumnovelle" (1925) zu nennen. Die Edition der umfangreichen
Tagebücher aus mehr als 50 Jahren (10 Bde.) wurde 1981 in Angriff
genommen.

!Literatur
* R. Wagner, Arthur Schnitzler, Eine Biographie (1981)
* M. L. Perlmann, Arthur Schnitzler (1987)


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''© "Österreichisches Personenlexikon der Ersten und Zweiten Republik"'' von [Isabella Ackerl|Infos_zum_AF/Editorial_Board/Ackerl,_Dr._Isabella_(Geschichte,_Germanistik)] und [Friedrich Weissensteiner|AEIOU/Weissensteiner,_Friedrich], 1992


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