!!!Kastner & Öhler

[{Image src='K-Ö_Logo.jpg' class='image_right' caption='© Kastner & Öhler' alt='Kastner & Öhler Logo' height='120' popup='false' width='119'}]



Das Unternehmen __Kaster & Öhler__ geht auf den 1873 von Carl Kastner und Hermann Öhler in Troppau  gegründeten "''Kurzwarenhandel Kastner & Öhler''" zurück. Von der Gründung an war das Unternehmen auch im Versandhandel aktiv und damit eines der weltweit ersten Versandhäuser. 


Heute ist  die KASTNER & ÖHLER Warenhaus AG ist eine österreichische Kaufhauskette mit Hauptsitz in Graz und Kaufhäusern in Bärnbach, Fürstenfeld, Graz, Fohnsdorf, Liezen, Ried im Innkreis, Vöcklabruck, Spittal an der Drau, Villach, Kapfenberg / Sankt Lorenzen im Mürztal, Laibach, Oberwart, Wolfsberg und Lienz.


Unter der Marke __Gigasport__ verkauft Kastner & Öhler in eigenen Filialen Sportartikel; Gigasport-Häuser werden außer in Österreich auch in Slowenien und – bis 2012 - auch in  Tschechien und in der Slowakei betrieben. 



Im Geschäftsjahr 2012/13 erwirtschaftete der Kastner & Öhler Konzern mit 1460 Mitarbeitern im In- und Ausland einen Gesamtumsatz von 271 Mio. Euro.




!!Geschichte

[{Image src='Kastner-Öhler1.jpg' class='image_right' caption='"Im Prinzip hat das Architektenduo Fellner & Helmer hier zwei Theater in der großen Halle vereinigt"\\aus "Damals in Graz"/Dr. R. Engele;\\© K & Ö-ARCHIV' width='500' alt='Kastner & Öhler' height='333'}] 

Der Buchhalter Carl Kastner und der Verkäufer Hermann Öhler gründeten im April 1873 in Troppau (heute Opava in Tschechien) die "Kurzwarenhandlung Kastner & Öhler".

In den kommenden Jahren entstanden mehrere Niederlassungen, unter anderem 1879 die Niederlassung in Agram. 1883 war Carl Kastner auf der Fahrt vom Firmenstammsitz in Troppau nach Agram (heute Zagreb) und versäumte in Graz seinen Anschlusszug. Bei einem Rundgang in der Stadt entdeckte er in der Sackstraße ein leerstehendes Geschäftslokal, das er auf der Stelle anmietete – so begann die Erfolgsgeschichte Kastner & Öhler – nach Troppau, Wien und Agram - auch in der Steiermark.


In Graz wurden zunächst "außerordentlich billige Gelegenheitswaren" auf einfachen Kisten verkauft; der Gesamtumsatz im ersten Geschäftsjahr betru bereits 90.000 Gulden (das wären heute ca. 837.000 Euro).


1885 wurden als Neuheit in Mitteleuropa und gegen den anfänglichen Widerstand der Kundschaft "feste Preise" eingeführt - bis dahin verhandelten die Kunden den Preis. 

Das Prinzip der Fixpreise bewährte sich rasch– erstmals wurde nun für zurückgegebene Ware auch das Geld erstattet – und die fixen Preise ermöglichten die nächste Neuerung: Kastner & Öhler startete als eines der ersten Unternehmen in Europa mit dem Postversand und verschickte mehrsprachige Kataloge an Kunden in der gesamten Donaumonarchie.



1894 kauften Carl Kastner und Hermann Öhler angrenzende Häuser in der Badgasse. Mit dem Bau der "Kleinen Halle" – einem Aufsehen erregenden Geschäftsbau - entstand das erste wirkliche Warenhaus in der k.u.k. Monarchie. Die Galerien reichten über 3 Stockwerke, die mit Liften erreichbar waren, und umschlossen innen eine bis zum Glasdach offene Halle (eine Sensation unter den damls üblichen ebenerdigen Kaufhäusern)!

In den nächsten Jahren wurden weitere Nachbarhäuser erworben und man beauftragte das bekannte Theaterarchitektenduo Fellner & Helmer, die schon die Grazer Oper entworfen hatten, mit der Planung eines neuen Geschäftsgebäudes. 

Kastner & Öhler bemühte sich immer auch um die sozialen Vorteile der Mitarbeiter - so gab es bereits 1890 einen Spar- und Unterstützungsverein für Mitarbeiter. Ab 1903 wurden freiwillige Sozialleistungen eingeführt, die den gesetzlichen Vorgaben weit voraus waren: medizinische Versorgung im Betrieb mit täglicher Ordination, freiwillige Urlaubsgeldzahlung ab 1905, Einführung der Sonntagsruhe 1906, Pausenräume für das Personal ab 1912 u.v.m.




