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Waldbrunner, Karl#


* 25. 11. 1906, Wien

† 5. 6. 1980, Wien


Elektrotechniker und Politiker


Nach dem Studium an der Technischen Hochschule, wo er sich für den Kraftwerksbau spezialisierte, ging Waldbrunner 1930-1937 als Ingenieur in die Sowjetunion. Danach wurde er leitender Ingenieur in einer großen Stahlfirma in Österreich 1945 kandidierte er als Abgeordneter für die SPÖ und war gleichzeitig Unterstaatssekretär für Handel und Gewerbe. Nach wenigen Monaten wechselte er als Staatssekretär in das Ministerium für Vermögenssicherung und Wirtschaftsplanung. Eine Berufung als österreichischer Gesandter in Moskau war nur von kurzer Dauer: Einerseits wollte Waldbrunner sein Regierungsamt behalten, andrerseits sah er seine Bemühungen, die österreichischen Kriegsgefangenen beschleunigt nach Hause zu bringen, für gescheitert an. 1949-1956 amtierte er als Bundesminister für Verkehr und verstaatlichte Betriebe (von der Presse "Königreich Waldbrunner genannt). 1956 übernahm er das Ressort für Verkehr und Elektrizitätswirtschaft, wobei er sich vehement für die Elektrifizierung der Österreichischen Bundesbahnen einsetzte. 1962-1970 war er Zweiter, 1970/71 Erster Nationalratspräsident. Ab 1972 wirkte er als Vizepräsident der Oesterreichischen Nationalbank. Waldbrunner, "Gewissen der SPÖ" genannt, war auch Zentralsekretär seiner Partei sowie Obmann des BSA (Bund Sozialistischer Akademiker).



© "Österreichisches Personenlexikon der Ersten und Zweiten Republik" von Isabella Ackerl und Friedrich Weissensteiner, 1992