!!!Apostelfeste
[{Image src='Apostelfest.jpg' width='250' class='image_left' height='150'}] 

 
„Apostolos“ (griech.) bedeutet Gesandter. Im Kreis der __Jünger Jesu__ waren die zwölf Apostel unmittelbare Augenzeugen seiner Taten. Apostellisten im Neuen Testament (Mt 10,2-4; Mk 3, 13-19; Lk 6, 13-16) geben ihre Namen und (unterschiedliche) Rangfolge wieder: Simon (Petrus), Jakobus (Sohn des Zebedäus) und sein Bruder Johannes, Andreas, Philippus, Bartholomäus, Matthäus (der Zöllner), Thomas, Jakobus (Sohn des Alphäus), Thaddäus, Simon (der Kananäer), Judas (Iskarioth). Die [Zahl|Wissenssammlungen/ABC_zur_Volkskunde_Österreichs/Zahlen] [zwölf|Wissenssammlungen/ABC_zur_Volkskunde_Österreichs/Zwölf] hatte symbolischen Charakter: Wie die zwölf Söhne Israels Stammväter des auserwählten Volkes waren, sollten die Apostel zu Stammvätern der Kirche werden. An Stelle des Judas Iskarioth wurde Matthias in den Zwölferkreis gewählt. Dazu kamen Paulus und Barnabas als „Neuapostel“. \\ \\

Im 2. und 3. Jahrhundert entstanden die „Apostelakten“ (Acta apostolorum). Sie zeichneten von jedem eine eigene Geschichte, die dem Ideal der Heiligkeit entsprach. Seit dem 3. Jahrhundert wurden alle Jünger als __[Märtyrer|Wissenssammlungen/ABC_zur_Volkskunde_Österreichs/Märtyrer]__ verehrt und galten als „Heilige schlechthin“. Das Zusammenleben der Apostel („Urgemeinde“) wurde zum Vorbild christlichen Lebens und besonders der Klöster. \\ \\

In mittelalterlichen Urkunden erfolgte die Datierung nach den Heiligenfesten. Apostelfeste spielten als __[Lostage|Wissenssammlungen/ABC_zur_Volkskunde_Österreichs/Lostage]__ für die Witterung eine besondere Rolle im Jahreslauf: 

 	* [Matthias |Wissenssammlungen/ABC_zur_Volkskunde_Österreichs/Matthias,_hl. ] (24.Februar) "Matheis bricht's Eis"  \\
 	* [Philipp und Jakob|Wissenssammlungen/ABC_zur_Volkskunde_Österreichs/Philippus und Jakobus, hll.] (vor der Kalenderreform des Zweiten Vatikanums 11., jetzt 3. Mai) "Philipp- und Jakobiregen bringt Erntesegen"  \\
 	* Barnabas (11. Juni - vor der Gregorianischen Kalenderreform Sommersonnenwende) "St. Barnabas schneidet's Gras"  \\
 	* [Petrus und Paulus|Wissenssammlungen/ABC_zur_Volkskunde_Österreichs/Peter_und_Paul,_hll. ] (29. Juni) Lostag für 30 Tage Regenwetter  \\
 	* [Jakobus d. Ä.|Wissenssammlungen/ABC_zur_Volkskunde_Österreichs/Jakobus_der_Ältere,_hl.] (25. Juli) "Um Jakobi heiß und trocken, kann der Bauersmann frohlocken"  \\
 	* [Bartholomäus |Wissenssammlungen/ABC_zur_Volkskunde_Österreichs/Bartholomäus,_hl.] (24. August) Wetterlostag für den kommenden Herbst  \\
 	* [Matthäus |Wissenssammlungen/ABC_zur_Volkskunde_Österreichs/Matthäus,_hl.] (21. September) "Tritt Matthäus stürmisch ein, wird’s bis Ostern Winter sein"  \\
 	* Simon und Judas (28. Oktober) "Simon und Judä hängen an die Stauden Schnee"  \\
 	* [ Andreas|Wissenssammlungen/ABC_zur_Volkskunde_Österreichs/Andreas,_hl. ] (30. November) In der Andreasnacht wurden Orakel befragt \\ 
 * [Thomas|Wissenssammlungen/ABC_zur_Volkskunde_Österreichs/Thomas,_hl.] (vor der Kalenderreform des Zweiten Vatikanums 21. Dezember, jetzt 3. Juli) Wintersonnenwende, Orakelnacht, am Vorabend ("an sant thomas abent") wurde im Mittelalter der Wiener Bürgermeister gewählt. \\ 
 * [Johannes|Wissenssammlungen/ABC_zur_Volkskunde_Österreichs/Johannes_Evangelist,_hl.] (27. Dezember) "Evangelist Johannes Eis - Johannes Täufer heiß " \\ \\ 

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__Quellen:__ \\ 
Marianne Bernhard: Alte Wetter-Regeln. München 1984.\\
Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien. Wien 1992-1997. Bd. 1/S. 133\\ 
Hiltgart L. Keller: Reclams Lexikon der Heiligen und der biblischen Gestalten. Stuttgart 1970. S. 49f. \\ 
Harald Weingärtner: Wenn die Schwalben niedrig fliegen... München 1996. \\ \\

__Bild:__ \\
Philipp Schumacher: "Jesus lehrt seine Jünger beten" Aus: Wilhelm Pichler, Katholisches Religionsbüchlein. Wien 1913 
 
 
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