!!!Terfens "Maria Larch" Kapelle, Brunnenhaus und Quelle

__Gemeinde und Pfarre Terfens; Bezirk Schwaz

\\
[{Image src='Terfens_01.jpg' caption='' height='300' class='image_left' alt='Terfens, Maria Larch' width='488'}]

%%coolborder-200
__Tourist/Web Info__

Tel. 05224 68315\\
[www.terfens.tirol.gv.at|http://www.terfens.tirol.gv.at]
%%

%%coolborder-200
__Wegbeschreibung__

A 12 -- Abfahrt Wattens - Ri. Terfens
[{GoogleMap location='Terfens, Schwaz, Tirol'}]
%%

%%coolborder-200
__Wasserentnahme__

Quelle frei zugänglich, ausreichend Wasser
%%

\\ 
!Der Ort:

Der sonnige Ort im Inntal liegt am Fuß des Karwendelgebirges in der
Silberregion nahe
Schwaz. Massentourismus gibt es keinen, aber der Alpenpark mit seinen
vielen Wegen und Routen zieht im Sommer Wanderer, im Winter Skifahrer
an. Die gotische Pfarrkirche
mit alten Fresken und einem originalen 500 Jahre alten Taufstein ist der
heiligen Juliana
geweiht und beeindruckt durch ihre ruhige Würde. In der unberührten
Landschaft sind
Kutschenfahrten genauso möglich wie Angeln in Berggewässern, man kann
reiten, Rad fahren, Tennis spielen, rodeln oder langlaufen.

!Der Weg:

Direkt im Ort führt eine Gemeindestraße in den Ortsteil Eggen. Man folgt
bei der Kreuzung dem Schild Gnadenwald und Absam. Die schmale Straße
gehl an Bauernhöfen vorbei,
bei einer Abzweigung mit einem Marterl dem linken Weg nach Eggen folgen.
Etwa nach
200 Metern sieht man rechts die Brunnenkapelle und anschließend das
Wallfahrtskirchlein.
Man kann auch vom Ort weg auf einem "Besinnungsweg" in 20 Minuten bei
Quelle und
Kirche sein.

!Allgemeines:

Der Name Maria Larch leitet sich von "Maria Lärch" im Gnadenwald ab. Wenn
man sich in die Mitte des 17. Jh.s hineindenkt, kann man sich vorstellen,
wie gefährlich es war, sich zur Naturverehrung zu bekennen,
die weder erwünscht noch von der allgegenwärtigen und mächtigen
Kirche erlaubt war. Man kam in diesen Zeiten sehr schnell in den Ruf,
eine Hexe zu sein, und dann war ein grässliches Ende vorprogrammiert.
Trotzdem gab es offenbar Menschen, deren uralter Baumglaube so tief war,
dass er von den Drohungen unbeeindruckt blieb. Die Bäuerin
des Spieltennerhofes, eine Magdalena Bognerin, blickte mit Liebe und
Ehrfurcht zu einer großen
Lärche auf. Der Einsiedler von St. Martin, ein Johann Weiß, war ein
kluger, vorausschauender und
ihr wohl gesonnener Mann, weil er der Bognerin ein selbst hergestelltes
Marienbildnis gab, damit
sie es an der Lärche anbringen konnte. Nun stand einer Andacht nichts
mehr im Wege.
In Tirol gab es viele solcher heiligen Bäume, die im Volksbewusstsein
Liebe und Verehrung genossen.
Beispiele sind die Wettertanne am Lüsener Joch, die Linde bei
Mühlbach im Pustertal,
eine Fichte bei der Pfarrkirche von Landeck, die erst 1822 gefällt
wurde, oder der Lärchenbaum
bei Nauders, der ebenfalls im 19. Jh sterben musste. Auch oberhalb der
Mariarastkapelle in
Zell am Ziller stand so ein heiliger Baum. Der Glaube an Baumgötter geht
auf die Germanen
zurück, aber auch Griechen und Römer wähnten bestimmte Bäume von
Baumgeistern bewohnt.
Manches hat man dann auf den Namen der Jungfrau Maria umgetauft.
Dabei liegt
auf der Hand, dass Marienlegenden nicht an Bäume gebunden sein können,
zumindest nicht
in der frühen Phase des Christentums. Die ersten Christen hätten die
Verbindung der heiligen
Familie mit einem Baum zurückgewiesen, jede Art von Baumverehrung war
für die jüdischen
Propheten verabscheuungswürdig und erinnerte viel zu sehr an die
heidnischen Vorstellungen
der Griechen und Römer. Überall, wo Baumkult gepflogen wurde bzw. eine
christianisierte
Baumlegende überliefert ist, kann man davon ausgehen, dass man sich auf
dem Platz eines vorchristlichen Heiligtums befindet.
Plinius, der erste Naturforscher (23-79 n. Chr.), schreibt: "Bäume sind
die ersten Tempel. Die
Landleute weihen nach altem Brauch dem Gotte den schönsten Baum." Dieser
Baum stand immer in einem heiligen Hain und hier herrschte ein
Schweigegebot, man durfte sich dem
Gott im Baum nur ehrfürchtig nähern. Die heiligen Bäume waren
menschenähnliche Wesen,
unter ihnen wurde Recht gesprochen, sie waren "der" Baum unter den
Bäumen. Viele der traditionellen Wallfahrten gehen auf einen Baum, einen
"Bildbaum", zurück. Baum und Quelle
aber gehen Hand in Hand. Ein mächtiger Baum muss notgedrungen in der
Nähe einer Quelle
wachsen, denn für seine Versorgung braucht er über Tausend Liter Wasser
täglich. Im Laufe der
Zeit ging dann die Verehrung des Baumes in den Kult um Maria oder einen
Heiligen über. Es
bildeten sich Legenden, die im Kern noch Vergangenes trugen. Unser
ganzer österreichischer
Raum ist voll davon.

!Die Quelle:

Die Wallfahrtskapelle Maria Larch stammt aus dem 17. Jh. Im barocken
Brunnenhäuschen
wacht der heilige Florian über das Wasser, das auch heute noch als
belebender Trunk gilt. Im
18. Jh. hat es ein stummes Mädchen von seinem Leiden geheilt und später
noch viele, viele - wahrscheinlich auch vorher und auch nachher. Es ist ein
rechtsdrehendes Wasser an einem
Ort der Kraft, wie er eindrucksvoller nicht sein kann. Wenn die Erhalter
des Kleinods offen
um eine Spende für das Wasser bitten müssen, ist das eigentlich ein
Armutszeugnis für jene,
die sich hier Wasser abfüllen. Es müssten drei Dinge bei jeder der
heiligen Quellen selbstverständlich sein: Ehrfurcht, Dankbarkeit und ein
"Opfer", wie auch immer dies aussieht.


\\
----
'© "Heilige Quellen in Österreich"' von Siegrid Hirsch und Wolf Ruzicka.
[{Metadata Suchbegriff=' ' Kontrolle='Nein'}]