!!!Afiesl "Maria Rast" Quelle und Wallfahrtskirche

__Gemeinde Afiesl; Pfarre Helfenberg; Ortschaft Köckendorf; Bezirk Rohrbach

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[{Image src='Helfenberg_1.jpg' caption='' height='300' class='image_left' alt='Afiesl, Maria Rast' width='487'}]

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__Tourist/Web Info__

tel. 07216 42710\\
[www.afiesl.at|http://www.afiesl.at]\\
e-mail: gemeindeamt@afiesl.ooe.gv.at
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__Wegbeschreibung__

B 126 - Bad Leonfelden - Helfenberg
[{GoogleMap location='Afiesl, Rohrbach, Oberösterreich'}]

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__Wasserentnahme__

Quelle frei zugänglich, viel Wasser
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!Der Ort:

Neben Ahorn, Haslach, Schönegg und Helfenberg gehört auch Afiesl zu den
5 "Weberland"-Gemeinden, die ihre Stärken - neben der Präsentation alter
Weberkunst auch ein 156 km langes Wanderwegenetz - gemeinsam vermarkten.
Paare fragen hier häufig nach dem "Mühlviertler Himmel", der sich als
Romantikhotel für Verliebte entpuppt und hervorragende Küche bietet.
Über ein Jahrhundert prägte eine Fabrikantenfamilie die Gegend, sie war
der größte Arbeitgeber Oberösterreichs und hat auch in der
420-Seelen-Gemeinde Afiesl ihre Spuren hinterlassen.

!Der Weg zur Quelle:

Wenn man von Helfenberg kommt, ist die Waldkapelle Maria Rast gut
ausgeschildert und der Weg führt zu einem Parkplatz am Waldrand.
Die Forststraße geht zwar weiter, aber das Schild Fahrverbot
(ausgenommen Gehbehinderte) sollte unbedingt beachtet werden.
Nach 5 Minuten Fußweg durch einen Fichtenforst taucht die
Wallfahrtskapelle zwischen den Stämmen auf, hier muss auch der
Gehbehinderte dem Auto Adieu sagen, denn der Weg zum Ursprung muss auf
Jeden Fall zu Fuß zurückgelegt werden.
Er ist gut ausgeschildert und führt rechts etwa 300 Meter talwärts durch
hohen Forst zu einem kleinen Holzhäuschen.
Maria Rast liegt am Weberland-Rundweg und ist Kreuzungspunkt mehrerer
Wanderwege.
Dass es sich um einen bereits vorchristlichen Kultplatz handelt, sieht
man an den beeindruckenden Spursteinen und Überresten einiger
Steinkreise, die den Quellenweg säumen.
Auf großen Tafeln wird man über die Zeit unserer keltischen Vorfahren
informiert.

!Allgemeines:

"Lieber Wanderer, an diesem Ort fühlen sich Menschen seit Jahrtausenden
dem Spirituellen verbunden ...
", steht auf einer der Schautafeln.
Folgt man der Ursprungslegende, dann kamen Josef und Maria auf ihrer
Flucht nach Ägypten auch hierher. Sie wurden müde und schliefen auf
Steinen ein, aber diese wurden weich wie Pölster und schmiegten sich um
ihre Körper.
Als dann Maria ihr Kind baden wollte, sprang zu ihren Füßen eine Quelle
auf und sie wusch das Kindlein in einer sich bildenden Steinmulde.
Dem Wasser wurde dadurch ewige Heilkraft verliehen.
Die Familie wanderte weiter und meinte in dem sich öffnenden Tal das
Paradies zu erblicken.
So heißt diese Stelle im Mühltal im Volksmund bis heute "s' Paradeis".
Die Sage erzählt auch von einer kranken Burgfrau aus dem nahen
Piberstein, der die Muttergottes im Traum den Rat erteilte, bei einer
unter der Buche hervorsprudelnden Quelle Heilung zu suchen.
Beim Suchen nach der Quelle wies ihr ein Hirsch den Weg und sie wurde
tatsächlich gesund.
Zum Dank ließ sie eine Kreuzsäule erbauen.
Eine andere Legende beschreibt die Heilung einer armen Frau, die sich
auf Anraten eines Bauern in das Quellwasser setzte, auch sie wurde
gesund.

!Die Quelle:

Die Landschaft ist wild und schwermütig.
Links und rechts neben dem Quellenüberbau, einem Holzhäuschen, wachsen
große Buchen, Hüterinnen der Quelle, die von Radiästheten den weiblichen
Kultplätzen zugeordnet werden.
Es gedeihen üppige Farne und eine große Anzahl des kleinblütigen
Weidenröschens, ein Naturheilmittel bei Erkrankungen der Harnwege.
Während die Kapelle Maria Rast zur Gemeinde Schönegg gehört und von der
Pfarre Helfenberg betreut wird, liegt die Quelle mit dem Quellenhaus auf
dem Gemeindegebiet Afiesl.
Forst und Quelle gehören zum Grundbesitz der Grafen Revadera.
Die wasserreiche Quelle, die im Verlauf des waldreichen Hügels austritt,
ist der Ursprung des Kultes.
Viele Votivbilder untermauern die Volksgläubigkeit über Jahrhunderte.
Es sind berührende kleine Zettel aus der heutige Zeit zu finden:
"... lass unsere Mama leben, wir brauchen sie so sehr ...", "schenk uns gesunde Kinder ...".
Die gefasste Quelle wird über ein Kupferrohr, das aus der Pieta geführt
wird, in ein Steinbecken geleitet.

!Das Wasser:

Das Wasser schmeckt nach mehr und ist angenehm kühl.
Es ist für die vielen Wallfahrer eine Selbstverständlichkeit, an der
Quelle zu trinken und sich die Augen zu benetzen.
Viele Leute kommen regelmäßig, um das Quellwasser in Gefäße zu füllen
und mit nach Hause zu nehmen.
Es soll nicht nur heilsam und gesundheitserhaltend wirken, sondern auch
einen vorzüglichen Tee ergeben.
Was für den einen heilsames, also "heiliges" Wasser ist, dient einem
anderen zu profanen Zwecken im Haushalt.
Versuche im Krankheitsfall werden natürlich gemacht.
Die Verehrung des heiligen Wassers ist in der Umgebung lebendig
geblieben.
Heute werden auch wieder Taufen direkt an der Quelle durchgeführt.
Ein schöner, neuer Brauch.


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'© "Heilige Quellen in Österreich"' von Siegrid Hirsch und Wolf Ruzicka.
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