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Bartholomäus, hl.#

Bartholomaeus

Nathanael, Sohn des Tolmai (bar tolmai) war unter den ersten Jüngern, die Jesus berief. Sein (Bei-)Name findet sich in den Apostellisten und bei der Aufzählung der Jerusalemer Urgemeinde (Apg. 1,13). Bartholomäus zählte zu den Erstberufenen, die mit Jesus vom Jordan nach Galiläa wanderten und dort als Fischer tätig waren. Nach der Überlieferung predigte Bartholomäus u.a. in Indien, Mesopotamien, Kleinasien und Armenien, Persien, nach anderen Quellen in Ägypten.

In der Legende bekehrte er den armenischen König Polymios und heilte dessen Tochter. Götterbilder stürzten, worauf ihn der Bruder des Königs martern ließ. Angeblich erlitt Bartholomäus den Märtyrertod durch Enthäuten, damals eine persische Todesstrafe.

Der Kult um Reliquien des hl. Bartholomäus ist im 6. Jahrhundert in Mesopotamien und Sizilien bezeugt. Im 10. Jahrhundert ließ Kaiser Otto III. (980-1002) Gebeine nach Rom bringen. Die Kirche San Bartolomeo auf der Tiberinsel ersetzte einen antiken Tempel. Das Heiligengedächtnis wurde (und wird in den orthodoxen Kirchen) an verschiedenen Tagen begangen, in der lateinischen Kirche seit dem 9. Jahrhundert am 24. August, einem der Translationstage. „Bartholomäus, Apostel“ ist ein Fest im Generalkalender. Bartholomäus zählt zu den Kanon-Heiligen.

Darstellungen zeigen Bartholomäus mit kurzem Haar und Bart, Buch oder Messer, seine abgezogene Haut haltend.

Der hl. Bartholomäus ist der Patron der Bauern, Bergleute, Buchbinder, Fleischhauer, Gerber, Handschuhmacher, Hirten, Lederarbeiter, Schneider, Schuster, Weingärtner.

Frühere Bräuche um den Bartholomäustag verweisen auf den Herbstbeginn. Es gab Almabtriebe und Volksfeste. Kirchen erhielten eine Abgabe an Wachs für die „Bartholomäuskerzen“. „Barthelmäbutter“ sollte Brand- und Schnittwunden heilen. Die Redensart "Wissen, wo der Barthel den Most holt" bedeutet: sich zu helfen wissen, alle Schliche kennen, gewandt, schlau und verschlagen sein. Literarisch findet sie sich zur Zeit des 30-jährigen Krieges in Grimmelshausens "Simplicissimus", später in der Sprichwortsammlung der Brüder Grimm.

Bartholomäusnacht bezeichnet das Massaker an 2000 französischen Protestanten in der Nacht des 24. August 1572, als nach den drei Religionskriegen in Frankreich die Hugenotten ausgerottet werden sollten.


Quellen:
Alle heiligen Zeiten. Lieder und Texte im Jahreskreis. Atzenbrugg 2010
Hiltgart L. Keller: Reclams Lexikon der Heiligen und der biblischen Gestalten. Stuttgart 1970. S. 62f.
Otto Wimmer, Hartmann Melzer: Lexikon der Namen und Heiligen (Bearb. Josef Gelmi). Innsbruck 1988. S. 158f.
Heiligenlexikon: Bartholomäus

Bild:
Aus: Georg Ott: Legende von den lieben Heiligen Gottes. Regensburg 1858. Bd. 2/Sp. 1499


Siehe auch:
Bartholomäustag in: Verschwundene BräucheDas Buch der untergegangenen RitualeHelga Maria WolfBrandstätter VerlagWien2015jetzt im Buch blättern