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Grundlsee#

Grundlsee
Nordöstlich von Bad Aussee erstreckt sich dieser größte See der Steiermark. Eingebettet zwischen Wiesen, Wäldern und steil aufragendem Fels hat er eine besonders reizvolle Lage.

Zusammen mit dem benachbarten Altausseer See zählt er zu den Kostbarkeiten des Ausseerlandes. Zwischen Dachstein und Totem Gebirge liegt hier eine Alpenlandschaft, wo sich blühende Wiesen, freundliche Bergkuppen, aber auch gigantische Felsriesen bis hin zu den Gletschern des Dachsteins zu einem harmonischen Kreis vereinen. Ein Poet wusste zu dieser Landschaft zu sagen: „Das Zarte verbindet sich im Ausseerland mit dem Wilden auf erregende Art und die Fülle der Bilder wird an jeder Stelle durch einen unaufdringlichen Zauber verdeckter Schönheiten gebändigt…“ Blickt man von seinem Westufer des Sees in seiner Längsrichtung nach Osten, so vermeint man am Rand eines norwegischen Fjords zu stehen, schließen doch im Hintergrund die glatten Wände und steilen Gipfel des Toten Gebirges das Gewässer dramatisch ab. Hält man sich aber an den seitlichen Ufern auf, so wirkt der See nach allen Seiten hin hell und freundlich. – Nur im Süden drängen steil bewaldete Hänge den Wanderer und Spaziergänger auf einem gesicherten Felssteig vom direkten Ufer ab; hier ist aber auch die tiefste Stelle des Grundlsees.

Ein hervorragendes Fischwasser#

Sozusagen „international“ berühmt wurde der Grundlsee aber vor rund zweihundert Jahren als Fischwasser. Der bekannte englische Sportangler Sir Humphrey Davy lobte den See in einer Fachzeitschrift als bestes Fischwasser Mitteleuropas, habe man hier doch unter anderem eine Lachsforelle mit 27 Kilogramm aus dem Wasser gezogen. Dabei wusste die Grundherrschaft schon Jahrhunderte vorher den Reichtum und die Qualität des Grundlsees an Fischen zu schätzen. Schon im Mittelalter übernahm das landesfürstliche Salzamt in Aussee das Fischereiwesen am Grundlsee, Toplitzsee und Lahngangsee. Um 1460 hatte zum Beispiel der Hallinger (so wurden die Salzverweser genannt) Wolfgang Praun die Fischerei am Grundlsee um 32 Pfund Silberpfennige samt Lieferverpflichtung von 1000 Saiblingen in Pacht. In den folgenden Jahren wurde der See immer wieder überfischt, bis dann das Salzamt die Fischerei selbst in die Hand nahm (diese Rechtssituation ist bis auf den heutigen Tag über die Nachfolger, die Österreichischen Bundesforste, erhalten geblieben) und auch mit dem Einsetzen von Jungfischen begann. So wurden zum Beispiel im Jahre 1571 zur Hochzeitsfeier Erzherzog Karls 1.700 Saiblinge aus dem Grundlsee und 800 Saiblinge aus dem Toplitzsee in Bottichen an den Hof nach Graz geliefert. 1872 pachtete Graf Meran das Fischwasser. Im Pachtvertrag ist festgehalten, dass 3.000 Saiblinge und 280 Kilogramm Forellen gefangen werden dürfen, im Gegenzug aber jährlich 30.000 Jungsaiblinge eingesetzt werden müssen.

Bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs verwendeten die Berufsfischer übrigens zwei Einbäume, die sie wegen ihrer Kipp-Sicherheit besonders schätzten. Und gefischt wird bis auf den heutigen Tag noch mit dem Zugnetz

Grundlsee im Herbst

1879 das erste Dampfboot#

Ab 1877 brachte die neu eröffnete Kronprinz-Rudolf-Bahn erstmals eine größere Anzahl von Sommergästen in das Ausseerland und schon zwei Jahre später nahm der Grundlseer Fremdenverkehrspionier Albert Schraml, das erste Dampfboot mit dem Namen „Erzherzog Johann“ in Betrieb. 1896 trat an seine Stelle das Dampfboot Anna und 1903 pflügte die „Fürstin Kinsky“, der erste Schraubendampfer, die Wogen des Grundlsees. 1927 fuhr das erste Motorboot am See und heute sind es zwischen Mai und Oktober zwei dieselbetriebene Motorschiffe, die „Rudolf“ und die „Traun“, welche den Touristen die Schönheit der Landschaft vom Wasser aus vermitteln. Info Schifffahrt: „Schifffahrtsunternehmen Zimmermann, Bräuhof 162, 8993 Grundlsee, Tel. 03622/8613www.3-seen-tour.at Linienverkehr bei Schönwetter mit Haltestellen Gh.Lindlbauer, Gh.Post und Gössl. Zusätzlich wird die sog. „Drei-Seen-Tour“ angeboten. Sie beinhaltet die Fahrt über den Grundlsee, sodann eine 20-minütige Wanderung von Gössl zum Toplitzsee, wo man auf ein Motorboot umsteigt und bis zur Anlegestelle Kammersee fährt. Von dort sind es 5 Minuten zum Kammersee. Die gesamte Tour nimmt ca. 3 Stunden in Anspruch.

