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Stepan, Karl Maria#


* 24. 6. 1894, Wien

† 11. 9. 1972, Graz


Verleger und Politiker


Der Sohn eines Graveurs studierte Jus in Wien, wo er sich der CV-Verbindung "Norica" anschloss. 1914 rückte er freiwillig ein und geriet 1915 in russische Kriegsgefangenschaft. Erst 1923 konnte er sein Jusstudium in Graz beenden, wo er später in einer Anwaltskanzlei tätig war. Politisch wandte er sich der Christlichsozialen Partei zu. 1928 wurde er Direktor des Katholischen Preßvereins Styria, 1929 Generaldirektor. 1932 trat er aus der Christlichsozialen Partei aus, blieb aber in engem Kontakt mit seiner Gesinnungsgemeinschaft. Im Februar 1934 machte ihn Dollfuß zum Bundesleiter der "Vaterländischen Front". Mit Jahresende wurde er Landeshauptmann der Steiermark. Am 3. März 1938 trat er von dieser Funktion zurück, als sein Vorschlag, das Militär gegen die demonstrierenden Nationalsozialisten einzusetzen, in der Landesregierung nicht angenommen wurde. Nach der Machtübernahme Hitlers in Österreich wurde er daher sofort verhaftet und nach Dachau gebracht. 1940 entlassen, arbeitete er als Magazineur. 1944 kam er neuerlich ins KZ. 1945 nach Graz zurückgekehrt, wurde er zunächst öffentlicher Verwalter, 1946 wieder Generaldirektor des Verlags; als geradezu militanter Österreicher nahm er mit seiner Programmgestaltung eine wichtige Position im kulturellen Leben des Landes ein. 1968 ging er in Pension.



© "Österreichisches Personenlexikon der Ersten und Zweiten Republik" von Isabella Ackerl und Friedrich Weissensteiner, 1992