!!!Bad St. Leonhard im Lavanttal viele Quellen

__Stadtgemeinde und Pfarre Bad St. Leonhard; Bezirk Wolfsberg

\\Bad St. Leonhard im Lavanttal viele Quellen
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__Tourist/Web Info__

Tel. 04350 2218\\
[www.bad-st-leonhard-i-lav.at|http://www.bad-st-leonhard-i-lav.at]
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__Wegbeschreibung__

A 2 - Abf. Bad St. Leonhard
[{GoogleMap location='Bad St. Leonhard im Lavanttal, Kärnten'}]
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__Wasserentnahme__

Frei zugänglich, ausreichend Wasser
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!Der Ort:

Das Lavanttal war von den Kelten besiedelt, deren Spuren man da und dort
noch findet. Sie betrieben bereits Bergbau, wie auch die späteren
Herren; eine Eisenschmelze auf dem Berg Gamanara bestand schon um 900,
hier wurde Bergbaugeschichte geschrieben. 1311
wurde in einer Urkunde Burg und Stadt "St. Leonhard" genannt, nach der
prachtvollen Kirche zum heiligen Leonhard, die hier schon um 1100
entstand. Die Umbenennung in "Bad St. Leonhard" erfolgte 1935, damals
erlebte das Schwefelbad seine Hauptblütezeit. Der Hauptplatz der Stadt
mit seinen Biedermeierhäusern und der Mariensäule ist sehenswert, nahe
liegt die bekannte Schialm Klippitztörl, die im Winter mit Pisten aller
Schwierigkeitsgrade Anziehungspunkt für unzählige Familien ist. Den
Freizeitaktivitäten und -möglichkeiten sind kaum Grenzen gesetzt, denn
im Sommer und Winter findet der Besucher ein reiches Urlaubsangebot.

!Allgemeines:

Die gotische Wallfahrtskirche des hl. Leonhard, Schutzpatron der
Gefangenen und des Viehs, wird seit Jahrhunderten von Kärntnern und
Steirern besucht. Hier findet man noch
in einem Schrank neben dem Altar die alten, eisernen Opferfiguren,
Votivgaben, die von der Erfüllung einer Bitte erzählen. In der Ursprungslegende 
wird von einem Hirten berichtet, der ein weißes Tuch vom Himmel
auf die Erde schweben sah. Dort, wo es den Boden berührt hatte, begann
sein Stier mit den Vorderhufen und den Hörnern zu wühlen, da entsprang
eine Quelle. Immer wieder kehrte das Tier von sich aus zur Quelle
zurück, suhlte sich in ihr und wurde immer kräftiger und stärker. Das
sprach sich herum und so suchte auch ein Viehknecht mit einem kranken
Fuß die Quelle auf. Er fand Heilung und als er sich in inbrünstigem
Gebet bedankte, sah er in einer Buche die Statue des hl. Leonhard. Der
herbeigerufene Pfarrer nahm diese mit nach Hause, aber schon am nächsten
Tag befand sie sich wiederum an der Stelle. Darin sah man ein Zeichen
des Himmels und baute zuerst eine Kapelle und letztlich die große Kirche
"am Himmelberg". Was Wunder, dass im Schwefelwasser St. Leonhards auch
in den folgenden Jahrhunderten viele
Menschen Heilung suchten. Das Heilbad gibt es noch immer.
[{Image src='Badstleonhard_04.jpg' caption='' width='200' class='image_right' alt='Bad St. Leonhard im Lavanttal, Goldbründl in Theising' height='278'}]

!Der Gesundbrunnen in Theising:

