!Interfakultäre Forschung

!! FWF - Nationales Forschungsnetzwerk: Organische Elektronik
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Von

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__Ao.Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Dr.techn. Roland Resel__

Institut für Festkörperphysik

__Ao.Univ.-Prof. Mag.rer.nat. Dr.techn. Wolfgang Kern__\\

Institut für Chemische Technologie organischer Stoffe

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[{Image src='0607_CHEM_Organische_Elektronik_1.jpg' alt='Roland Resel' class='image_right' caption='Roland Resel' width='94' height='110' popup='false'}]
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[{Image src='0607_CHEM_Organische_Elektronik_2.jpg' alt='Wolfgang Kern' class='image_right' caption='Wolfgang Kern' width='94' height='110' popup='false'}]
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''© Forschungsjournal WS 06/07''
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__Sowohl in der Grundlagenforschung als auch in der industriellen Forschung
gibt es derzeit weltweit große Anstrengungen auf dem Gebiet
der organischen Elektronik. Während lichtemittierende Bauelemente und
deren Anwendungen im Bereich der Displaytechnik bereits kommerziell
umgesetzt werden, befinden sich beispielsweise organische Dünnfilmtransistoren
noch in der Entwicklungsphase.__


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[{Image src='0607_CHEM_Organische_Elektronik3.jpg' class='image_right' caption='Abb. 1: Das Logo des Nationalen Forschungsnetzwerkes zeigt den prinzipiellen Aufbau eines Feldeffekttransistors basierend auf funktionalisierten organischen Materialien als aktive Schichten und den Elektroden Source, Drain und Gate.' alt='Das Logo des Nationalen Forschungsnetzwerkes' width='300' height='184'}]


In Analogie zu anorganischen Bauelementen sind auch bei den
organischen Materialien Grenz- und Oberflächeneigenschaften von
entscheidender Bedeutung für Funktion und Performance. Das
Nationale Forschungsnetzwerk (NFN) „Grenzflächen-kontrollierte
und -funktionalisierte organische Filme“ - gefördert durch den Fonds
zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung (FWF) - hat es zum
gemeinsamen Ziel, definierte Oberflächenstrukturen herzustellen
und zu charakterisieren. In einem weiteren Schritt wird kontrolliertes
Filmwachstum beispielsweise durch organische Epitaxie (Roland
Resel) oder durch Gasphasenreaktionen (Wolfgang Kern) durchgeführt.
Basierend auf diesen Ergebnissen werden elektronische und
opto-elektronische Bauteile realisiert, wobei Anwendungen für Feldeffekt-
Transistoren, Photovoltaik und lichtemittierende Bauelemente
im Vordergrund stehen.

Der Beitrag der Arbeitsgruppe von Wolfgang Kern (Institut für
Chemische Technologie Organischer Stoffe) umfasst einerseits die
Synthese von funktionellen organischen Molekülen, die für den Aufbau
von photoreaktiven Oberflächenschichten eingesetzt werden,
und andererseits die UV-technische Strukturierung (patterning)
solcher Oberflächen. Die Arbeitsgruppe von Roland Resel (Institut
für Festkörperphysik) befasst sich mit der strukturellen und kristallographischen
Charakterisierung der organischen Filme unter
Verwendung von Röntgenstrahlung. Insbesondere das Feld der
organischen Epitaxie und die zugrundeliegenden Mechanismen des
organisierten Filmwachstums organischer Moleküle sollen im Detail
untersucht werden.

[{Image src='0607_CHEM_Organische_Elektronik4.jpg' class='image_left' caption='Abb. 2: Floureszierende Oberflächenschichten nach UV-lithographischer Strukturierung unter Verwendung einer Kontaktmaske.' alt='Floureszierende Oberflächenschichten' width='300' height='102'}]


Das Nationale Forschungsnetzwerk fasst die wissenschaftliche
Expertise von zehn Arbeitsgruppen zusammen. Neben den
beiden Forschungsgruppen an der TU Graz sind österreichweit
die folgenden Arbeitsgruppen beteiligt: Helmut Sitter (NFN-Sprecher,
Universtät Linz), Serdar Sariciftci (Universität Linz), Siegfried
Bauer (Universität Linz), Dieter Meissner (Fachhochschule Wels),
Timm Ostermann (Universität Linz), Christian Teichert (Universität
Leoben), Claudia Ambrosch-Draxl (Universität Leoben) und Michael
Ramsey (Universität Graz). Das Nationale Forschungsnetzwerk hat
eine Laufzeit von sechs Jahren (2006-2012). Die zweite Förderperiode
muss allerdings nach den ersten drei Jahren Projektlaufzeit durch
eine Zwischenevaluierung durch externe Gutachtern und durch den
FWF bestätigt werden.

Das Nationale Forschungsnetzwerk wird durch weitere Forschungsaktivitäten
– ihrerseits wieder durch den FWF finanziert – unterstützt.
Adi Winkler (Oberflächenphysik) und Egbert Zojer (Bauteilphysik
und rechnerische Simulation) vom Institut für Festkörperphysik der
TU Graz sind in diesem kooperativen Forschungsvorhaben involviert.

Das Nationale Forschungsnetzwerk trägt zur wissenschaftlich
orientierten Lehre an Universitäten bei. Insgesamt laufen 20 Dissertationen
und zahlreiche Diplomarbeiten, die durchwegs interuniversitären
und fachübergreifenden Charakter haben. Hierdurchkönnen junge Forscher ihre Arbeit in einem interdisziplinären Umfeld
durchführen. Ein Austausch der aktuellen Forschungsergebnisse findet
bei regelmäßigen NFN-Workshops statt. Weitere Aktivitäten sind
z.B. die NFN Winterschool 2007 on Organic Electronics sowie ein
eigenes Symposium bei der E-MRS Tagung 2008. Die wissenschaftlichen
Ergebnisse werden sowohl in internationalen Fachzeitschriften
publiziert als auch gegen Ende der Laufzeit des NFN in Buchform
zusammengefasst werden.

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