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Episode XXIV: Intrada#

(Mai acht, Bruchstelle)#

Von Martin Krusche#

Ich nehme an, erst eine spürbare Bruchstelle liefert uns jene Art von Markierungen, mit denen wir rückblickend eine Ära passabel strukturieren, schließlich eingrenzen und benennen können. Der historische Faschismus und seine Konsequenzen sind ein Stück meiner Biografie. Im Durchleben des Kalten Krieges hätte man annehmen können, daß mit dem Mauerfall (9. November 1989) etwas abzuschließen gewesen wäre.

Aber zu jener Zeit konnten wir längst wissen, daß sich quer durch Europa eine Neue Rechte entfaltet hatte, die sehr wesentlich mit Reformschritten aus älteren Zusammenhängen erwachsen war. Ich blicke auf rund 40 Jahre dieser Entwicklung zurück. Dieser Prozeß wuchs über den Kalten Krieg hinaus. Zu meiner Verwunderung ergab das etliche Allianzen zwischen hier Nachfahren der Nazi-Horden und dort Nachfahren der Roten Armee.

Meine empfindlich wahrnehmbare Bruchstelle, die mir eine neue Ära im Verlauf des „ewigen Faschismus“ (Umberto Eco) verdeutlicht hat, bahnte sich mitten in den Lockdowns der Corona-Pandemie an und war im Lauf des Jahres 2022 manifest. (Ich werde das noch näher ausführen.)

Verläufe#

Mein aktuelles Vorhaben ist als prozeßhafte Variante von Wissens- und Kulturarbeit angelegt. Über die drei Erzählebenen dieser Zeit.Raum-Episode lassen sich in Ruhe die einzelnen Schritte setzen und online verknüpfen. Dieser Episode ist 2022 schon eine vorangegangen: "Episode XIII: Mai acht" (Mein Banzai Baby und das Drumherum)

Zitat: "Was für ein Schlag in unsere Biographien; selbst in die jener, welche noch nicht geboren waren. Am 8. Mai 1945 war der Faschismus meiner Leute militärisch niedergerungen. Er hat freilich ideologisch überlebt. Das war zum Beispiel in den 1980er Jahren sehr klar. Man hat es in meinem Milieu gerne übersehen und unterschätzt." (Die komplette Episode)

Kooperation#

Im Gleisdorfer Zeit.Raum stehen zwei große Fenster zur Verfügung, quasi wie großflächige Bildschirme in der Innenstadt. Was ist öffentlicher Raum? Was ist Oberfläche (Surface), was Projektionsfläche (Screen)? Wer darf den öffentlichen Raum mit welchen Inhalten bespielen? Künstlerin Monika Lafer wird heuer – wie schon 2022 - ihren Bereich ebenfalls mit einer Episode zum Themenkomplex 8. Mai bespielen.

Zur Orientierung#

Zu ebener Erde: die zwei Zeit.Raum-Fenster in der Gleisdorfer Bürgergasse.
Zu ebener Erde: die zwei Zeit.Raum-Fenster in der Gleisdorfer Bürgergasse.
Wikipedia: „Der 8. Mai ist als Tag der Befreiung in einigen europäischen Ländern ein Gedenktag, an dem als Jahrestag zum 8. Mai 1945 der bedingungslosen Kapitulation der deutschen Wehrmacht und damit des Endes des Zweiten Weltkrieges in Europa und der Befreiung vom Nationalsozialismus gedacht wird.” (Link)

Zur Anschauung#

Im Projekt „Die Natur Mensch. Eine Annäherung.“ haben Monika Lafer und ich dieses Setting der drei Erzählebenen erprobt. Nämlich Ebene #1: Realraum in der Gleisdorfer Bürgergasse (Wird mit Artefakten bespielt!), Ebene #2: Verzweigung ins Internet, wo sich das Thema vertiefen und verzweigen läßt (Hier befinden Sie sich gerade!) und Ebene #3: Rückkehr in den analogen Raum der realen sozialen Begegnungen (In Vorbereitung!) Das finden Sie in seiner ersten Version hier: (Link)

Zurück zum Zeit.Raum. Monika Lafers Episode aus dem Jahr 2022 hieß „Mai acht_Vererbte Traumata“. Zitat: „Was passiert bei überwältigenden Ereignissen im negativen Sinn wie Krieg mit uns? Wie geht unser Gehirn damit um? Geben wir das Erlebte unbewusst bei der Erziehung unserer Kinder weiter oder haben auch unsere Gene etwas damit zu tun?“ (Link)

Kontext#

Wir realisieren diese Vorhaben im Rahmen von „Zukunft braucht Erinnerung“. Dieses große Projekt hat als Basis den Verein „Zukunft braucht Erinnerung“. Er wird derzeit von Sigrid Binder, Heimo Halbrainer, Gerald Lamprecht, Bettina Ramp, Edith Zitz, Wolfgang Seereiter, Wolfgang Schwarz, Werner Anzenberger, Martin Hochegger und Markus Goenitzer getragen.