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Glückssymbole#

Foto: H.M.Wolf, 2020
Das gute Omen des Anfangs ist der gemeinsame Nenner der Glückssymbole, die man auch heute noch zu Silvester und Neujahr verschenkt. Der Analogieschluss zum Glück, zu dem nach landläufiger Meinung Gesundheit, Geld und Liebe gehören, liegt nahe. Die bäuerliche Bevölkerung war in ihrem Überleben von der Natur abhängig, und diese sollte durch eine Reihe abergläubischer Zusatzversicherungen beeinflusst werden. Da die Fruchtbarkeit des Bodens, der Nutztiere und der Familie den Wohlstand begründete, sah man in Pflanzen und Tieren, die sich stark vermehren, Glücksbringer. 


Klee erschien wegen seines kräftigen Wuchses als Sinnbild der Vitalität. Das Ungewöhnliche (vierblättriger Klee) ließ ihn noch wertvoller erscheinen und nährte die Hoffnung, dass Seltenes andere Seltenheiten anziehe. Man muss den Vierklee auf ungewöhnliche Weise erworben - zufällig gefunden oder geschenkt bekommen - haben. Christlich interpretiert wollte man im Klee das Zeichen des Kreuzes sehen. Nach einer Legende habe Eva einen vierblättrigen aus dem Paradies mitgebracht. Sankt Patrick soll als Missionar um 433 den Iren das Wesen der Dreifaltigkeit anhand eines Kleeblattes erklärt haben, das deshalb zum Wahrzeichen des Landes wurde. Die Engländer meinten: "Ein Blatt für die Hoffnung, eines für den Glauben, eines für die Liebe - und Gott fügte noch eines für das Glück dazu." 

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Auf den erhofften Reichtum spielt die große Zahl von Fischschuppen an. Biskuitfische sollen beim Schwanz angebissen werden, damit alles, was man unternimmt, gut voran geht. Es könnte sich auch um eine Unterscheidung zu jüdischen Neujahrsbräuchen handeln. Zu Rosch ha-Schana wird erst der Kopf eines Fisches gegessen, ein Sinnbild, dass man am Anfang und nicht am Ende eines Zeitabschnittes steht. Der Fisch ist eines der ältesten Christus-Symbole, mit dem die geheimen Versammlungsräume gekennzeichnet waren. Das griechische Wort "Ichthys" wurde in die Anfangsbuchstaben von Jesus, Christus, Gottes (Theoy) Sohn (Yios), Retter (Sotär) aufgelöst. Das einfache Zeichen bestand aus zwei sich überschneidenden Bogen.

  Das Hufeisen kann pars pro toto als Zeichen des Statussymbols Pferd dienen. Man soll es mit der Öffnung nach oben aufhängen, "damit das Glück nicht ausrinnt". 

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Wer zu Neujahr Schwein auf dem Tisch hat, wird nicht hungern. Außerdem sprach man dem Tier, das den Boden aufwühlt, die Fähigkeit zu, geheime Schätze zu finden. Katrin Pallestrang, die im Österreichischen Museum für Volkskunde 2018 die Ausstellung „Schwein gehabt“ gestaltete, nennt weitere Erklärungen: Um 1500 war auf den ersten Spielkarten auf dem Ass ein Schwein abgebildet, doch erst ab etwa 1900 verschenkte man es als Glücksbringer zu Silvester. Für die bäuerliche Bevölkerung war das Nutztier immer wichtig. Ein Schwein ist sehr genügsam bezüglich der Nahrung und hat viele Nachkommen. Man kann es vor dem Winter schlachten und haltbar machen und hat so für viele Monate Nahrung - ein Zeichen, dass man überleben wird.

Silvestermarkt, Foto: Doris Wolf, 2000

Der Rauchfangkehrer konnte durch sorgfältige Arbeit Häuser vor Bränden bewahren. Er galt nicht nur zu Neujahr als Glücksbringer, sondern bei jeder Begegnung. Traf man einen, sollte man schweigend an einen Knopf greifen. Als besonders glückbringend galt es, auf der Straße zuerst drei Rauchfangkehrer und dann sieben Schimmel zu sehen.



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Quellen: 
Helga Maria Wolf: Das neue BrauchBuch. Wien 2000. S. 60
Schwein, publiziert 31.12.2018

Bilder:
Silvestermarkt, Foto: Doris Wolf, 2000
Glücksbringer. Fotos: Doris Wolf 2012/2013, 2019/20


Siehe auch:
--> Heimatlexikon