!!!Gmunden "Heiliges Bründl" Quelle und Zapfstellen

__Gemeinde und Pfarre Gmunden; Bezirk Gmunden

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[{Image src='Gmunden_01.jpg' caption='' height='300' class='image_left' alt='Gmunden, Heiliges Bründl' width='487'}]

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__Tourist/Web Info__

tel. 07612 643005\\
[www.salzkammergut.at|http://www.salzkammergut.at]
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__Wegbeschreibung__

A 8, Abfahrt Regau - Gmunden
[{GoogleMap location='Gmunden, Oberösterreich'}]

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__Wasserentnahme__

Quelle frei zugänglich, viel Wasser
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!Der Ort:

Die Traunseestadt Gmunden ist Bezirkshauptstadt des Salzkammergutes und
hat 15.000 Einwohner. Im Schloss residierte der "Salzamtmann", Herrscher über
die ganze Region, der nur mehr den Landesherrn über sich hatte.
Der Traunsee hieß bei den Römern lacus felix, der glückliche See.
Lange vor den Römern haben Menschen hier gelebt, was jungsteinzeitliche
Pfahlbauten und ein bronzezeitliches Gräberfeld beweisen. Im
Kammerhofmuseum ist die Entwicklung Gmundens ansprechend dokumentiert.
Über den florierenden Salzhandel im Mittelalter, die Entstehung der
berühmten Gmundner Keramik oder viele prominente Stammgäste gibt es
Schaustücke zu sehen.
Mozart, Brahms, Hebbel, Schubert, Lenau, Kaiser und Könige stehen auf
der Gästeliste Gmundens, heute sind es Schauspieler.
Fotografen und Filmer beim derzeit bevorzugten Motiv der Besucher, dem
Inselschloss Orth, Originalschauplatz der Fernsehserie Schlosshotel
Orth.

[{Image src='Gmunden_02.jpg' caption='' width='250' class='image_right' alt='Gmunden, Heiliges Bründl' height='139'}]

!Der Weg zur Quelle:

Man hat mehrere Möglichkeiten, zum Wasser zu gelangen.
Es gibt eine Zapfstelle unmittelbar vor dem Feuerwehrhaus, in der
Traunsteinstraße 7.
Sie ist mit dem Auto oder zu Fuß direkt vom Zentrum aus zu erreichen.
Eine weitere Zapfstelle befindet sich an der Georg-Straße, vom Zentrum
kommend links, das schlichte Betonbecken übersieht man leicht.
Auch der alte Bahnhof hat seine Wasserstelle, die vom Bründl gespeist
wird.
Das ansprechendste Ambiente befindet sich in der Brunnengasse, wo die
Quelle entspringt.
Sie ist zu finden, wenn man durch den Ort in Richtung
Kirchdorf/Steyrermühl fährt.
Die Brunnengasse beginnt an jener Stelle, wo sich die Straße gabelt.
Geradeaus geht es weiter nach Laakirchen, etwas rechts nach Kirchdorf
und ganz rechts in die Brunnengasse.
Die Brunnenkapelle steht nach etwa 100 m auf der rechten Seite, gut
sichtbar direkt neben der Straße.
Man kann mit dem Auto stehen bleiben, kann aber natürlich auch zu Fuß
gehen und wird dann das Wasser schon von weitem plätschern hören.

!Allgemeines:

Für die Priester der Kelten waren ergiebige Bachquellen mit ihrem
Gemurmel und Rauschen bevorzugte Orakelstätten.
Der Heimatforscher Fritz Berger berichtet, dass die heilige Quelle in
Mühlwang eine letzte Erinnerung daran sei.
Mühlwang gibt es nicht mehr, aber es dürfte sich um das jetzige heilige
Bründl handeln.
[{Image src='Kaempfer.jpg' caption='' width='300' class='image_right' alt='Kämpfer' height='230'}]
Die Legende erzählt von einem erbitterten Streit, der einst beim
Wasserholen entstand. Zwei Brüder aus dem Geschlecht der Mühlwanger waren
sich über den Besitz der Quelle nicht einig.
Um ihren Zank zu schlichten, wollten sie sich an der Quelle treffen und
einen friedlichen Vergleich aushandeln. Jedoch anstatt Frieden zu
schließen, gerieten sie in Wut und gingen mit Waffen aufeinander los. Das
Quellwasser färbte sich rot von ihrem Blut.
Da versiegte die Quelle und die beiden feindlichen Brüder suchten
entsetzt das Weite.
Die Bewohner von Gmunden aber, die auf das Wasser angewiesen waren,
litten schwer unter der Wassernot.
Sie zogen in einer Bittprozession zur Quelle und flehten inbrünstig,
dass Gott ihnen das Wasser zurückgebe.
Als nun der Pfarrer mit dem Allererheiligsten den Segen spendete, begann
es leise zu rauschen, die Quelle sprudelte wieder.
Zum Dank erbaute man neben dem Brunnen eine Kapelle und seit damals
heißt sie auch "Heiliger" Brunnen.
Kaiser Maximilian I.
kaufte 1515 den Brunnen und baute die erste Wasserleitung über eine
Brücke zum Kammerhof.
Die Leitung erhielt 1528 für Badezwecke einen zweiten Auslauf, dieser
wurde 1811 auf den Klosterplatz verlegt.