Am Quellenwanderweg 2: Man findet den Brunnen entweder gut
ausgeschildert am Quellenwanderweg von Bad St. Leonhard aus oder man
fährt bis nach Theising (siehe Beschreibung bei Goldbründl) und hält
sich in Richtung Bauernhof Kreuzhübler. Etwas vorher findet man links
einen markanten großen Baum, auf dem die Quelle (und weitere) genau
ausgeschildert ist. In der Umgebung den Wagen parken (Bauern fragen) und
zu Fuß den 500 Meter langen Weg in den Wald nehmen (etwas links). Nach
einem Gatter (wieder schließen!) geht es zur Quelle steil den Berg
hinauf. Man ist im Weideland, Begegnungen mit Kühen sind
vorprogrammiert.
"Gesundbrunnen" heißt das Brünnlein, weil es die Gräfin Henckel von
Donnersmarck von ihrem Halsleiden heilte. Sie trank immer wieder vom
kalten, klaren Wasser und viele der ihr Anvertrauten machten es ihr
nach. So erhielt es den Ruf, die Gesundheit wiederzubringen. Besonders
um Pfingsten herum machte man sich in der Bevölkerung auf, um die Quelle
aufzusuchen und Gesundheit zu erlangen. Noch heute wird dieser Brauch
von einigen
Anwohnern ausgeübt und wer einmal entdeckt, wie
köstlich dieses rechtsdrehende Wässerchen schmeckt und wie leicht man es
abfüllen kann, um den Wasservorrat im eigenen Heim aufzustocken, wird es
nicht mehr missen wollen, er wird immer wieder kommen.

!Das Goldbründl in Theising:

Am Quellenwanderweg 1: Dieser längste Wanderweg hat 17 km, man kann aber
ohne weiteres bis Theising zufahren. Von Bad Leonhard aus geht links
beim Mondo-Markt die Straße (Kalchbergstraße) Richtung Gärtnerei und
Kindergarten bergauf, man bleibt auf dieser Straße, ohne abzubiegen.
Schließlich sieht man einen Bauernhof in einer leichten Senke (links
Wirtschaftsgebäude, rechts Wohngebäude). Geradeaus den Schildern folgen,
ab dem Bauernhof gibt es eine
Schotterpiste; es sind noch 4,5 km. Der Mensch, der
lange genug ins Goldbründl schaut, soll darin Goldstaub glitzern sehen,
wenn man aber danach greift, sind die Körnchen wieder verschwunden.
Tatsächlich hat man den Eindruck, das Wasser würde mit einem besonderen
Glanze locken. Man sagt dem Goldbründl immunstärkende Wirkung nach und
seine Kälte ist erfrischend und aufbauend. Die Quelle friert auch im
Winter nicht ein und fließt in ausreichender Menge. Eine Abfüllung ist
leicht möglich. Das rechtsdrehende Wasser ist in Glasflaschen am besten
aufgehoben und hält viele Monate. Auch hier besteht der Brauch, um
Pfingsten herum zu kommen, um vom Wasser zu nehmen. Mancher mag keinen
vernünftigen Grund darin sehen, sich an eine solche Zeitangabe zu halten.
Es liegt aber durchaus im Bereich des Möglichen, dass die Tradition
dieser "Pfingstbründl" sich deshalb überliefert hat, weil diese Wässer,
genau wie Mensch, Tier oder Pflanze, gerade um die Pfingstzeit die ganze
Kraft des Frühlings, der Erneuerung, in sich tragen, die Kraft der
Hochblüte der Natur. Das Wasser könnte
hervorragend für die Herstellung von Hildegard-Heilmitteln geeignet sein
(Goldkeks), die eine Stärkung des Organismus bewirken.
[{Image src='badleonhardKnappenbr³ndl.jpg' caption='' width='400' class='image_left' alt='Bad St. Leonhard im Lavanttal, Knappenbründl' height='245'}]

!Das Knappenbründl in Loben:

Am Quellenwanderweg 3: In St Leonhard hält man auf die Leonhardikirche
zu und fährt an ihr vorbei. Man kommt nach ca. 6 km zu einer Brücke.
Danach rechts halten, bis man zu einem Bauernhof kommt, bei dem eine
Informationstafel zu den Quellenwanderwegen weist. Ab hier sind es 2 km
(die man auch
mit dem Auto zurücklegen könnte), die letzten 500 Meter muss man auf
jeden Fall zu Fuß gehen. Auch Loben gehört zu Bad St. Leonhard und die
Legende erzählt, dass beim Knappenbründl ein Bauer gesundete, dem kein
Doktor mehr helfen konnte. Er lag nahe dem Tode in der Nähe seiner
Behausung, als er das Brünnlein sprudeln hörte und sich für einen
letzten Trunk mühsam hinschleppte. Die Besserung erfolgte so rasch, dass
er immer wieder vom Wasser trank und auch seine kranken Freunde
aufforderte, es ihm gleichzutun. Es gab viele Heilungen. Zum Dank
hinterließen die Beschenkten kleine Holzkreuze, die sie in den Boden
steckten. Neben der Quelle findet man einen Stein, auf dem Schlegel und
Eisen, die Zeichen der Bergleute, eingemeißelt sind. Es ist ausreichend
Wasser da, das köstlich mundet.

