[Eine Seite zurück|Kunst_und_Kultur/Bücher/Leoben-_Bilder_zur_Stadtgeschichte]%%(float:right)[Weiter zu Seite 3 von 7|Kunst_und_Kultur/Bücher/Leoben-_Bilder_zur_Stadtgeschichte/Ansichten] 
%%
----
!!Leoben - Bilder zur Stadtgeschichte - Alte Ansichten


[{Image src='Bild4.jpg' caption='Abbildung aus der Manessischen Liederhandschrift' width='300' class='image_left' alt='Abbildung aus der Manessischen Liederhandschrift' height='418' popup='false'}]

In diesem Markt Leoben hielt sich im 13. Jahrhundert der bekannteste Dichter des Mittelalters
auf, der Minnesänger Ulrich von Liechtenstein. Er kam auf seiner bekannten Turnierfahrt durch
Leoben und besang diesen Ort.

\\
''„Ze Leuben reit ich al zehant\\
Da ich wol zweinzic ritter vant.\\
In min herberge reit ich duo:\\
Da waz ich biz des morgens fruo,\\
des morgens, do diu sunne uf gie,\\
in den gazzen dort und hie\\
hort ich holerfloyten don,\\
ich sach die ritter zogen schon\\
uf daz velt gezimirt gar:\\
ir wapenkleit was lieht gevar.\\
Zehant ich wapen mich begann\\
In wapenkleit wiz als ein swan.“''


[{Image src='Bild5.jpg' caption='Siegel der Stadt aus dem Jahre 1298' width='200' class='image_right' alt='Siegel der Stadt aus dem Jahre 1298' height='191'}]
Die älteste Nennung Leobens als Stadt ist in einer Urkunde des Jahres 1280 zu lesen, das älteste
Urkundensiegel der Stadt vom 18. September 1298 trägt die Umschrift „Sigillum Civitatis de
Liuben“.


Im Wappenbild erscheint ein Vogel, den man erst im Verlaufe der heraldischen
Entwicklung als einen Vogel Strauß erkennen konnte. Das Leobener Wappentier zeigt den Strauß mit einem Hufeisen im Schnabel und einem am
rechten Fuß. Der exotische Vogel galt den Gelehrten des Mittelalters als ein Vogel, der Eisen
fressen und verdauen kann und trug als „Eisenfresser“ die Hufeisen als Attribute.\\


[{Image src='Bild6.jpg' caption='Zeichnung von Willi Kadletz 1948' width='450' class='image_left' alt='Bild6-Realgemeinschaft' height='309'}]
Schon im Hochmittelalter wird Leoben als Eisenort genannt. Seine Stellung verdankt die Stadt
seiner Nähe zum Gebiet um den Steirischen Erzberg mit seinen Bergbauen und Hütten. Im 14.
Jahrhundert entwickelte sich die Stadt zum führenden Eisenhandelszentrum der
Südostalpenländer. Leoben erwarb sich Privilegien als Eisenhandelsort auch gegenüber anderen
Städten und Märkten der Region. Einschneidend war das Verbot Herzog Friedrichs vom 12.
März 1314 an die Rad- und Hammergewerken von Trofaiach und Vordernberg, ihr selbst
produziertes Roheisen unter Umgehung Leobens an andere Orte zu bringen. Mit diesem
Niederlagsrecht kam der Wohlstand in die Stadt, die Bürger wurden damit zu Verlegern des
Vordernberger Eisens, die sich 1415 zu einer Kommunität zusammenschlossen.


Jeder Bürger  konnte in diese Aktiengesellschaft einen bestimmten Betrag einlegen und war nach Höhe seiner
Einlage am Gewinn beteiligt. Die Kommunität konnte im Laufe der Jahre großen Realbesitz an
Wäldern, Gruben und Radwerken erwerben. Bis heute besteht diese älteste Aktiengesellschaft
des deutschen Sprachraumes als „Leobener Realgemeinschaft“ weiter.


Der Leobener Strauß, der als Marke in das Leobener Eisen geschlagen wurde, wurde bald zu
einem Qualitätsmerkmal, bis in die Türkei und Russland wurde das Leobener Eisen gehandelt
und der Strauß wurde zu einer Weltmarke.


----

[Eine Seite zurück|Kunst_und_Kultur/Bücher/Leoben-_Bilder_zur_Stadtgeschichte]%%(float:right)[Weiter zu Seite 3 von 7|Kunst_und_Kultur/Bücher/Leoben-_Bilder_zur_Stadtgeschichte/Ansichten] 
%%



[{Metadata Suchbegriff='Eisenfresser, Eisen, Stadtsiegel' Kontrolle='Nein'}]