!!!Angebinde
[{Image src='Angebinde_small.jpg' class='image_left' alt='Angebinde' width='200' height='178'}] 

 
Da Textilien länger bekannt sind als Papier, darf man annehmen, dass kleine Gegenstände oder Geschenke, die man transportieren wollte, ursprünglich in Tücher eingewickelt wurden. Die Bezeichnung "Angebinde" entstand aus dem [Brauch|Wissenssammlungen/ABC_zur_Volkskunde_Österreichs/Brauch], (Geld-) geschenke in ein Tuch einzubinden. Dies war besonders beim __Tauftaler__ üblich, den der [Pate|Wissenssammlungen/ABC_zur_Volkskunde_Österreichs/Pate] dem Täufling als traditionelle Gabe brachte. \\ \\
 
Ein Angebinde anderer Art war das "__Bschoadpackerl__" (von scheiden, trennen, auch: zuteilen). Es enthielt die Reste von Speisen, besonders Mehlspeisen, welche die Gäste von [Taufen|Wissenssammlungen/ABC_zur_Volkskunde_Österreichs/Taufe], [Hochzeiten|Wissenssammlungen/ABC_zur_Volkskunde_Österreichs/Hochzeit] etc. nach dem Festessen von der Hausfrau erhielten. Aus Salzburg ist überliefert, dass sich andere Gäste oft einen Schabernack erlaubten, indem sie statt der Lebensmittel jemanden rostige Nägel oder Holzstücke einpackten.\\ \\
 
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__Quellen__: \\ 
Beitl: Wörterbuch der deutschen Volkskunde. Stuttgart 1974. S. 25\\ 
Karl Zinnburg: Salzburger Volksbräuche. Salzburg 1972 \\ \\

 
__Bild:__ \\ Nachempfundenes "Bschoadpackerl". Foto: Helga Maria Wolf, 2008\\ \\
 
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__Siehe auch:__ \\

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