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Schwarzenbach "Heilsames Bründl" Kapelle und Quelle#

Gemeinde und Pfarre Schwarzenbach; Bezirk Wiener Neustadt


Schwarzenbach, Heilsames Bründl

Wegbeschreibung

A 2 - S4 Mattersburg - S 31 - Abfahrt 5ieggraben Schwarzenbach, Wiener Neustadt (Land), Niederösterreich

Wasserentnahme

Quelle frei zugänglich, viel Wasser

Der Ort:#

Im Keltendorf Schwarzenbach kann man sich auf Spurensuche nach der Frühgeschichte unserer Kultur begeben. Hier sind die alten Kelten auf den Fundstätten aus der Bronze- und Eisenzeit allgegenwärtig, die letzten 3.500 Jahre menschlicher Besiedlung sind nachvollziehbar.

Schwarzenbach, Heilsames Bründl
Eine imposante Befestigungsanlage ist zu sehen. Innerhalb eines gewaltigen Walls sieht man die Reste einer stadtartigen Ansiedlung. Vor 2.000 Jahren haben hier ke1tische Siedler einen mächtigen Schutzwall erbaut. Dazu wurde in einen Rahmen aus massiven angekohlten Eichenstämmen Erde geschüttet, die aus einem dem Wall vorgelagerten Graben geholt wurde. Darüber gab es eine Mauer aus Stein und einen Wehrgang. Innerhalb der Schutzmauer gab es reges Leben und Treiben. Schmiede, Töpfer, Gerber, Färber und Weber, aber auch Juweliere boten ihre Waren an und Händler aus fernen Ländern baten um Einlass. Schwarzenbach war politischer und wirtschaftlicher Mittelpunkt eines keltischen Stammes. Nach der Zerstörung der Siedlung durch die Römer verschwanden die Kelten von der Bildfläche. Ihre Hinterlassenschaft sind die noch heute hier wachsende Malve oder die Teufelskralle, eine spezielle Glockenblumenart und die imposante Anlage, auf der man stundenlang herumstreifen kann und die immer neue Eindrücke vermittelt. In jährlichen archäologischen Workshops (um die Sommersonnenwende) können Schüler keltisches Handwerk und keltische Speisen kennen lernen. Schwarzenbach ist ein Ort mit etwa 1.300 freundlichen Einwohnern, vielen Wanderwegen und Schönheiten; eine davon die bäuerliche Lohnmühle aus dem 19. Jahrhundert, wo die Innenausstattung noch im Original erhalten ist.

Der Weg zur Quelle:#

Von Sieggraben kommend fährt man die Hauptstraße links entlang bis zur OMV-Tankstelle, hier einen Parkplatz suchen. Man muss nun dem Schild "keltische Wallanlage", "Bründlkapelle" (links der Straße) folgen, der Weg geht steil bergauf. Die Quelle mit Kapelle befindet sich am Ende des Kreuzweges, am Westabhang des Burgberges. (Abkürzung bei Kreuzwegstation 5, hier geht ein unbezeichneter Weg weg, der ebenfalls zur Bründlkapelle führt.) Der Fußmarsch dauert etwa 20 Minuten. Das Bründlwasser findet man, wenn man vor der Kapelle über eine Holztreppe bergabwärts geht.

Schwarzenbach, Heilsames Bründl

Allgemeines:#

Immer wieder tauchen in den Mirakeln und Legenden über das Bründl ungarische Grafen auf, aber auch die Wunderheilung einer ganz armen Frau wird berichtet. Der Bezug zu Ungarn liegt nahe, war doch lange Zeit der Limbach die natürliche Grenze zu den ungarischen Nachbarn. Eine ungarische Gräfin ließ auch die bald entstandene Kapelle reich ausschmücken, nachdem sie Heilung erfahren hatte. Die jetzige Kapelle steht seit 1867 und wird häufig besucht. Wer den KeltenWanderweg begeht, kommt hier vorbei.

Quelle und Wasser:#

Jahrhundertelang hielt sich hartnäckig der Glaube an die Heilkraft des Wassers. Im Juni 1989 spricht man von Heilungen aus jüngster Vergangenheit. Das war zu einer Zeit, in der noch niemand dem Wasser Lichtqualitäten und Informationsübermittlung zuschrieb, wie es heute zunehmend der Fall ist. Tatsächlich könnte es sich bei dem Bründlwasser um ein echtes "Lichtwasser" wie z. B. in Lourdes handeln. Dafür spricht, dass sich die Kelten hier ansiedelten und dieses Wasser tranken, in ihrem intuitiven Erfassen der Natur, in ihrer Lebensauffassung einer hinter der sichtbaren Welt verborgenen Realität. Kunde von dem, was in der Erde vor sich ging, als deren Teil sie sich betrachteten, kam von der Schlange. Die Schlange symbolisierte das Blut der Erde, das befruchtende flüssige Element, dessen Heiligkeit mit ihnen selbst untrennbar verbunden war. Dieses Wasser hatte die wunderbare Kraft der Verjüngung. Eine keltische Kultstätte ohne heilige Quelle, an der man sich (wie die Schlange) erneuerte, ist unvorstellbar. Wir wissen natürlich nicht, ob es sich beim heilsamen Bründl um die ehemalige heilige Quelle der Kelten handelt, aber es ist ein schöner Gedanke. Das Wasser ist auf jeden Fall vorzüglich. Zwar muss es über einen Hahn, eingelassen in eine Steinwand, abgezapft werden, die Quelle fließt also nicht unentwegt, aber das hat seinen Grund im daneben liegenden Hochbehälter, der die Schwarzenbach'sche Wasserleitung speist. Der Anstieg hierher ist etwas mühsam, umso lieber trinkt man aus dem bereitgestellten Becher. Flaschen sind einfach abzufüllen, für den Transport sollte man sich vorab etwas überlegen.



© "Heilige Quellen in Österreich"' von Siegrid Hirsch und Wolf Ruzicka.