1912/1913 entstand der große Neubau in Graz: ein fünfgeschossiger, gewölbt ausschwingender Neubau im Jugendstil, mit der "Großen Halle" - einem reich verzierten und geschmückter Prachtraum mit einer bunten Glaskuppel - als Herzstück und mit Lüftungsanlage, Eigenstromanlage, Rohrpostanlage und Erfrischungsraum mit Musik. Seine Hauptattraktion waren die zwei Liftanlagen aus Messing und geschliffenem Glas – und der kleine schwarze Liftboy, den man von nah und fern anschauen kam.



Um beim Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich eine Enteignung abzuwenden, wurde  das Unternehmen 1939 freiwillig von den Eigentümern (Franz Öhler, Dr. Richard Kastner und Albert Kastner) an deren Schwiegersöhne (Ludwig Wäg, Fritz Böck und Heinz Wressnig) verkauft (Franz Öhler starb 1945 im Konzentrationslager Buchenwald), das Unternehmen musste auf Grund der NS-Rassengesetze in "Alpenlandkaufhaus" umbenannt werden.


[{Image src='Kastner.jpg' caption='Blick vom Schloßberg. Links Franziskanerkirche, rechts Kunsthaus, im Vordergrund der Dachausbau bei Kastner & Öhler.\\Aus: [Wikicommons|https://de.wikipedia.org/wiki/Datei:Graz_019.jpg]' alt='Dachausbau bei Kastner & Öhler' width='500' class='image_left' height='375'}]

Nach dem Krieg wurden die alten Eigentumsverhältnisse in der Familie wieder hergestellt und die dritte Gesellschafter-Generation startete mit 168 Mitarbeitern.

Ab 1978 begann die Spezialisierung von Kastner & Öhler in die Richtung Sport und das erste Sporthaus eröffnete in Klagenfurt. Der Versandhandel wurde 1992 an Neckermann veräußert und 1997 in Neckermann Versand Österreich AG umbenannt.

Im Gebäude wurde eigentlich laufend umgebaut und erweitert: die freien Innenhallen wurden in den 1950er-Jahren verbaut; 1959 nahm Kastner & Öhler die erste Rolltreppe in der Steiermark in Betrieb. Erst 1973 war der Umbau mehr oder weniger fertig – ab sofort gab es ein viertes Obergeschoß, Rolltreppen in allen vier Geschoßen und neue Stiegenhäuser.


1991 wurde das Grazer Haupthaus von den Architekten Szyszkowitz & Kowalski neu gestaltet, wobei die Verbindung von alter Substanz mit modernen Elementen im Vordergrund stand und weitere Häuser integriert wurden.


2003 – als Graz Kulturhaupstadt Europas war – eröffnete Kastner & Öhler nach einem spektakulären Umbau eine Tiefgarage (sie wurde unter den denkmalgeschützten Admonterhof gebaut!)

Nach langen Verhandlungen mit der Altstadtkommission erhielt das Unternehmen 2008 die Erlaubnis für einen umfangreichen Dachausbau (Planung von den spanischen Architekten Fuensanta Nieto & Enrique Sobejano).

Nach einem Gesamtumbau und "Wiederherstellung" der "Großen Halle" wurde das Haus am 20. Oktober 2010 wieder neu eröffnet.
Heute bietet das Haus ein Einkaufserlebnis auf 8 Geschoßen - von der Mode bis zum Sport und vom neuen  Untergeschoß bis zum Skywalk hoch über den Dächern von Graz. Der Umbau/Neubau wurde von der Firma [GRANIT Graz|Unternehmen/Bauunternehmung_Granit_Graz] durchgeführt, siehe etwa ein [Beispiel|http://www.granit-bau.at/projekte/hochbau/archiv/beispiel-2]. 

2011 wurde Kastner & Öhler in Las Vegas zum Department Store des Jahres 2011 gewählt.


2013 war ein besonderes Jubiläumsjahr für das Traditionskaufhaus:140 Jahre Unternehmensgeschichte und 130 Jahre Kastner & Öhler in Graz.


!Weiterführendes
> [Kastner & Öhler eröffnet in Innsbruck größtes Modehaus Westösterreichs|Wissenssammlungen/Neues_aus_der_Wissenschaft/Kastner_Öhler_eröffnet_in_Innsbruck_größtes_Modehaus_Westösterreichs_(SFG)] (Pressemeldung)
> [Höfler, K.: „Was es bedeutet, weiß man erst, wenn man es macht“|Wissenssammlungen/Essays/Berichte_von_Unternehmen/Kastner_Öhler] (Berichte von Unternehmen)
> [Vom alten G’wölb zur Prachthalle|Wissenssammlungen/Damals_in_der_Steiermark/Kastner_] ("Damals in Graz", Dr. Robert Engele)
> [Kastner&Öhler|AustriaWiki/Kastner_&_Öhler] (AustriaWiki)
> [Carl Kastner|Wissenssammlungen/Damals_in_der_Steiermark/Carl_Kastner] (Damals in der Steiermark)


!Quelle
> [http://www.kastner-oehler.at|http://www.kastner-oehler.at]



[{Metadata Suchbegriff='Kastner & Öhler Alpenlandkaufhaus' Kontrolle='Nein' CompanyGroup='aut'}]