[{Image src='Badstleonhard_03.jpg' caption='' height='300' class='image_right' alt='Bad St. Leonhard im Lavanttal, Preblauer Wasser' width='396'}]
!"Preblauer Wasser" in Prebl:

Am Quellenwanderweg 4: Prebl ist von St. Leonhard aus gut ausgeschildert,
man kann direkt zufahren. Die alkalischen Heilquellen sind bereits seit
dem Jahr 1000 dokumentiert, bekannt
waren sie, wie man von Münzfunden weiß, bereits den Kelten und den
Römern. Im 13. Jh., als alle Wege mühsam und gefahrvoll, vor allem aber
langsam zu bereisen waren, verschickte man den Säuerling in Tonkrügen
bis ins weit entfernte Bamberg nach Deutschland.
"Preblauer" wurde bei Krankheiten eingesetzt und stand bei den
Fürstbischöfen hoch im Kurs. Paracelsus soll seine letzten Lebensjahre
hier verbracht und dabei auch den Säuerling untersucht und als
heilkräftig eingestuft haben: ".. mit trefflichen arzneiischen Kräften
begabet", meinte er zum Heilwasser; die "Paracelsusquelle" erinnert
daran. Seit dem 15. Jahrhundert lindern Menschen Erkrankungen im
Verdauungs-, Nieren- und Harnwegsbereich mit dem Sauerbrunnen. Mit Ende
des Ersten Weltkrieges wurde der Kurbetrieb zwar eingestellt, aber das
Preblauer Mineralwasser findet man (auch noch in Glasflaschen !) heute
in gut sortierten Supermärkten. "Sunshine" nennt sich eine
Quellabfüllung mit einem Lithiumgehalt von 1.400 Mikrogramm pro Liter.
Lithium gilt als Stimmungsaufheller und hebt die geistige
Leistungsfähigkeit, es entsteht bei Sternneubildungen und
Sonnenexplosionen und befindet sich - eine Seltenheit in Österreich - im
Wasser einer Preblauer Quelle. Prebl hat drei Säuerlinge, die aus
kristallinem Schiefer austreten. Sie kommen mit quelleigener Kohlensäure
an die Oberfläche, etwas, das nur wenige Wässer dieser Erde auszeichnet.
Die Paracelsusquelle hat eine Schüttung von 5,7 Liter pro Minute, sie
kommt naturrein ohne Zusätze in die Flasche und ist ein probates Mittel
gegen
die Übersäuerung des Organismus durch zu viel Fleisch, Wurst, Weißmehl
oder Zucker und Kaffee. Eine Selbstabfüllung dieses mit Eigendruck
laufenden Wassers ist zwar nicht möglich, man bekommt das Wasser aber
während der Bürozeiten von der Rampe und kann den Betrieb besichtigen.

!Klieninger Sauerbrunnen in Kliening:

Am Quellenwanderweg 5: Von der Autobahnabfahrt Richtung Leonhard halten,
man sieht bald auf der rechten Seite ein großes Gasthaus. Hier über die
Bahnübersetzung Richtung Kliening fahren, man ist nach etwa 4 km im Ort.
Der Brunnen steht auf der linken Seite der Straße und ist beschildert.
Das Wasser hat einen eigenwilligen Geschmack und diente der Versorgung
der Ortsansässigen. Man kann es trinken und auch etwas vom eisenhaltigen
Gesundbrunnen mitnehmen. Eine solarbetriebene Pumpe fördert das Wasser
zu Tage.
Alle Quellenwanderwege beginnen in der Postgasse beim Paracelsushaus,
direkt in St. Leonhard, und sind gut ausgeschildert. Bis auf Gesundbründl
und Knappenbründl sind zwar alle direkt mit dem Auto zu erreichen, man
bringt sich aber um das Naturerlebnis, wenn man das Wanderangebot der
Gemeinde nicht annimmt. Auf Schusters Rappen erlebt man eine wunderbare
Landschaft mit freundlichen Menschen und sanfter Ausstrahlung.


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'© "Heilige Quellen in Österreich"' von Siegrid Hirsch und Wolf Ruzicka.
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