!Die Quelle:

Sie entspringt etwa 200 m oberhalb der Wasserstelle in der Brunnengasse,
ist sehr ergiebig und versorgte früher ganz Gmunden mit Trinkwasser. 
[{Image src='Gmunden_03.jpg' caption='' width='330' class='image_left'  alt='Gmunden, Heiliges Bründl' height='202' popup='false'}]
Mit dem Anstieg der Bevölkerung und dem allgemein höheren Wasserverbrauch
war die Quelle nicht mehr ausreichend, heute werden nur mehr die
öffentlichen Zapfstellen und Brunnen vom heiligen Bründl gespeist (lt.
Auskunft der Behörde; Brunnen am Stadtplatz, Brunnen am
Rinnholzplatz, Klosterplatz-Brunnen, Springbrunnen im
Viktoria-Luise-Park, Grabenbrunnen), Alle Wasserstellen werden von
vielen Gmundnern und Gästen häufig aufgesucht. "Uns tut dieses Wasser
gut", sagt eine junge Frau, die mit ihren Kindern den Trinkwasserbedarf
einer Woche in Flaschen abfüllt. Andere kommen mit kleinen Behältern -
"ausreichend für den täglichen Gesundheitsschluck", sind sie fest
überzeugt.

!Das Wasser:

Das Wasser steht bei der Bevölkerung in hohem Ansehen.
"Ganz normales, gutes Trinkwasser mit einem Härtegrad von 19", hört man
von Mitarbeitern der städtischen Wasserversorgung. Die Stadt Gmunden
wollte hinter das Geheimnis des beliebten Wassers kommen und hat es
genau untersuchen lassen, aber keine Erklärung der gesundheitsfördernden
Eigenschaften gefunden.
Es ist härter als das Gmundner Leitungswasser und schmeckt kühl und
lebendig.
Es sprudelt in hoher Schüttung und man kann es bequem abfüllen.
Eine 1-l-Flasche ist in wenigen Sekunden voll. Die Anrainer - so der
zuständige Beamte - beklagen die hohe Frequenz und den Lärm, der beim
Abfüllen entsteht.

!Das Siebenbründl:

Das Siebenbründl findet man am Weg zum Laudachsee.
Es steht unverändert seit uralter Zelt. Der Fußweg ist bezaubernd und
von der Bergstation der Grünbergseilbahn weg, beinahe eben.
Man geht von hier in Richtung Laudachsee (etwa 1 Stunde), die Route ist
gut ausgeschildert. Der Brunnen liegt direkt am Weg.
An eine Säule sind sieben schmiedeeiserne Ausflussrohre angebracht die
in einen hölzernen Trogbrunnen fließen.
Die Quelle gehört den Bundesforsten, das Wasser ist von hervorragender
Qualität, reines Bergquellwasser.
Die Sage berichtet von einem herrschsüchtigen König, der hier ein
Jagdschloss besaß, in dem seine sieben Söhne lebten, die er abgöttisch
liebte. An der Stelle des jetzigen Bründls fand der König bei einem
Jagdausflug eine gebrechliche Frau, die vom Traunstein abgestürzt war
und sich hierher geschleppt hatte.
Sie bat um Hilfe, Aber der König duldete keine Menschen in seinem Revier
und zog seinen Hirschfänger, um sie zu töten. Da verfluchte die Frau den
grausamen Mann.
Sie gab sich als Hexe Kranawitha, die in den Bergen des Salzkammergutes
wohnt zu erkennen. Sie schlug 7-mal an die Felsen und bei jedem Schlag
entsprang eine Quelle.
Dem König schwante Böses und er eilte zum Schloss, um seine Söhne zu
suchen. Das Schloss aber war leer, denn die Hexe hatte seine Söhne in
Brünnlein verzaubert, die hinfort den müden Wanderer laben sollten.
Der König stieg in die Wände des Traunsteins und sein Schloss verfiel,
aber noch heute hört man ihn in stürmischen Nächten weinen und klagen.
Die sieben Söhne aber warten noch immer auf ihre Erlösung.
Alte Kultplätze erkennt man jeweils auch an Ihren Sagen.
Viele dieser "besonderen" Plätze wurden in alter Zeit christianisiert,
es entstanden Kapellen und Kirchen darauf.
Manche wurden aber auch verteufelt, denn das Heidentum sollte ja
ausgerottet werden und nicht überall konnte man Kirchen über einen Platz
bauen.
Dr Franz Jantsch schreibt "Man wollte damit den Leuten, die Christen
geworden waren, das Hingehen zu den Bäumen, Quellen und Steinen
austreiben."
Obwohl es sich nicht um ein klassisches heiliges Bründl handelt, hat es
doch dessen Attribute und vorzügliches, rechtsdrehendes Bergwasser.
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'© "Heilige Quellen in Österreich"' von Siegrid Hirsch und Wolf Ruzicka.
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