Sagen#

Der Wassermann vom Grundlsee: Vor vielen hundert Jahren lebten am Grundlsee nur Fischer und Jäger. Eines Tages zogen die Fischer in ihren Einbäumen wieder einmal hinaus um die Netze auszuwerfen. Auf einmal rauschte es im Wasser und ein hässlicher Kopf tauchte auf: Grüne Haare, darauf ein Kranz aus Schilf, große Glotzaugen, ein breiter Mund mit grünen Zähnen und ein langer Bart. Die Fischer zogen die Gestalt ins Boot und waren sehr erschrocken, als sie sahen, dass der Mann keine Füße, sondern einen langen Fischschwamz hatte.Zornig schaute er die Fischer an, seine Laune besserte sich aber, als sie ihn mit Wasser begossen. Auf einmal konnte er auch sprechen. „Hört mir gut zu: In euren Bergen lagert Salz. Salzsandig rinnts her und bei den zwei See-Traunen rauchts.“ Dann machte der Wassermann einen Sprung und verschwand in den Fluten. „Salzsandig?“, was mochte das wohl bedeuten?“ Nach längerem Nachdenken hatte einer die Erleuchtung: „Den Sandling meint er!“ – Und so war es auch, denn dort ist auch heute der Salzstock im Berg noch längst nicht aufgebraucht und beim Zusammenfluss der beidem Traunen in Unterkainisch dampften bald die Sudhäuser. Das Gemeindewappen von Grundlsee zeigt aber heute noch den Wassermann als zentrale Figur.

Wandervorschläge#

Zu Fuß rund um den Grundlsee: Man muss dreieinhalb bis vier Stunden veranschlagen, um die abwechslungsreiche Wanderung zu bewältigen. Der bestens markierte Weg (an der Südseite auch gleichzeitig „Geo-Trail“, der besonders auf die eiszeitlichen Verhältnisse eingeht) wird am breiten Nordufer als „Panoramaweg“ und am schmäleren Südufer (wo nötig durch Geländer gesichert) als Steig geführt. Reizvolle Uferlandschaften mit großartigen Ausblicken auf die Felswildnis des Toten Gebirges charakterisieren die Wanderung. (Nach Begehung der halben Strecke kann man vom Ostufer auch mit der Schifffahrtslinie oder dem Postbus zum Ausgangspunkt im Ort Grundlsee zurückfahren).

Vom Grundlsee zur Zimitzalm: Beim traditionsreichen Gasthof Ladner am Grundlsee-Nordufer nimmt die reizvolle kurze Wanderung längs eines alten Almweges ihren Anfang. In ständig mäßiger Steigung geht es längs des Zimitzbaches mit seinen Wasserfallstufen mitten in das Tote Gebirge hinein. Bereits nach einer Stunde haben wir die auf 982 Meter liegende Alm erreicht. Wunderschön liegen die Hütten (eine ist bewirtschaftet) in das Felsrund von Backenstein, Reichenstein und Siniweller eingebettet.

Landkarte: F&B Nr. 281

Steckbrief#

Der Name Grundlsee soll sich vom – allerdings einige Kilometer entfernten –Ort Krungl ableiten.
708 Meter Meereshöhe, 6 km lang, 1 km breit, 63 m tief und 4,1 km² groß.Linienschiffsverkehr, Sportfischen (der Grundlsee ist wegen seiner Saiblinge berühmt). Bademöglichkeit mit Wassertemperaturen um 22 Grad von Mitte Juli bis Ende August. Eissport während einiger Wochen im Januar und Februar.
Tauchsport: Nur wenige Seen können in Österreich mit derartigen Horizontalsichtweiten bis zu 15 Metern aufwarten (bei Bacheinmündungen und in Quellbereichen noch mehr). Wegen der vielen Einmündungen von Gebirgsbächen ist der See ziemlich kühl. Bei Vorhandensein einer Eisdecke ist er auch für das Eistauchen gut geeignet. Der See steht im Besitz der Bundesforste und ist außerden Naturschutzgebiet; trotzdem sind nur wenige Zonen mit Tauchverbot belegt. Die besten Tauchplätze sind Murboden und die Gößler Bucht bis zur Einmündung des Toplitzbaches. Der hintere Seeteil ist wegen seiner bizarren Bäume besonders anziehend. Die Aalrutten an der Mündung des Toplitzbaches erreichen nicht selten die Länge von 1 m. Die dichten Laichkräuter sind bevorzugte Standplätze für große Hechte.

https://schifffahrt-grundlsee.at


© Bild und Text Hilde und Willi Senft